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Larissa Schreiber: Der Kindheitstraum, eine Prinzessin zu sein, hat sich erfüllt

Freyburgs Weinmajestät Larissa Schreiber spricht über die Erlebnisse ihrer Amtszeit und ihre persönlichen Pläne.

Larissa Schreiber: Der Kindheitstraum, eine Prinzessin zu sein, hat sich erfüllt

Larissa Schreiber stammt nicht aus einer Winzerfamilie. Sie wurde durch die Schule und Bekannte auf das Amt der Weinprinzessin aufmerksam. FOTO: FREYBURGER FREMDENVERKEHRSVEREIN

Larissa Schreiber trat im August letzten Jahres die Nachfolge von Antonia Odenthal als Freyburger Weinprinzessin an. Über die Erlebnisse ihrer bisherigen Amtszeit, über den hiesigen Wein und ihre persönlichen Pläne sprach mit ihr Andrea Hamann-Richter.

Haben Sie einen familiären Bezug zu dem Thema Wein?

L.S.: Meine Familie hat, außer, dass sie auch gerne Wein trinkt, nichts mit Wein oder dem Weinherstellungsprozess zu tun.

Wenn nicht, wie sind Sie dazu gekommen, Weinprinzessin zu werden?

L.S.: Das Burgenland Gymnasium Laucha, an dem ich im Juli 2022 mein Abitur gemacht habe, hat mit dem schulinternen Schwerpunkt Weinbau mein Interesse geweckt. Zudem wurde ich durch eine ehemalige Weinprinzessin auf das Amt aufmerksam gemacht. Für mich ist das der perfekte Weg, die Nähe zum Wein gefunden zu haben, auf dem ich immer noch jeden Tag viel dazu lerne.

Die Freyburger Weinprinzessin hat in ihrer Amstzeit schon viele praktische Erfahrungen über den Weinanbau sammeln können. FOTO: PRIVAT
Die Freyburger Weinprinzessin hat in ihrer Amstzeit schon viele praktische Erfahrungen über den Weinanbau sammeln können. FOTO: PRIVAT

Wie haben Sie sich nach dem ersten Jahr der Regentschaft weiterentwickelt?

L.S.: Durch das Amt interagiert man sehr viel mit Menschen. Das lässt einen offener, selbstbewusster und -vertrauter werden. Mir hilft es auch sehr, mit dem Schicksalsschlag vom letzten Jahr umzugehen. (Larissa Schreiber und ihre Mutter verunglückten wenige Tage nach der Krönung. Die Mutter verstarb, Larissa Schreiber wurde verletzt ins Krankenhaus gebracht). Nach so einem Ereignis macht das Leben trotzdem keine Pause, alles geht weiter. Meine Mutter war von Anfang an sehr begeistert von meinem Amt. Es wäre nicht in ihrem Sinne aufzugeben. Es sind ,,nur" zwei Jahre Amtszeit, da möchte ich jedes Erlebnis mitnehmen.

Haben Sie noch andere Hobbys?

L.S.: Ich bin Rettungsschwimmerin bei der DLRG.

Wo geht es beruflich hin?

L.S.: Meine Mutter war selbstständige Projektmanagerin. Daran habe ich Gefallen gefunden und Interesse gehabt. Eigentlich sollte ich nach Abitur und Studium zum ,,Projekt- und Prozessmanagement" ihr Partner werden und die Geschäftsführung übernehmen. Dazu kommt es jetzt nicht mehr. Mein Interesse bleibt aber. Ich studiere weiter und finde meinen eigenen Weg.

Freuen Sie sich schon, dass die Zeit naht, in der Sie in Ihre hochherrschaftlichen Kleider schlüpfen werden?

L.S.: Ja, ich mag Kleider sehr. Dirndl sind sehr klassisch und schick, ich freue mich immer wieder, in eines reinzuschlüpfen.

Wie ist es eigentlich nun doch, sehr prominent zu sein?

L.S.: Es macht Spaß. Mir ist es eine große Ehre, die Krone zu tragen, da wird der Kindheitstraum, eine Prinzessin zu sein, erfüllt. Bin ich mit meiner Krone auf einem Weinfest, werde ich viel um Fotos und Autogramme gebeten. Es werden auch ungefragt Bilder gemacht und man steht ständig unter Beobachtung, aber das gehört dazu. Man gewöhnt sich schnell daran. Ich habe bisher nur die positive Seite von der Prominenz erlebt.

Wie viele Kleider für Ihr Amt als besitzen Sie Weinprinzessin eigentlich?

L.S.: Ich habe fünf Abendkleider und zwei Dirndl. Dazu kommen noch schicke Kleider und Sommerkleider. Der Bestand ist ständig am Wachsen. Meine Familie unterstützt mich diesbezüglich sehr.

Wie lange dauert es eigentlich, bis eine Majestät fertig angezogen und gestylt ist?

L.S.: Ich würde zwischen eineinhalb und zwei Stunden sagen, mit aufwendigen Frisuren oder Make-up kann es bis zu drei Stunden dauern. Ist es ein einzelner, lang geplanter Termin, bereite ich mich weniger vor und brauche dann aber vorher eben ein wenig länger. Doch zum Beispiel beim Winzerfest, wo ich als Freyburger Weinprinzessin durchgehend im Amt unterwegs bin, muss jedes nächste Outfit geplant sein. Auch, damit ich vorher noch ein wenig länger schlafen kann.

Wie ist Ihr Bezug zur Weinregion nach einem Jahr im Amt als Weinprinzessin?

L.S.: Ich nehme an Veranstaltungen teil, von denen ich davor noch nichts gehört hatte. So lerne ich die Region nochmal ganz anders kennen. Das Amt verbindet den Wein und die Umgebung mit der Region. Ich nehme die schöne Landschaft mit den vielen idyllischen Weinbergen viel aufmerksamer wahr.

Larissa Schreiber und Freyburgs Bürgermeister Mänicke bei der Eröffnung des Winzerfestes im letzten Herbst. FOTO: BIEL
Larissa Schreiber und Freyburgs Bürgermeister Mänicke bei der Eröffnung des Winzerfestes im letzten Herbst. FOTO: BIEL

Wie empfinden sie als Weinprinzessin den Frühling?

L.S.: Nun fangen auch erneut die Termine an und die schicken Kleider werden wieder rausgeholt. Nach dem Winter freue ich mich sehr, wieder unter Menschen zu kommen und die erblühende Landschaft mit den Weinbergen genießen zu können.

Wissen Sie, womit die Winzer jetzt zu Frühlingsbeginn beschäftigt sind?

L.S.: Im Februar war der Rebschnitt. Jetzt wird mit der Reberziehung begonnen. Danach wird der Weinherstellungsprozess im Weinkeller vollendet. Jetzt fängt der Winzer außerdem an, seine neuen Weine für den Verkauf vorzustellen.

Ist es der Beginn der doch sehr tagesfüllenden Termine?

L.S.: Wenn der Winzer anfängt, seine neuen Weine zu bewerben, beginnt auch die Repräsentationszeit des Weinadels für die regionalen Winzer. Die Jungweinproben gehen los. Pro Wochenende können bis zu drei Jungweinproben gleichzeitig stattfinden.

Welche Sorten könnten Sie als Frühlingswein empfehlen?

L.S.: Ein frischer, leichter, feiner, junger und duftiger Weißwein sollte mit grünen und fruchtigen Aromen und einem Alter von ein bis zwei Jahren und einem geringen Alkoholgehalt den Geschmack im Frühling treffen. Rebsorten wie Riesling, Kerner, Chardonnay und Müller-Thurgau können so einen Wein hervorbringen.

Welchen Wein können Sie als passendes Getränk zum Spargel empfehlen?

L.S.: Spargel bringt im Geschmacksprofil leichte Bitternoten mit sich. Daher empfehlen sich eher Weine mit einer sanften Säure und zarten Aromen an Birne, Apfel, Nüsse und Blüten. Zum Beispiel die Weinsorten Silvaner oder Weißburgunder können das Beste zwischen Wein und Spargel hervorholen.

Wie viele Termine hat eine Weinprinzessin im Schnitt pro Saison?

L.S.: In einem Jahr kommt man auf über 120 Termine. Dabei wird zwischen Terminen, die im eigenen Weinort stattfinden, für Freyburg zum Beispiel das 70. Freibadjubiläum, und Terminen, an denen der Weinadel zusammen teilnimmt, zum Beispiel die Gebietsweinprämierung Saale-Unstrut, unterschieden.

Was wird für Sie der Höhepunkt des Jahres sein?

L.S.: Mir fällt es schwer, mich da auf eine Veranstaltung festzulegen. Das Winzerfest ist für Freyburg der Höhepunkt des Jahres, so freue auch ich mich wieder darauf. Aber auch auf den 19. Freyburger Weinfrühling am 1. Mai freue ich mich besonders.

Wie ist der Kontakt zu den anderen Hoheiten?

L.S.: Wir, auch die Wochenendfamilie genannt, treffen uns hauptsächlich auf Terminen und Veranstaltungen. Wir sind eine tolle Gruppe, wir verstehen uns alle sehr gut.