Zeitz ANZEIGE

Rätsel um den Stadtnamen

1050 Jahre Zeitz

Rätsel um den Stadtnamen

Der Name der Stadt Zeitz mit je einem Z am Anfang und am Ende des Wortes wird von vielen Zeitgenossen als etwas Besonderes angesehen. Darauf machte schon vor vielen Jahren der ehemalige Stadtschreiber und Wissenschaftsautor Rudolf Drößler aufmerksam. In seiner Abhandlung „Zeitz und sein Landkreis“ ist der Autor unter anderem auch dem Ursprung des Stadtnamens auf den Grund gegangen. Sein Fazit: Herkunft und Bedeutung des Stadtnamens Zeitz sind nach wie vor ungewiss.Doch beginnen wir von vorn: Erstmals tauchte der Namen der mittelalterlichen Siedlung im Jahr 967 in einer Urkunde im italienischen Ravenna auf. Allerdings nicht als Zeitz, sondern mit dem Namen „Cici“. Das Wort ist in den folgenden Jahrhunderten häufig in weiteren Quellen auch mit anderen Schreibweisen zu finden, wie beispielsweise „Citice“, „Citizi“, „Ziza“, „Cicz“, und später dann „Tzeytz“ bis hin zum heutigen Namen. Der Autor vermutet, dass die vielen Varianten auf die Schwierigkeit hindeuten, den Namen Zeitz lautrichtig in der lateinischen Schrift wiederzugeben.Was sich aber hinter dem Namen Zeitz beziehungsweise Cici verbirgt, darüber kursieren zahlreiche Interpretationen, wie Rudolf Drößler zusammengetragen hat. Einige Sprachforscher wollten die Ableitung vom slawischen Wort „zito“, das für Getreide steht, erkennen. Andere fanden eine Verbindung zu früheren Ansiedlungen. Der Sprachwissenschaftler Hermann Schall sah den Ursprung des Namens in einem Sorbendorf namens Cetici, das unweit der heutigen Moritzburg stand. Durchsetzen konnte sich diese Auffassung nicht, denn andere Sprachforscher sahen in dem Wort keine slawische Abstammung, sondern vielmehr eine germanische.Dafür spricht dann beispielsweise auch die Interpretation des Heimatforschers Alfred Müller, der auf eine im Jahr 795 ausgestellte Urkunde im Kloster Fulda verweist, wo ein Mann namens Zeiza erwähnt wird, in einer weiteren Fuldaer Urkunde der Namen Zeitcomo. Inwieweit Personennamen für solche Herleitungen genutzt werden können, ist umstritten. Auf jeden Fall gehörte die Zeitzer Region damals zum Missionsbereich des Klosters Fulda und schon davor, seit dem fünften Jahrhundert, herrschte ein reger Handel zwischen den Gebieten in Mitteldeutschland und der Rhein-Main-Region.Abschließend muss der Wissenschaftsautor Rudolf Drößler zusammenfassen, dass der Ursprung des Stadtnamens zwar umstritten ist, das Wort selbst aber als Familienname bis heute häufig erhalten ist und sogar weitere Örtlichkeiten im Land den Namen tragen: das Vorwerk Zeitz östlich von Gnadau bei Barby und das Haus Zeitz bei Alsleben.

Eindeutiger Ursprung und Bedeutung lassen sich nicht nachweisen

31.05.2017 16.00 Uhr

Rätsel um den Stadtnamen-2
Unweit der Moritzburg soll es ein slawisches Dorf namens Cetici gegeben haben. Ob der Stadtname Zeitz auf diesen Ort zurückzuführen ist, war auch früher schon umstritten. 
FOTO: ARCHIV/ JUNGHANS

Aus der Historie der Stadt Zeitz

um 900: Auf dem rechten Ufer der Weißen Elster leben slawische Völker, Heinrich I, Herzog der Sachsen und erster deutscher König, der seine Macht behaupten konnte, und Otto der I, Heinrichs Sohn und Deutschlands erster Kaiser, trachten danach, die „heidnischen Völker“ südlich und östlich von Elster und Elbe zu christianisieren und neues Land zu erobern. Das ist ihnen fast, ihren Nachfolgern dann aber grundsätzlich gelungen.

967: Zeitz, taucht unter dem Namen „Cici“ in der geschriebenen Geschichte auf, hier wird – wie in Meißen und in Merseburg – ein Bischofssitz errichtet. Er ist ein Zentrum geistlicher wie weltlicher Macht und als solches ein Stachel im Fleisch der Slawen.