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Ein Leuchtturmprojekt für die Generierung von Auszubildenden und Fachkräften

Interview mit Gerd Woldmann, Bundesverband mittelständische Wirtschaft

Ein Leuchtturmprojekt für die Generierung von Auszubildenden und Fachkräften

Gerd Woldmann FOTO: BVMWGerd Woldmann FOTO: BVMW

Tagtäglich ist Gerd Woldmann, Leiter der Wirtschaftsregion Sachsen-Anhalt, mit mittelständischen Unternehmen in Kontakt. Er weiß bestens um die Schwierigkeiten bei der Ausbildungs- und Stellensuche. Insbesondere in den letzten zwei Jahren gab es nur wenige Möglichkeiten, sich vor Ort zu informieren, Unternehmen kennenzulernen und erste Einblicke zu gewinnen. Hinzu kommen stetige Veränderungen am Arbeitsmarkt. Im Interview berichtet er von seinen Erfahrungen.Wie schätzen Sie die aktuelle Situation am Ausbildungsmarkt ein?Die Ausbildungssituation hat sich in den letzten Jahren stark gewandelt. Es ist mittlerweile gang und gäbe, dass sich die Auszubildenden ihren Wunschbetrieb aussuchen und dass sich Berufsmessen hin zu Bewerbermessen der Unternehmen entwickelt haben. Die Sichtbarkeit der Betriebe und ihre Präsentation vor Ort spielt eine große Rolle. Die Wichtigkeit dessen spiegelt sich auch in den hohen Ausstellerzahlen dieses Jahr wieder. Den Unternehmern ist das durchaus bewusst - selbst in diesen wirtschaftlich schwierigen Zeiten nehmen sie Geld in die Hand, um an der Messe teilzunehmen.Leider gab es in den letzten zwei Jahren kaum Bildungs- und Berufsmessen in Präsenz. Welchen Einfluss hatte das auf die Ausbildungssuche?Während der Pandemie ist für die Schüler viel liegen geblieben. Es gab keine schulischen Veranstaltungen zur Berufsorientierung und kaum Praxislerntage oder Ähnliches.Es hat sich außerdem gezeigt, dass digitale Alternativen zur Messe - trotz aller Bemühungen - nicht gut funktioniert haben. Das Resümee aller Beteiligten zeigt, dass diese nicht mit Präsenzveranstaltungen gleichzusetzen sind. Die Schüler sind orientierungslos und benötigen dringend Unterstützung. Umso wichtiger ist es jetzt, Ausbildungsthemen und vor allem Ausbildungsmessen wie die Chance wieder in Präsenz durchzuführen und Schülern eine Hilfestellung bei der Findung ihrer Zukunft zu ermöglichen.       

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Eine Präsenzmesse ist nun also dringend notwendig?

Auf jeden Fall! Gerade für die Schüler, die in den nächsten ein bis zwei Jahren an den Ausbildungsmarkt gehen, ist diese Chance extrem wichtig! Sie ist ein großes und bekanntes Event. Zur Chance sind viele regionale und auch überregionale Aussteller vor Ort und bilden ein breites Bild des Arbeitsmarktes ab. Die Vielfalt der Chance bietet Schülern einen großen Mehrwert und beantwortet wichtige Fragen: Was möchte ich werden? Welche Ausbildung passt zu mir und meinen Fähigkeiten? Aber auch: Was gefällt mir nicht? Wo sehe ich mich nicht? Durch Gespräche vor Ort können sie ihre Chancen ausloten, Kontakte sammeln und ein Gefühl für ihre eigene Zukunft entwickeln.

Die Chance bietet jedoch nicht nur Informationen für Schüler, auch Fachkräfte, Umschüler und Weiterbildungsinteressierte sind bei uns richtig. Wie wichtig ist die Chance für sie?

Ich würde sagen sehr wichtig. Wir wissen, dass der Fachkräftemangel seit langer Zeit ein anhaltendes Problem ist, welches sich weiter potenziert. Hier in der Region ist es nicht einfach Arbeitskräfte zu finden. Wir haben uns zu einem Verdrängungs- und Abwerbemarkt entwickelt, bei dem viele Unternehmen um wenige Fachkräfte buhlen. Auch hier zählt es wieder sichtbar zu sein.

Die Chance ist ein Leuchtturmprojekt zur Fachkräftegenerierung. Sie zeigt, dass ein Wegzug nicht nötig ist und dass wir in der Region viele Unternehmen mit einem breit gefächerten Angebot haben. Es lohnt sich hier zu bleiben! Und es lohnt sich zur Chance zu gehen!

Sie selber werden auch vor Ort sein, oder?

Genau. Viele der Aussteller sind Mitglieder unseres Unternehmernetzwerks. Wir selbst als Bundesverband führen zur Chance ein Unternehmertreffen für unsere Mitglieder durch, bei dem sich ebenfalls alles um das Thema Personal dreht. Das dringend notwendige und endlich wieder mögliche persönliche Netzwerken wird begleitet von zwei Fachvorträgen, gehalten von Jan Kaltofen (Geschäftsführer Jobcenter Halle) zum Thema „Aktuelle Informationen rund um den regionalen Arbeitsmarkt und die Förderoptionen“ und von Dr. Sergey Serebranski (Inhaber Janser Consult) zum Thema „Neue Wege bei der Fachkräftegewinnung: Welches Potenzial bietet Osteuropa und wie genau funktioniert es in der Praxis?“. 

Bei Fragen wenden Sie sich gern an:

Gerd Woldmann
Leiter der Kreisverbände
Halle/Saale, Saalekreis und
Burgenlandkreis
Leiter der Wirtschaftsregion Sachsen-Anhalt

Der Mittelstand.
BVMW - Bundesverband
mittelständische Wirtschaft,
Unternehmerverband Deutschlands e.V

Kreuzvorwerk 22
06120 Halle (Saale)

Telefon: +49 172 9 75 97 22
E-Mail: gerd.woldmann@bvmw.de