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Die Krone als Chance für neue Projekte: MZ-Interview mit Gebietsweinkönigin Luise Antonie Böhme

GEBIETSWEINKÖNIGIN: Luise Böhme spricht über ihre Amtszeit und ihre künftigen Pläne

Die Krone als Chance für neue Projekte: MZ-Interview mit Gebietsweinkönigin Luise Antonie Böhme

Gebietsweinkönigin Luise Böhme übergibt ihre Krone zum Winzerfest an ihre Nachfolgerin. FOTO: BIEL

Die amtierende Gebietsweinkönigin Luise Antonie Böhme, die nur noch wenige Tage diesen Titel trägt, ist zwar ihre Krone los, aber um viele schöne Erfahrungen reicher geworden. Wie ihr Jahr im Amt der Saale-Unstrut-Repräsentantin verlief, darüber sprach die 22-Jährige mit der Redaktion dieser Beilage.Luise, Ihre Stunden als Weinkönigin sind gezählt. Wie haben Sie das letzte Jahr erlebt?Luise Böhme: Das Amt der Gebietsweinkönigin ist verbunden mit der Wahrnehmung vieler Termine in der Region, wie zum Beispiel Winzerfeste, Pressegespräche und Weinprämierungen. Ich durfte unsere Region aber auch anderenorts vertreten. Unter anderem in Dänemark, wo ich in der Deutschen Botschaft einige Weine aus unserer Region vorstellen konnte. Bei Besuchen im Rheingau hatte ich dann die schöne Gelegenheit, mit anderen Weinfachfrauen ins Gespräch zu kommen und Erfahrungen auszutauschen.

Welche waren Ihre schönsten Momente, die sie in dieser Zeit erlebt haben?

Luise Böhme: Es gab eine Vielzahl an schönen Momenten. Sehr genossen habe ich immer den fachlichen Austausch mit Kolleginnen und Kollegen. Ich hatte aber auch viele inspirierende Gespräche mit Prominenten und Politikern, die ich in bester Erinnerung habe.

Wie sind sie zum Wein, zum Weinbau und letztlich zum Amt der Gebietsweinkönigin gekommen?

Luise Böhme: Ich bin in einem elterlichen Weinbaubetrieb im Unstruttal aufgewachsen und wurde schon früh damit konfrontiert, bei der Weinherstellung mitzuarbeiten. Nach meiner Zeit als Leistungssportlerin und meiner Rückkehr nach Hause habe ich hier den Weinbau für mich persönlich entdeckt. Ich habe mehrere Praktika weltweit absolviert und vor zwei Jahren ein Weinbaustudium in Geisenheim begonnen.

Das Amt der Gebietsweinkönigin zu übernehmen, dagegen hatte ich mich anfangs noch gesträubt. Dann hatte ich mich aber doch dazu entschlossen, weil ich in dem Amt auch die Chance gesehen habe, verschiedene Projekte zu realisieren.

Können Sie ein Beispiel nennen?

Luise Böhme: Gemeinsam mit der Freyburger Kellermeisterin Cathleen Romberg und unter Mitwirkung von neun hiesigen Winzern habe ich unter dem Namen „Freygeist“ einen Gebiets-Cuvée kreiert, der mit neun verschiedenen Rebsorten die herausragenden Geschmacksnoten der Saale-Unstrut-Region repräsentiert. 4 000 Flaschen wurden davon abgefüllt und bereits verkauft. Das Projekt soll nach meiner Amtszeit fortgeführt werden, wobei ich weiterhin als Schirmherrin damit verbunden bleibe.

Ihre Amtszeit war auch von Einschränkungen durch die Corona-Pandemie geprägt. Wie hat sich das ausgewirkt?

Luise Böhme: Da den Winter über sowieso weniger Termine anstehen, waren die Auswirkungen nicht so stark zu spüren, wie man annehmen könnte. Ich habe die Zeit stattdessen genutzt, meine Kontakte zu den Winzern zu pflegen. Außerdem habe mich um die Social Media Kanäle gekümmert und zum Beispiel unter „365 Tage an Saale und Unstrut“ beschrieben, was alles an Arbeitsschritten nötig ist, bis ein Weinglas gefüllt werden kann.

Blieb in all den Monaten noch Zeit für Freunde, Familie und Hobbys?

Luise Böhme: Ja, sicher. Aber man steckt auch zurück. Ich bin immer noch sehr sportbegeistert und fahre Mountainbike, klettere und schwimme gerne. Im Winter steht oft Ski laufen auf dem Programm. Ich bin Skilehrerin im Salzburger Berufsskilehrerverband. Für all das blieb dann natürlich weniger Zeit.

Wie sehen Ihre Pläne für die nächste Zukunft aus?

Luise Böhme: Im Moment schreibe ich an meiner Bachelorarbeit. Im nächsten Jahr will ich mein Studium beenden und werde dann eine Weile nach Australien gehen und dort in einem Weingut mitarbeiten.

Ihr letzter Auftritt wird die Abkrönung beim Freyburger Winzerfest sein. Gibt es noch weitere Gelegenheiten, Sie in der Öffentlichkeit zu sehen?

Luise Böhme: Ich werde bei der Eröffnung des Winzerfestes dabei sein, werde eine Talkshow mit Winzern moderieren und am Festumzug teilnehmen.