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Grußwort des Oberbürgermeisters

1050 Jahre Zeitz

Grußwort des Oberbürgermeisters

die Stadt Zeitz feiert in diesem Jahr das 1050. Jubiläum ihrer Ersterwähnung. Zeitz ist damit älter als Berlin, Leipzig oder München. Als Oberbürgermeister der Stadt Zeitz erfüllt mich das mit großem Stolz. Zeitz ist eine herrschaftliche Dame, könnte man sagen – ein bisschen in die Jahre gekommen, aber anmutig und von einer ganz besonderen Schönheit.Viel erlebt hat die Stadt in den letzten 1050 Jahren. Vor allem die politische Wende 1989 bedeutete für die Industriestadt an der Weißen Elster einen großen Umbruch. Zahlreiche Betriebe mussten Insolvenz anmelden, andere blieben bestehen und haben sich weiterentwickelt. Hierzu gehören die Südzucker AG, die MIBRAG, Zeitzer Guss GmbH, Goldeck Süßwaren – Zetti Zeitz. Der Standort des ehemaligen Hydrierwerkes Zeitz hat sich inzwischen zu einem modernen Chemie- und Industriepark entwickelt.Sie sind alle Zeugen einer langjährigen und traditionsreichen Industriegeschichte, die bei einem Spaziergang durch die Stadt lebendig wird: Zum Teil sieht man große Industriebrachen, zum Teil wiederbelebte und sanierte Industriedenkmäler.Gemeinsam mit den zahlreichen Sehenswürdigkeiten, die Zeitz zu bieten hat, und der Einbettung in eine wunderbare Landschaft, die zur Naherholung an der Weißen Elster vielfach einlädt, erschließt sich die besondere Schönheit von Zeitz.Dieses Jubiläumsjahr bietet nun zahlreiche Möglichkeiten, nach Zeitz zu kommen und diese besondere Schönheit selbst in Augenschein zu nehmen. Besonders hervorzuheben ist die Festwoche vom 5. bis zum 11. Juni: Wir freuen uns auf den Kulturumzug, auf das Volksfest auf dem Schützenplatz für Jung und Alt, auf das Goetheparkfest für die ganze Familie, auf Ausstellungen, Lesungen und Konzerte. Besonders das 1. MDR-Burgenland- Open-Air mit den musikalischen Highlights „Frida Gold“ und „Best of 90s THE SHOW“ auf dem Altmarkt in Zeitz am 10. Juni soll eine Einladung an die gesamte Region sein, zu uns zu kommen und mit uns dieses Fest zu begehen.Zeitgleich öffnet am 5. Juni die Sonderausstellung „Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug und die Reformation“ im Museum Schloss Moritzburg Zeitz. In Zeitz gab es im 16. Jahrhundert die besondere Begebenheit, dass zeitgleich hier in der Stadt sowohl ein katholischer als auch ein evangelischer Bischof residierten. Zur Amtseinführung des ersten evangelischen Bischofs, Nikolaus von Amsdorf, hielt kein geringerer als Martin Luther selbst eine Predigt im Zeitzer Franziskanerkloster. Julius Pflug, wiederum der letzte katholische Bischof von Zeitz, war einer der wichtigsten Vordenker der Ökumene und vielfach um Ausgleich und Annäherung zwischen den Konfessionen bemüht. Bis zum 1. November ist die einmalige Ausstellung über Julius Pflug zu sehen.Im Sommer erwartet uns zudem ein weiterer Höhepunkt: Die Landesbühnen Sachsen sind mit dem Stück „In Gottes eigenem Land“ für zwei Tage, am 30. Juni und 1. Juli, bei uns zu Gast. Ich möchte Sie, liebe Leserinnen und Leser, recht herzlich einladen, ebenfalls zu uns nach Zeitz zu kommen und mit uns bei vielfältigen Gelegenheiten dieses Jubiläumsjahr zu begehen.Ihr

Liebe Leserinnen und Leser,

31.05.2017 16.00 Uhr

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Christian Thieme, Oberbürgermeister der Stadt Zeitz. 
FOTO: DIETER MITTENZWEI
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Christian Thieme

Grußwort des Landrats

Liebe Leserinnen und Leser,

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Götz Ulrich, Landrat des Burgenlandkreises. FOTO:PHOTO-TEMPEL

als Landrat freue ich mich immer wieder, wenn eine Kommune im Burgenlandkreis ein rundes Jubiläum feiern kann. Daher ist es mir auch ein Herzensbedürfnis, den Zeitzern in diesem Jahr zur 1050-Jahrfeier ihrer Stadt zu gratulieren.

Am 20. April 967 wurde Zeitz auf der Synode in Ravenna erstmalig mit dem Namen Cici erwähnt, als Kaiser Otto I. und Papst Johannes XII. die Stadt zum Bistum ernannten. Ein Blick in die Geschichtsbücher zeigt, dass es nicht viel über das Jahr 967 zu berichten gibt, wenn man einmal von diesem für Zeitz so wichtigen Ereignis absieht. Dabei läuft Zeitz - zumindest altersmäßig - mit seinen 1050 Lebensjahren Berlin den Rang ab. Denn die Bundeshauptstadt wurde erst im 13. Jahrhundert erstmals urkundlich erwähnt.

Seit der Ersterwähnung von Zeitz ist im wahrsten Sinne des Wortes viel Wasser die Elster hinabgeflossen. Vom Beginn der Industrialisierung bis ins 20. Jahrhundert war die Stadt ein wichtiger Industriestandort in Mitteldeutschland. So zählte etwa das Hydrierwerk zu den wichtigsten Arbeitgebern. Einige der produzierenden Betriebe trugen - genau wie die Stadt Zeitz - als Anfangsbuchstaben das Z im Namen wie Zitza, Zekiwa, Zemag und Zetti. Während ein Teil der Unternehmen aus bekannten Gründen mit der politischen Wende weggebrochen ist, behaupten sich andere Betriebe noch am Markt und immer wieder kommen Neuansiedlungen hinzu.

So ist auf dem ehemaligen Hyzet-Gelände heute der Chemie- und Industriepark zu finden. Für die wirtschaftliche Neuentwicklung der Zeitzer Region hat der Chemie- und Industriepark nachhaltige Impulse gesetzt und ist zugleich ein gutes Beispiel für die gelungene Umstrukturierung eines fast stillgelegten Raffineriestandortes zu einem modernen, innovativen, grünen und damit nachhaltigen Industriepark.

In Zeitz hat sich seit der Wende einiges bewegt, was mit auf die Unterstützung des Burgenlandkreises zurückzuführen ist. So entstand etwa am Rande der Stadt in fünfmonatiger Bauzeit mit einem Investitionsaufkommen in Höhe von 63 Millionen Euro ein moderner Klinikkomplex, der 2010 übergeben werden konnte. Auch in das Museum Schloss Moritzburg wurde in der Vergangenheit investiert. Die Kinderwagenausstellung präsentiert sich nach 20 Jahren in einem neuen Gewand. Rund 200 000 Euro wurden hierfür angefasst. Sie kamen vom Land, der Stadt und dem Kreis. Die Räume sind nunmehr barrierefrei über einen Fahrstuhl zu erreichen.

Die Exposition unter dem Motto „Stadt der Kinderwagen“ spiegelt die Geschichte der Kinderwagen von 1840 bis zur Gegenwart, verbunden mit der Firmengeschichte von Ernst-Albert Naether, wider. Über diese Geschichte der Kinderwagenindustrie berichtet auch das Buch von Petrik Wittwika „Von Zeitz in die Welt: Kinderwagen von E.A. Naether“, das pünktlich zum 1050-jährigen Stadtjubiläum erschien. Es gibt einen Einblick in die Geschichte der Stadt, die ab Mitte des 19. Jahrhunderts einen rasanten Aufstieg zu einem mitteldeutschen Industriezentrum vollzog.

Kulturhistorisch spielt Zeitz ebenfalls eine wichtige Rolle. So kann die über 1000 Jahre alte Dom- und Residenzstadt einzigartige touristische Anziehungspunkte vorweisen. Dazu zählen unter anderem die Moritzburg mit ihrer rekonstruierten Orangerie, dem Albrechtschen Palais, dem Badehaus und dem barocken Schlosspark, der Dom Sankt Peter und Paul, das Franziskanerkloster, das Unterirdische Gangsystem und die Alte Mälzerei. Um all diese Sehenswürdigkeiten zu erkunden, bietet die Stadt im Festjahr „1050 Jahre Zeitz“ Stadtführungen an. Eigens hierfür wurde in Zusammenarbeit mit der Volkshochschule Burgenlandkreis ein Kurs zur Qualifikation von Stadtführern durchgeführt. An dem Kurs haben zehn Interessierte teilgenommen, die sich nunmehr darauf freuen, ihr Wissen an heimatgeschichtlich interessierte Besucher weiterzugeben.

Für die jüngeren Festgäste hat der Burgenlandkreis über ein Projekt im Rahmen des Bundesprogramms „Jugend stärken im Quartier“ junge Stadtführer zu Botschaftern für die Stadt Zeitz und die Region ausgebildet. Die Siebtklässler bringen sich in das Projekt, das mit Mitteln aus dem Europäischen Sozialfonds und durch den Landkreis gefördert wird, voller Begeisterung und mit vielen Ideen ein. Nunmehr „brennen“ die Schülerinnen und Schüler darauf, zur 1050-Jahrfeier einem jugendlichen Publikum in altersgerechter Sprache die touristischen Aspekte ihrer Heimatstadt präsentieren zu können. Auch ein Kinderstadtführer in Form eines Malbuchs ist innerhalb des Projekts „Junge Stadtführer - Botschafter für die Stadt Zeitz und die Region“ entstanden. Es ist mir eine große Freude, die Malhefte am 1. Juni zum großen Kinderfest im Zeitzer Schlosspark übergeben zu dürfen..

Der Literaturpreisträger, Philosoph und Künstler Rabindranath Tagore (1861 – 1941) hat einmal gesagt: „Das Gestern ist Geschichte. Das Morgen ist ein Geheimnis. Das Heute ist ein Geschenk.“ In diesem Sinne wünsche ich den Bürgerinnen, Bürgern und den Gästen der Stadt Zeitz ein lebendiges Stadtjubiläum.

Ihr Landrat

Grußwort des Oberbürgermeisters-5

Götz Ulrich