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Wenn das Unfassbare geschieht

Abschied nehmen

Wenn das Unfassbare geschieht

Stirbt ein geliebter Angehöriger, ist das ein Schock für die Hinterbliebenen. Man wird nie wieder mit dem Menschen sprechen können, der eben noch da war. Viele Betroffene verzweifeln ob der Situation und wünschen sich nichts mehr, als ihre Trauer mit jemandem zu teilen oder zumindest über den erlittenen Verlust zu reden. Hier bieten sich die unterschiedlichsten Anlaufstellen an – allen voran natürlich die Familie und gute Freunde.Der Verlust eines geliebten Menschen ist ein durch und durch prägendes, Kraft raubendes Ereignis. In den ersten Wochen und Monaten danach ist es deshalb umso wichtiger, nicht zu versuchen, alleine mit der Situation fertig zu werden. Der Lebenspartner, der Bruder, die Schwester, die Eltern, die Großeltern, weitere Verwandte und Freunde – all diese Menschen um einen herum können dann helfen, indem sie bei Bedarf einfach zuhören und für den Trauernden da sind. Es kann aber auch sein, dass der Familien- oder Freundeskreis als Unterstützer ausfällt, zum Beispiel weil dieser ebenso betroffen von dem Verlust ist. Oder es wird einfach ein Ansprechpartner außerhalb dieses inneren Kreises gesucht, der ganz objektiv mit der Situation umgehen kann. In diesen Fällen gibt es eine ganze Reihe von Anlaufstellen, die über die schwierige Zeit nach dem Todesfall hinweghelfen können. Dazu zählen unter anderem Ansprechpartner der Kirchen, Mitarbeiter im Bestattungsgewerbe, Psychologen, die Caritas oder auch die Internetseite www.trauer.org mit ihren vielen Informationen zur Trauerarbeit. Außerdem kommen noch zahlreiche Vereine, Verbände und Stiftungen für die erfolgreiche Trauerarbeit in Frage. Zu nennen sind hier bekannte Institutionen wie die Nicolaidis Stiftung, die sich um die Sorgen und Nöte junger Witwen und Witwer sowie deren Kinder kümmert und die Christian Presl-Stiftung, deren Hauptaugenmerk darauf liegt, Hinterbliebenen von Unfallopfern und Menschen in Trauer zu beraten. Trauernde Eltern können außerdem Hilfe finden beim Bundesverband Verwaiste Eltern e.V., beim Leben ohne Dich e.V. und beim Portal Sternenkinder.de. Ganz wichtig sind natürlich auch die Belange trauernder Kinder und Jugendlicher, denn diese leiden ganz besonders unter dem Eindruck des Verlustes. Das „Zentrum für trauernde Kinder“ bietet zum Beispiel Kindern und Jugendlichen, die einen geliebten Menschen verloren haben, Unterstützung an. Ergänzt werden diese Angebote unter anderem von Portalen wie www.kindertrauer.info oder von der „Arche“, die sich um Menschen kümmert, die jemanden durch einen Suizid verloren haben.

Bundesverband Bestattungsbedarf rät: Hilfe holen für die Trauerarbeit

05.09.2017  16.00 Uhr

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Foto: G. Stoverock

Vertrauen muss gegeben sein

Tipps zur Auswahl eines Bestattungsunternehmens

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Foto: Pixabay

Bestatter konfrontieren die Menschen mit der eigenen Sterblichkeit und damit wollen sich zu Lebzeiten die wenigsten auseinandersetzen. Dabei haben Bestatter gerade durch ihren Umgang mit Verstorbenen eine ungemein wichtige, existenzielle Aufgabe: Sie erfüllen ein Grundbedürfnis menschlicher Kultur, indem sie als Mittler zwischen den Welten, zwischen Leben und Tod fungieren. Bestatter helfen den Hinterbliebenen, den definitiven Statuswechsel des Verstorbenen zu verstehen und eine neue Beziehung zu diesem aufzubauen.

Viele Klischees, die den Bestattern anhaften, so teilt der Verein Kuratorium deutsche Bestattungskultur mit, seien fern der Realität. Häufig werden Bestatter beispielsweise mit dem Totengräber verwechselt, dessen Nachfolger sie aber gerade nicht sind. Bestattern geht es in erster Linie darum, Traditionen zu wahren und den Verstorbenen Würde zu geben und Wertschätzung entgegenzubringen. Darin sind sie konservativ. Das heißt aber nicht, dass sie immer nur zurückschauen. Modernität und individuell ausgearbeitete Konzepte für die Trauernden sind ihnen wichtig.

Die Wahl des Bestatters hat sehr viel mit persönlicher Bindung zu tun. Wichtig ist deshalb ein Vertrauensverhältnis. Das gilt auch für die Hinterbliebenen, die sich im Todesfall an den Bestatter wenden können, den sich der Verstorbene gewünscht hat. Gerade deshalb raten die Experten dazu, sich schon zu Lebzeiten mit der Wahl des Bestatters zu befassen.

Welcher Bestatter ist der richtige?

„Hier kommt vor allem auf das Bauchgefühl an. Der Bestatter bietet eine existenzielle Dienstleistung auf der Grundlage einer hohen fachlichen und ethischen Kompetenz an. Sie machen kein Geschäft mit dem Tod“, sagt Wolfgang Ruland, Obermeister der Bestatterinnung Sachsen-Anhalt. „Wer nur eine Bestattung verkauft, ohne zu beraten, zu begleiten und zu entlasten, ist kein Bestatter, sondern jemand, der sich mit Bestattungen befasst.“

Auch auf die Seriosität kommt es an. Die Bestatterinnung Sachsen-Anhalt hat auf ihrer Internetseite www.bestatter-innung-sachsen-anhalt.de eine Datenbank von Bestattern zur Verfügung gestellt. Und auch der Bundesverband Deutscher Bestatter (BDB) bietet Angehörigen auf der Internetseite www.memoriam.de die Möglichkeit, gezielt nach geprüften Bestattern in ihrer Nähe zu suchen.

Bundesweit sind etwa 1100 Beerdigungsunternehmen geführt, die das Fachzeichen „Bestatter – vom Handwerk geprüft“ des Bundesverbandes tragen. Wer das Markenzeichen hat, erfüllt strenge Kriterien, teilt der Bundesverband Deutscher Bestatter, mit. Diese Bestatter sind durch Aus- und Fortbildung besonders geschult und sind technisch auf dem höchsten Stand.