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Treue über den Tod hinaus

Abschied nehmen

Treue über den Tod hinaus

Viele Tierbesitzer verbindet ein langer gemeinsamer Weg und eine tiefe Freundschaft mit ihrem geliebten vierbeinigen Mitbewohner. So wundert es nicht, wenn Menschen den Wunsch verspüren, auch über den Tod hinaus die Verbundenheit mit dem geliebten tierischen Gefährten zu dokumentieren.Inzwischen gibt es in Deutschland Möglichkeiten, Mensch und Tier gemeinsam auf einem Friedhof in einem gemeinsamen Grab bestatten zu lassen. Jedoch: Das Gesetz zieht da eine Grenze. Rein rechtlich müssen Tiere als Sachen behandelt werden. Damit wird der Vierbeiner nach seinem Tod zur Grabbeigabe. Außerdem muss das Tier eingeäschert werden - eine Erdbestattung ist nicht erlaubt.Wenn Hund und Katze als erstes gehen, können ihre Urnen entweder zuerst in die Erde gebracht oder aber nach dem Tod des Halters diesem als Grabbeigabe mitgegeben werden. Überleben die Tiere diesen, ist es den Angehörigen möglich, sie auch noch nach Jahren beizusetzen. Vorreiter in puncto Mensch-Tier-Bestattung ist die Deutsche Friedhofsgesellschaft. Unter dem Namen „Unser Hafen“ betreibt sie in Essen (Nordrhein-Westfalen) und Braubach bei Koblenz (Rheinland-Pfalz) seit einem guten Jahr auf Flächen der evangelischen Kirche zwei Friedhöfe für Mensch und Tier.In Sachsen-Anhalt können sich Haustierhalter in zwei Städten (Stand: Mai 2017) zusammen mit ihren Lieblingen bestatten lassen. Nach Aschersleben will auch Magdeburg ein Grabfeld für sogenannte Mensch-Tier-Bestattungen einrichten. Möglich ist die Mensch-Tier-Bestattung mit allen Tieren, die eingeäschert werden können - von Katzen und Hunden über Meerschweinchen und Wellensittiche bis hin zum Pony. Die Asche der Tiere wird dann in einer Urne neben ihrem Besitzer begraben. Wichtig ist, dass auf dem Friedhof ein eigener Bereich für solche Bestattungen angelegt wird. Schließlich gibt es auch Menschen, die ihre Angehörigen nicht neben einem solchen Mensch-Tier-Grab bestatten wollen.

Gemeinsame Bestattung von Mensch und Haustier

01.09.2017  16.00 Uhr

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Vertrauen muss gegeben sein

Tipps zur Auswahl eines Bestattungsunternehmens

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Foto: Pixabay

Bestatter konfrontieren die Menschen mit der eigenen Sterblichkeit und damit wollen sich zu Lebzeiten die wenigsten auseinandersetzen. Dabei haben Bestatter gerade durch ihren Umgang mit Verstorbenen eine ungemein wichtige, existenzielle Aufgabe: Sie erfüllen ein Grundbedürfnis menschlicher Kultur, indem sie als Mittler zwischen den Welten, zwischen Leben und Tod fungieren. Bestatter helfen den Hinterbliebenen, den definitiven Statuswechsel des Verstorbenen zu verstehen und eine neue Beziehung zu diesem aufzubauen.

Viele Klischees, die den Bestattern anhaften, so teilt der Verein Kuratorium deutsche Bestattungskultur mit, seien fern der Realität. Häufig werden Bestatter beispielsweise mit dem Totengräber verwechselt, dessen Nachfolger sie aber gerade nicht sind. Bestattern geht es in erster Linie darum, Traditionen zu wahren und den Verstorbenen Würde zu geben und Wertschätzung entgegenzubringen. Darin sind sie konservativ. Das heißt aber nicht, dass sie immer nur zurückschauen. Modernität und individuell ausgearbeitete Konzepte für die Trauernden sind ihnen wichtig.

Die Wahl des Bestatters hat sehr viel mit persönlicher Bindung zu tun. Wichtig ist deshalb ein Vertrauensverhältnis. Das gilt auch für die Hinterbliebenen, die sich im Todesfall an den Bestatter wenden können, den sich der Verstorbene gewünscht hat. Gerade deshalb raten die Experten dazu, sich schon zu Lebzeiten mit der Wahl des Bestatters zu befassen.

Welcher Bestatter ist der richtige?

„Hier kommt vor allem auf das Bauchgefühl an. Der Bestatter bietet eine existenzielle Dienstleistung auf der Grundlage einer hohen fachlichen und ethischen Kompetenz an. Sie machen kein Geschäft mit dem Tod“, sagt Wolfgang Ruland, Obermeister der Bestatterinnung Sachsen-Anhalt. „Wer nur eine Bestattung verkauft, ohne zu beraten, zu begleiten und zu entlasten, ist kein Bestatter, sondern jemand, der sich mit Bestattungen befasst.“

Auch auf die Seriosität kommt es an. Die Bestatterinnung Sachsen-Anhalt hat auf ihrer Internetseite www.bestatter-innung-sachsen-anhalt.de eine Datenbank von Bestattern zur Verfügung gestellt. Und auch der Bundesverband Deutscher Bestatter (BDB) bietet Angehörigen auf der Internetseite www.memoriam.de die Möglichkeit, gezielt nach geprüften Bestattern in ihrer Nähe zu suchen. Bundesweit sind etwa 1100 Beerdigungsunternehmen geführt, die das Fachzeichen „Bestatter – vom Handwerk geprüft“ des Bundesverbandes tragen. Wer das Markenzeichen hat, erfüllt strenge Kriterien, teilt der Bundesverband Deutscher Bestatter mit. Diese Bestatter sind durch Aus- und Fortbildung besonders geschult und sind technisch auf dem höchsten Stand.