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Die unterschätzen Branchen 

Wirtschaft im Blickpunkt

Die unterschätzen Branchen 

Rund 26.000 Dienstleistungs- unternehmen sind laut „Dienstleistungsreport 2016“ der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) aktuell im südlichen Sachsen-Anhalt geschäftlich tätig. Der typische Dienstleistungs- unternehmer in der Region ist im Schnitt 49 Jahre alt, männlich und Deutscher. Als Kleingewerbetreibender im Haupterwerb erbringt er überwiegend Dienstleistungen für private Haushalte, ist mit seinem Ein-Mann-Unternehmen in der Stadt Halle (Saale) oder im Saalekreis ansässig. Dort erwirtschaftet er einen durchschnittlichen Jahresumsatz von bis zu 50.000 Euro. Soweit die Statistik. Gerechnet auf alle 32-IHK-Dienstleistungsbranchen sind mehr als die Hälfte aller aktiven Betriebe lediglich zehn Jahre oder noch kürzere zeit auf dem Markt. Rund ein Drittel der Unternehmen sind hingegen schon elf bis 20 Jahre aktiv, zwölf Prozent noch länger.

Dienstleistungen sorgen für Wertschöpfung und Beschäftigung 

31.05.2017 08.00 Uhr

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Das Friseurhandwerk gehört zu den traditionellen Dienstleistungsbranchen. FOTO: MZ-ARCHIV  

Im Vergleich der Branchen nach ihrer wirtschaftlichen Bedeutung wird der Dienstleistungsbereich in der öffentlichen Wahrnehmung jedoch nach wie vor unterschätzt. Tatsächlich leistet der Dienstleistungsbereich aber einen großen Beitrag zu Wertschöpfung und Beschäftigung. Innovative, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Dienstleistungen erschließen nicht nur sich selbst Wachstumspotenziale, sondern verhelfen auch gleichzeitig ihren Kunden zu mehr Produktivität und Innovation.

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Dienstleistungen für Unternehmen, wie hier in einem Call-Center, sind echte Jobmotoren. FOTO: MZ-ARCHIV

Unternehmensdienstleistungen sind heute so eng mit der industriellen Wertschöpfung verzahnt, dass sie zu einem wesentlichen Erfolgsfaktor für Produktion und Warenexport werden. Der Industriestandort Deutschland behauptet sich langfristig nur gemeinsam mit produktiven und wettbewerbsfähigen Dienstleistungsunternehmen.

Jedoch sind laut IHK rund 8.800 Dienstleistungsunternehmer – also in etwa ein Drittel – nur nebenberuflich selbstständig. Vor allem Studenten nutzten diese Chance der Zusatzeinkünfte, erklärt Winkel, etwa als Promoter oder EDV-Dienstleister.