Die koronare Herzerkrankung (Durchblutungsstörung des Herzens) und die Herzinsuffizienz (Herzschwäche) zählen zu den führenden Todesursachen. Neben den nicht beeinflussbaren Risikofaktoren wie genetische Vorbelastung oder männliches Geschlecht gibt es viele beeinflussbare Risikofaktoren – jeder kann etwas für sein Herz tun.

Grundvoraussetzung für ein gesundes Herz: Treiben Sie Sport! Erwachsenen aller Altersgruppen werden mindestens 2,5- 5 h pro Woche eine mäßig intensive oder 1-2 h pro Woche eine intensive körperliche Aktivität empfohlen. Dies kann man beispielsweise mit dem Weg zur und von der Arbeit verbinden. Weiterhin sind 1-2 mal wöchentliches Krafttraining angeraten.

Essen Sie bewusst! Von besonderer Bedeutung ist eine ausgewogene ballaststoffreiche Ernährung mit viel Obst und Gemüse, Hülsenfrüchten, Nüssen und Fisch. Man muss nicht zwingend Vegetarier werden, sollte jedoch bewusst die Menge von Wurst und Fleisch begrenzen. Jüngste Forschungsergebnisse zeigen, dass Intervallfasten (16 h Nahrungskarenz) das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen vermindert. Auf jeden Fall entbehrlich sind Zucker jeder Art. Ein permanentes „Snacking“ zuckerhaltiger hochkalorischer Schokoriegel o.ä. führt zu dauerhaft erhöhten Insulinspiegeln (hohes Diabetesrisiko) und verhindert eine Fettverbrennung. So kann man Übergewicht definitiv nicht reduzieren! Vor dem aktuellen Hype des Einsatzes spezieller Diabetesmedikamente als alleiniges Konzept zur Gewichtsreduktion ist zu warnen. Diese Medikamente sind nicht nebenwirkungsfrei, erfordern eine Dauertherapie und sollten nur als Therapieergänzung bei ausgeprägtem Übergewicht eingesetzt werden.

Unterschätztes Risiko: Bluthochdruck! Ein hoher Blutdruck – häufig über viele Jahre ohne Symptome – wird als Risikofaktor unterschätzt. Dabei ist eine gute Blutdruckeinstellung (Ziel: 120…130/80 mm Hg) prognostisch sehr wichtig: neben Medikamenten können hier Ausdauersport, Gewichtsreduktion und eine verminderte Kochsalzzufuhr entscheidend zu normalem Blutdruckwerten beitragen.

Medikamente nicht absetzen! Erhöhte Cholesterinwerte lassen sich oft durch eine Diät nur wenig beeinflussen: die hier eingesetzten sehr wirkungsvollen Medikamente sollten möglichst nicht abgesetzt werden. Bei eventuellen Nebenwirkungen gibt es viele Alternativen – die Zielwerte sollten insbesondere bei Menschen mit hohem Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen (Diabetes, Nierenerkrankungen) unbedingt erreicht werden.

Ein Herz-Kreislauf-Check-up lohnt sich immer, um vorhandene Risikofaktoren frühzeitig erkennen und behandeln zu können.