Woran glauben Sie?
1050 Jahre Zeitz
Eigentlich jeder Mensch hat etwas, an dem er sich orientiert, an dem er sich festhält. Für die einen ist es Jesus, für andere sind es Freiheit, Kunst oder das Gewissen. In der Hektik des Alltags geht die Frage nach dem Glauben oft unter. Anlässlich des Evangelischen Kirchentages, der an diesem Sonntag mit einem Festgottesdienst in Wittenberg seinen Höhepunkt erfährt, hat die MZ bekannte Menschen aus Sachsen-Anhalt um ihre Einschätzung gebeten.
31.05.2017 14.00 Uhr
Ich glaube, dass Gott die ganze Welt geschaffen hat, jeden Menschen, auch mich, als einzigartiges Wesen. In Jesus ist er selbst Mensch geworden, damit er uns von unseren Versuchen, göttlich wie er zu sein, zum Menschsein erlöst. Gottes Lebenskraft ist stärker als unser todbringendes Wirken. FOTO: DPA
Ja, ich glaube an unseren Herrgott und an Jesus Christus. Und daran, dass Gott in jedem Menschen ein Gewissen eingepflanzt hat, einen guten Kern. Der kann nicht dauerhaft verschüttet werden. Ich glaube, dass dieser Kern sich ansprechen lässt, dass die Welt nicht zum Untergang verurteilt ist. FOTO: DPA
Ich glaube an die Kunst! Denn die Kunst ist in der Lage, Menschen zu verbinden, weil sie keine Grenzen kennt. Kunst zu machen und zu unterstützen motiviert mich jeden Tag aufs Neue. FOTO: LANDER
Ich glaube fest an die Hoffnung. Ansonsten würde ich vereisen. Ich bin in der DDR, also kirchenfern aufgewachsen. Der christliche Glaube erschien mir früher als etwas Exotisches. Heute aber gilt: Gläubige Menschen sind mir alles andere als fremd, auch wenn ihr Gott nicht der meine ist. FOTO: SILVIO KISON
Mit Blick auf die kommende Olympiasaison glaube ich daran, dass ich dann in einer guten Form sein werde und die Spiele wieder ein ganz besonderes Erlebnis werden. Ich weiß durchaus, dass ich bis dahin noch viele, viele harte Trainingseinheiten zu absolvieren habe. Dazu muss ich verletzungsfrei und gesund bleiben - ich glaube, der Rest wird dann aber von allein kommen, das habe ich schließlich selbst in der Hand. FOTO: PRIVAT
Ich glaube an den Menschen. Es ist mir wichtig, gut mit denen auszukommen, die mir begegnen. Egal ob es sich dabei um Kollegen, Freunde, Familie oder gar Fremde handelt. Auch im Streit versuche ich deshalb immer, zwischen der Person und ihrer Meinung zu unterscheiden. Denn man muss sich streiten und trotzdem respektieren können. Trotzdem muss man natürlich nicht jedem Recht geben.
FOTO: ANDREAS STEDTLER
Ich glaube an das Gute im Menschen und die Kraft des rationalen Arguments. Meine Leitlinien sind die des Humanismus, jedem einzelnen Menschen gebührt die selbe Würde. Mit diesem Ideal glaube ich an das Streben nach sozialer Gerechtigkeit in unserem Land. FOTO: DPA
Ich glaube, dass mich Gott in diesem Leben gut geleitet und reich beschenkt hat, dafür bin ich dankbar. Gleichzeitig bin ich immer wieder beeindruckt, wie viel Freiheit der Einzelne hat - auch ich selbst - das eigene Leben aus eigener Kraft und in freier Entscheidung zu gestalten. FOTO: DPA
Ich glaube an das Gute im Menschen, weil wir nach meiner Überzeugung von Natur aus durchaus menschlich und hilfsbreit sind. Es ist unser Instinkt, dass wir unser Leben für andere einsetzen würden. Und das gilt selbst dann, wenn der Preis dafür hoch ist. FOTO: MDR