Wittenberg/Gräfenhainichen ANZEIGE

Ein Bad mit vielen Gesichtern

Bürgermeisterduell

Ein Bad mit vielen Gesichtern

Bad Schmiedeberg steht wie kein anderer Standort in Sachsen-Anhalt für Gesundheit. Als Kurort darf sich die Stadt gleich dreimal schmücken. Sie ist staatlich anerkanntes Moor-, Mineral- und Kneippheilbad. Das macht sie ohne Zweifel zu einem ganz besonderen Ort. „Das gibt es nirgendwo anders in der Umgebung“, sagt Bürgermeister Martin Röthel und taucht ab.Im Kurmittelhaus genießt er das wohltuende Bad im Moor. Kneipp- und Bademeisterin Jana Bittag hat es vorbereitet und tupft dem Patienten die Schweißperlen von der Stirn. Röthel ist überrascht, wie angenehm es ist, abzutauchen. „Das kann man ganz sicher noch einmal machen“, meint der Rathauschef.Die Kur als ArbeitsortDas Bad hat im wahrsten Sinne des Wortes viele Gesichter. Da sind zunächst die Patienten, die aus ganz Deutschland kommen und in drei modernen Kurkliniken behandelt werden. Da sind aber auch die Mitarbeiter der Gesundheitseinrichtungen. „Ich kenne kaum eine Familie in unserer Stadt, in der niemand mit der Kur zu tun hat.“ Martin Röthel redet nicht um den heißen Brei herum. Der Faktor Gesundheit ist die große wirtschaftliche Trumpfkarte, die Bad Schmiedeberg in den Ring wirft.

Bürgermeister Martin Röthel bricht eine Lanze für den Kurort.

07. 11. 2018 12.00 Uhr

Ein Bad mit vielen Gesichtern-2
Einfach abtauchen und genießen: Bürgermeister Martin Röthel hat im Kurmittelhaus einen Termin bei Bademeisterin Jana Bittag. Es ist sein erstes Mal im Moor. FOTO: ULF ROSTALSKY
Ein Bad mit vielen Gesichtern-3

Zumal es eben nicht nur um die Arbeitsplätze in Kliniken, Praxen und im Pflegebereich geht. Kurgäste sorgen für Wirtschaftskraft. Einzelhändler profitieren vom Kurbetrieb ebenso wie zahlreiche Dienstleistungsunternehmen. Fest steht, dass die Kur Stadt und Infrastruktur prägt. Und das seit mittlerweile 140 Jahren. Den runden Geburtstag feiert das Eisenmoorbad in diesem Jahr.

Steinzeug in alle Welt

Von und mit der Gesundheit lebt Bad Schmiedeberg. Die Branche ist mit Abstand größter Arbeitgeber, allerdings nicht der alleinige. „Wir sind auch Standort für die Produktion von Steinzeugrohren und im metallverarbeitenden Gewerbe gut aufgestellt“, ist der Bürgermeister überzeugt. Produkte „made in Bad Schmiedeberg“ sind gefragt. Die Steinzeug-Keramo GmbH hat sich zu Europas größtem Hersteller von Steinzeugrohren und - formstücken für die Abwasserversorgung gemausert und liefert heute in alle Welt.

Aber warum in die Ferne schweifen? Wie Kemberg und Gräfenhainichen kann auch Bad Schmiedeberg den Faktor Tourismus ins Spiel bringen. Die Dübener Heide ist als Ausflugs- und Urlaubsziel nicht aus der Mode gekommen. Auf dem Elberadweg rollen die Pedalritter durch die Einheitsgemeinde: von Pretzsch Richtung Torgau und umgekehrt. Dabei lädt auch noch manche Pension am Wegesrand zum Verweilen ein. ur