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Hat das Handwerk noch goldenen Boden?

Das deutsche Handwerk steht bei den Bürgerinnen und Bürgern nach wie vor hoch im Kurs. Eine Umfrage ergab, dass sie dessen Leistungen einen hohen Stellenwert beimessen.

Hat das Handwerk noch goldenen Boden?

Auch das Handwerk präsentiert sich natürlich auf der Bildungs-, Job- und Gründermesse Chance in Halle

Eine im Jahr 2021 durchgeführte Befragung des Meinungsforschungsinstitutes Forsa zeigt auf, dass mehr als 90 Prozent der Deutschen dem Handwerk einen hohen persönlichen Stellenwert beimessen.Das scheint selbstverständlich, berühren doch die Leistungen der 13 100 Handwerksunternehmen im südlichen Sachsen-Anhalt faktisch jeden Bereich des Alltages – vom frischen Brötchen morgens beim Bäcker, über das fahrbereite Auto oder Fahrrad für den Weg zur Arbeit. Vom gut gedämmten Eigenheim mit moderner Heizungsanlage und Solarpaneelen über die Ladebox für E-Fahrzeuge bin hin zum Haarschnitt oder den maßgefertigten orthopädischen Schuhen. Überdies bestätigten 56 Prozent der Befragten das „Gebraucht-Werden“ von Handwerkerinnen und Handwerkern.Es herrscht FachkräftemangelDie Forsa-Befragung von mehr als 1 500 Menschen benennt noch weitere Faktoren: So bestätigen 44 Prozent der Teilnehmer den fühlbaren Fachkräftemangel im Handwerk, welcher zumindest für Handwerksinteressierte gute Zukunftschancen für eine Karriere im Handwerk verspricht. Tatsächlich entspricht dies sogar den Erwartungen von 82 Prozent der Befragten.

Hat das Handwerk noch goldenen Boden?-2
Hat das Handwerk noch goldenen Boden?-3

In mehr als 130 Berufen des Handwerks, vom Augenoptiker bis Zweiradmechatroniker ist eine Ausbildung möglich. Sie erfolgt in den Meisterbetrieben sowie den Berufsschulen. Ergänzend werden zudem Grundlagen- und Spezialkurse für Auszubildende durch die Handwerkskammern oder andere Bildungsträger angeboten. Absolventen der allgemeinbildenden Schulen, aber auch Studienzweifler können sich bei den Ausbildungsberatern der Handwerkskammer oder im Internet (www.handwerk.de) über die Spezifik der Berufe informieren.

Ein Praktikum ist in vielen Fällen hilfreich

Oft erweist sich auch ein Praktikum in einem oder in verschiedenen Berufsfeldern als hilfreich. „Im Praktikum können junge Menschen einen Eindruck vom Beruf selbst, aber auch vom Team eines möglichen Ausbildungsbetriebes gewinnen. Es ist der Handwerkskammer gerade erst gelungen, das erfolgreiche Landesförderprogramm für bezahlte Schülerferienpraktika im Handwerk neu zu beleben“, erläutert Thomas Keindorf, Präsident der Handwerkskammer Halle.

Die Ausbildung endet gewöhnlich nach 36 oder 42 Monaten mit einer Abschluss- bzw. Gesellenprüfung. Als Facharbeiter und Gesellen sind die Junghandwerker gefragte Spezialisten, sogar über das Handwerk hinaus. Aber auch im Berufsstand gibt es Weiterentwicklungsmöglichkeiten, wie etwa zum Polier, Techniker oder Meister des Handwerks. Für das Handwerk sprechen dabei die Vielseitigkeit der Tätigkeiten, die Nähe zum Kunden und die Verwurzelung in der Region.

Meisterbrief öffnet Tür zur Selbstständigkeit

Mit einem Meisterbrief in der Tasche eröffnet sich der Weg in die Selbstständigkeit im Handwerk. Und zwar mit besten Aussichten auf eine selbstbestimmte Arbeit. Rund ein Drittel der betriebsleitenden Personen in den Betrieben des Kammerbezirkes werden rechnerisch in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen, was für beste Marktchancen für junge Unternehmen sorgt.

Das Handwerk hat also noch immer den sprichwörtlichen „goldenen Boden“ und der erste Schritt beginnt mit einer Ausbildung.