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Appetit auf Fernost

Starke Impulse

Appetit auf Fernost

Wie schreibt man eigentlich Filinchen mit chinesischen Schriftzeichen? Gut möglich, dass sich Michael Heinemann, Geschäftsführer der Weißenfelser Handels-Gesellschaft (WHG), in diesem Jahr mit dieser Frage beschäftigen muss. Dann nämlich, wenn das von ihm vertriebene Waffelbrot Abnehmer in Fernost findet und dort womöglich bald in den Regalen chinesischer Einkaufsmärkte liegt.Nach seiner Rückkehr von einer Unternehmerreise aus China ist Michael Heinemann im Dezember vergangenen Jahres „gedämpft optimistisch“ gewesen, dass in absehbarer Zeit konkrete Vertragsvereinbarungen mit chinesischen Abnehmern erreicht werden können. Immerhin hatte der Weißenfelser Unternehmer während der Geschäftsreise reichlich Gelegenheit, die eigene Produktpalette vorzustellen.

Lebensmittelhersteller wollen den chinesischen Markt erobern.

12.01.2019 08.00 Uhr

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Unternehmer Michael Heinemann (links) und der Weißenfelser IHK-Geschäftsstellenleiter Tobias Voigt waren Ende 2018 gemeinsam im chinesischen Shanghai. FOTO: PETER LISKER

Neben ihm gehörten auch andere Lebensmittelhersteller zur Wirtschaftsdelegation aus Mitteldeutschland. Die einwöchige Reise hatte Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Armin Willingmann (SPD) gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer auf den Weg gebracht. „In China verzeichnen wir ein rasantes Wachstum der Mittelschicht. Damit einher geht die verstärkte Nachfrage nach neuen Produkten“, erklärt Tobias Voigt, Leiter der IHK-Geschäftsstelle Weißenfels das Anliegen und den Zeitpunkt der Reise, die auch er absolviert hat.

Genau wie Michael Heinemann sieht er in China einen wachsenden Markt. Doch um diesen zu erschließen, ist es noch ein weiter Weg. „Wir müssen jetzt unsere Schularbeiten machen und die Produkte für den chinesischen Markt vorbereiten“, sagt Michael Heinemann schon kurz nach der Rückkehr aus Shanghai. Gelohnt hat sich die Reise allemal. Mit nach Hause gebracht haben die Unternehmer aus Sachsen-Anhalt nämlich wichtige Erkenntnisse über Lebensmittelrecht, Einfuhr- und Zahlungsbedingungen sowie Logistik in China.

Michael Heinemann hofft, dass nun auch die Politik Hausaufgaben macht. Aus seiner Sicht müssten nämlich Einfuhrbedingungen und Fragen der Lebensmittelsicherheit verhandelt und präzisiert werden. (kem)

Filinchen ist ein dünnes Waffelbrot. Entwickelt hat es 1956 der Bäcker und Konditor Oskar Kompa, der es nach einer Jugendfreundin benannte. Vertrieben wird das Lebensmittel von der 1991 gegründeten Weißenfelser Handels-Gesellschaft mit Sitz in der Alfred-Junge-Straße. Es vermarktet zudem die Produkte Neukircher Zwieback sowie Waffeln, die bei der Firma Spreewaffel in Berlin hergestellt werden.