Sanieren statt flicken
Starke Impulse
„Der Verkehrsetat des Landes Sachsen-Anhalt war viele Jahre strukturell unterfinanziert“, stellte Thomas Webel (CDU, Minister für Landesentwicklung und Verkehr) bei der Vorstellung der neuen Strategie für das Landesstraßennetz fest und erklärte: „Mit dem Doppelhaushalt 2017/2018 haben erstmals tatsächlich die Mittel zur Verfügung gestanden, die benötigt wurden, um den bestehenden Sanierungsstau kontinuierlich innerhalb der nächsten zehn Jahre abzubauen.“ Aktuell sind immer noch rund 40 Prozent des Landesstraßennetzes sanierungsbedürftig und erfordern ein sofortiges Handeln. Ein besonderes Augenmerk liegt laut Webel auf den Brücken im Land. Insgesamt seien es 110 marode Brücken in Sachsen-Anhalt, die dringend zu sanieren seien.
Infrastruktur: Gerade im Burgenlandkreis ist ein massiver Sanierungsstau angefallen.
16.01.2020 10.00 Uhr
Autobahn, Bundes- und Landstraßen
Eine dieser Brücken ist die Bachbrücke der Landstraße 215 (L 215) zwischen Bucha und Wohlmirstedt. Diese soll laut Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr in diesem Jahr erneuert werden. Der Baubeginn ist für das vierte Quartal geplant.
Gleich zwei der sanierungsbedürftigen Bauwerke liegen auf der L 200 zwischen Wetterscheidt und Wettaburg. Der Baubeginn der Mühlgrabenbrücke und der Wethaubrücke ist für Ende drittes, Anfang viertes Quartal geplant.
Im kleinen Finneörtchen Kahlwinkel wird es eine Gemeinschaftsbaumaßnahme geben. Der Erneuerung der Ortsdurchfahrt (B 176) gehen Baumaßnahmen des Abwasserzweckverbandes voraus.
Eine Fahrbahnerneuerung auf der Autobahn 9 steht zwischen den Anschlussstellen Weißenfels und Naumburg an. Von März bis November werden die Sanierung der Richtungsfahrbahn München und der Ausbau der bewirtschafteten Rastanlage Osterfeld-West erfolgen.
Erhaltung der Straßen
Vom zweiten bis zum vierten Quartal werden Straßenerhaltungsmaßnahmen durchgeführt. Die Reparaturen können vom Ministerium für Landesentwicklung und Verkehr noch nicht konkret benannt werden. Die Festlegung der Maßnahmen ist davon abhängig, wo und welche Schäden an den Fahrbahnen durch den Winter entstehen.
Kommunale Straßenbaumaßnahmen
Die Kreisstraße 2238 (K 2238) weist auf dem Streckenabschnitt von der B 87 bis zum Ortseingang Lißdorf zahlreiche Frostaufbrüche auf. Die vorhandene Kreisstraße erhält nicht nur eine neue Decke. Es wird auch eine Ausgleichsschicht eingebaut, um die Befahrbarkeit zu verbessern. In Abstimmung mit der Landesstraßenbaubehörde Sachsen-Anhalt und unter Berücksichtigung der temperaturabhängigen geringen Bauteildicken erfolgt die Ausführung erst im Mai. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich drei Wochen.
Auch die K 2641 wird in ihrer gesamten Länge, von der B 180 bis zum Ortseingang Müncheroda, ausgebaut. Ergänzend dazu plant die Gemeinde Gleina, die weiterführende Gemeindestraße ebenfalls auszubauen. Die Durchführung der Maßnahme ist für Ende des ersten Quartals beabsichtigt. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich vier Monate.
Gefährlicher Kreuzungsbereich
Der derzeitige Kreuzungsbereich K 2213/K 2214 bei Sprossen wurde mit Abbiegespuren ausgebaut. Nach dem erfolgten Ausbau sowie der Verkehrsfreigabe im Jahr 2009 ereigneten sich dort jedoch mehrere Verkehrsunfälle. Zur Vermeidung dieser Unfälle wurden Ergänzungen und Veränderungen an der vorhandenen Beschilderung sowie an der Markierung vorgenommen. Diese führten laut Kreisverwaltung jedoch nicht zu einer Verringerung der Unfälle. Aufgrund des anhaltenden Unfallgeschehens wurde eine Anordnung zur Errichtung einer Ampelanlage erlassen. Die Durchführung der Maßnahme ist für Ende des ersten Quartals beabsichtigt. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich drei Monate. Cord Gebert