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Für besseren Tourismus Ehe eingegangen

Fremdenverkehr: Tourismusverband Jena-Saale-Holzland fusioniert mit Verein Saale-Unstrut-Tourismus.

Für besseren Tourismus Ehe eingegangen

Das Gebiet, das die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH nun bewirbt und vermarktet, reicht von Wettin-Löbejün im Norden bis nach Kahla und Großkochstedt im Süden. Im Bild zu sehen ist die Leuchtenburg. FOTO: STIFTUNG LEUCHTENBUIRG

Dass sie voneinander profitieren, wenn sie zusammen arbeiten, wussten der Verein Saale-Unstrut-Tourismus und der Thüringer Tourismusverband Jena-Saale-Holzland schon lange. So waren die vergangenen drei Jahre schon fast so etwas wie eine Verlobung gewesen, denn sie waren näher zusammengerückt.

Im Januar dieses Jahres sind beide Institutionen fusioniert und sozusagen miteinander die Ehe eingegangen. Von nun an treten beide Tourismusverbände gemeinsam mit der Stadt Jena unter einem Dach auf. Sie präsentieren eine einheitliche Tourismusmarke und das von Wettin bis hinter Hermsdorf. Das sind 5000 Quadratkilometer, deren verbindendende Elemente die Flüsse Saale und Unstrut sein sollen. Dafür wurde die Saale-Unstrut-Tourismus GmbH gegründet.

Davon erhoffen sich die Beteiligten eine bessere Vermarktung und auch mehr Fördermittel von Seiten der Länder Sachsen-Anhalt und Thüringen. Dieses Geld soll das Unternehmen insofern voranbringen, dass es sichtbarer und schlagkräftiger werden kann.

Für dieses Jahr sind verschiedene Projekte geplant. Es sollen beispielsweise unterschiedliche Printbroschüren für die neue Gesamtregion entstehen. Sie enthalten Ziele zu Badegewässern, wie dem Müchelner Geiseltalsee, Wanderrouten, Radwegenetze, Urlaubsorte und Gastgeberverzeichnisse sind ebenfalls aufgeführt. Mit eingebunden sind zudem Themengebiete wie Familie, Theater und Musik. Außerdem wird an einer Erlebniskarte gearbeitet, die im neuen Verbandsgebiet Rad- und Wanderwege aufführt.

Weiterhin soll die App ,,Der Kreis von Goseck" fortgeführt werden. Noch mehr Menschen sollen von dieser virtuellen Schnitzeljagd erfahren und sie nutzen können. In diesem spielerischen Reiseführer auf dem Handy können die Teilnehmer um den Kreis von Goseck herum verborgene Details in der Region entdecken. Insgesamt können Rätsel an 33 Orten, auf fünf Wanderungen und auf zwei Radtouren gelöst werden.

Das Sonnenobservatorium Goseck, auch bekannt als ,,Kreis von Goseck", wird mit einer gleichnamigen App, die zur virtuellen Schnitzeljagd einlädt, publik gemacht. FOTO: NICKY HELLFRITZSCH
Das Sonnenobservatorium Goseck, auch bekannt als ,,Kreis von Goseck", wird mit einer gleichnamigen App, die zur virtuellen Schnitzeljagd einlädt, publik gemacht. FOTO: NICKY HELLFRITZSCH

Damit wollen die Mitarbeiter weiter mit der Zeit gehen. Die Entwicklung auch im Bereich Tourismus und die Anforderungen an eine Tourismusgesellschaft sind nicht stehen geblieben, sondern gestiegen und hierbei geht es auch um die Digitalität. ,,Alles was wir entwickeln, kommt auch dem Bürger in der Region zu Gute", sagte dazu jüngst Antje Peiser, Geschäftsführerin vom Verein Saale-Unstrut-Tourismus. In den kommenden drei Jahren soll das Budget der GmbH demnach bei jährlich 1,26 Millionen Euro liegen. ,,Das ist nicht überschwänglich, aber durchaus auskömmlich", sagte Antje Peiser. Wie sie weiter informierte, werde dieses Geld unter anderem für zwölf Vollzeitstellen verwendet.

Die Vereinschefin war in den vergangenen Monaten nicht müde geworden, für diese neue und länderübergreifende Dachmarke in den kommunalen Gremien unter anderem in Weißenfels und auch in Merseburg zu werben. Dabei verwies sie darauf, dass von einer guten Internetversorgung, Freizeitangeboten und einem guten Radwegenetz sowohl die Gäste der Region als auch die Bürger von Urlaubsgebieten profitieren würden.

Sie sagte, dass der Einfluss der betreffenden Städte durch diese Vergrößerung nicht sinken werde. So seien beispielsweise Naumburg und Weißenfels auch weiterhin im Vorstand des Vereins Saale-Unstrut-Tourismus vertreten. Der Verein halte zudem mit 70 Prozent die Mehrheit an der GmbH. Im Dezember des vergangenen Jahres wurde ein weiterer Schritt gegangen und der Aufsichtsrat dieser neuen Firma gewählt.

Die Nachbarkreise bewerteten die von Peiser vorgestellten Pläne als positiv. So sagte beispielsweise der Landrat des Saalekreises, Hartmut Handschak (parteilos), dass es insgesamt darum ginge, sich besser aufzustellen. Ähnlich äußerte sich auch der Merseburger Kulturamtsleiter Martin Wolter: ,,Ich bin überzeugt davon, dass die Marke, die mit der Saale und der Unstrut als verbindendes Element entwickelt wird, massiv hilft." Immerhin sei das Gebiet der Saale-Unstrut-Tourismus GmbH doppelt so groß wie das Saarland. Er fügte zudem an, dass es zwei Bundesländer umfasse und somit diese neue Struktur auch doppelt Fördergelder anzapfen könnte.

Der Sitz dieser Gesellschaft wird in Naumburg in neuen und hergerichteten Räumen am Neuen Steinweg sein. Er befindet sich dann also auch in direkter Nachbarschaft zum entstehenden Welterbezentrum. Von dort wird daher auch schon positiv in die Zukunft geschaut. ,,Das wird uns alle stärken", sagte Götz Ulrich (CDU) diesbezüglich. Er ist der Landrat des Burgenlandkreises und war da bereits der Vorstandsvorsitzende des Vereines Saale-UnstrutTourismus, dessen Personal in diesem Jahr in die Gesellschaft überführt wird. Es werden drei Arbeitsgruppen gebildet und diese werden sich damit beschäftigen, die Region touristisch noch weiter voranzubringen. Diese Gruppen werden sich mit den Themen ,,Marketing und Vertrieb", ,,Service und Qualität" und ,,Produktmanagement und Infrastruktur" beschäftigen. Neue Ideen sind gerne gesehen und daher sind die Städte Weißenfels, Naumburg und Zeitz aufgerufen, eigene Ideen zu entwickeln, einzubringen und so gemeinsame Projekte entstehen zu lassen. A. HAMANN-RICHTER

Internet: www.saale-Unstrut-tourismus.de