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Bildung ist der Motor der Wirtschaft

Starke Impulse

Bildung ist der Motor der Wirtschaft

Deutschland ist ein hoch industrialisiertes Land im Weltmaßstab. Gerade in den letzten Jahrzehnten hat sich die Technik rasant entwickelt. Immer mehr Computertechnik und Roboter kommen in nahezu allen Bereichen zur Anwendung. Doch bedeutet moderne Technik nicht weniger Arbeitskräfte?Mit dieser Frage beschäftigen sich auch im Burgenlandkreis die IHK Halle-Dessau und das IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH. Bildung ist der Motor der Wirtschaft Dr. Simone Danek, Geschäftsführerin für Aus- und Weiterbildung bei der IHK, erklärt: „Nein, das bedeutet es nicht, denn es eröffnen sich immer neue Wirtschaftszweige. Aber sowohl die alten als auch die neuen Wirtschaftszweige benötigen gut ausgebildete Fachkräfte. Neue Maschinen, neue Technologien, neue Materialien und neue Erkenntnisse müssen vermittelt werden. Und darauf haben wir uns eingerichtet. Bezogen auf den Burgenlandkreis - und nicht nur hier - werden mehr Arbeitsplätze angeboten als besetzt werden können. Im Burgenlandkreis sind 2019 rund 380 Ausbildungsverträge registriert. Zu den am häufigsten besetzten Lehrstellen gehören dabei die Kaufleute im Einzelhandel, Verkäufer, Kaufleute für Büromanagement, Industriemechaniker sowie Maschinen- und Anlagenführer.“

Fachkräfte IHK und IHK-Bildungszentrum ebnen Weg für gut ausgebildetes Personal.

16.01.2020 10.00 Uhr

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Aus der gesamten Bundesrepublik kommen die Teilnehmer für die Weiterbildung „Amtliche Fachassistenz in der Veterinärverwaltung“ nach Weißenfels. FOTOS: WOLF-EIKE MARDAS

Angesichts des Strukturwandels ist auch der Burgenlandkreis besonders betroffen. Der Ausstieg aus der Braunkohle im Jahr 2038 bedeutet, dass sich zahlreiche Beschäftigte der MIBRAG umorientieren müssen. Gibt es dabei auch neue Berufsfelder? „Die Folgen des geplanten Braunkohleausstiegs für den Ausbildungsmarkt sind zum jetzigen Zeitpunkt kaum abzuschätzen. Tatsache ist: Mit den rund 330 dualen Berufsbildern der Industrie- und Handelskammern sowie der Handwerkskammern sind ausreichend Möglichkeiten gegeben, um Geschäftsmodelle erfolgreich zu entwickeln oder weiterzuentwickeln. Aufgrund des digitalen Wandels werden in einigen Berufen Zusatz- oder Wahlqualifikationen, die digitale Kompetenzen vermitteln, angeboten. In einem Fall - dem Kaufmann/der Kauffrau für E-Commerce - wurde ein neues Berufsbild entwickelt“, so Dr. Danek.

Welche Wege nutzen Unternehmen zur Suche von Fachkräften? „Da gibt es viele Möglichkeiten. Eine wichtige Quelle ist dabei die duale Berufsausbildung. Hier werden auch Instrumente wie die Einstiegsqualifizierung oder die sogenannte assistierte Ausbildung angewandt. Benachteiligte Jugendliche werden - zum Beispiel mit Zusatzunterricht - unterstützt, wenn sie eine duale Berufsausbildung beginnen. Des Weiteren binden Unternehmen ihre Fachkräfte mittels Weiterbildung. So haben 2019 über 86 Facharbeiterinnen und Facharbeiter aus dem Burgenlandkreis eine Weiterbildungsprüfung bei der IHK erfolgreich abgelegt. Übrigens haben wir im vergangenen Jahr auch Neuland mit der Initiative „IHK-Ausbildungsbotschafter“ beschritten. Dabei wurden Auszubildende in Workshops darauf vorbereitet, Schülern ihren Beruf authentisch vorzustellen, um die Berufswahl zu erleichtern“, erläutert die Geschäftsführerin.

Läuft alles somit auf den richtigen Gleisen oder gibt es Dinge, die durchaus verbessert werden können? „Ja, einige Baustellen gibt es noch. Die duale Berufsausbildung ließe sich dadurch stärken, dass die Berufsschule so nah am Wohnort der Auszubildenden liegt wie möglich. Das ist bisher nicht immer der Fall. Je nach Ausbildungsberuf und Sitz des Unternehmens müssen nicht wenige Azubis lange Wege fahren. Dies ließe sich dadurch ändern, dass Berufe mit gleichen Rahmenlehrplänen zusammen und nicht mehr getrennt unterrichtet werden. Auch würde ein sachsen-anhaltisches Azubiticket helfen, die duale Berufsausbildung attraktiver zu machen“, wünscht sich Dr. Simone Danek.

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Das Team des IHK-Bildungszentrums am Markt 6 in der Weißenfelser Innenstadt.

IHK-Bildungszentrum als Partner der Wirtschaft

„Unser IHK Bildungszentrum Halle-Dessau GmbH wurde am 13. Mai 1991 als 100-prozentige Tochter der IHK Halle-Dessau gegründet. An insgesamt vier Standorten im Kammerbezirk ist der wichtigste Auftrag die Konzipierung und Durchführung praxisorientierter Weiterbildungsmaßnahmen für die Wirtschaft der Region. Dabei orientieren wir uns an den Erfordernissen der Unternehmen“, erklärt Dr. Volker Bart, Regionalbereichsleiter des IHK Bildungszentrums Weißenfels. Zur Aufgabe befragt, fährt er fort: „Unser Bildungszentrum ist Partner der Wirtschaft und in einem breiten Netzwerk aus Wirtschaft, Verwaltung und Politik aktiv. Die Durchführung zahlreicher Qualifizierungsmaßnahmen für Aufstiegsfortbildungen von Fach- und Führungskräften der Unternehmen (Betriebswirte, Meister, Fachkaufleute), für die örtlichen Arbeitsverwaltungen, die Umsetzung von Existenzgründerlehrgängen und Firmenschulungen sowie die Realisierung von Bildungsprogrammen im Rahmen von transnationalen, überregionalen und regionalen Projekten erfordern eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit den Institutionen der Wirtschaft, Verwaltung und Öffentlichkeit.“

Im Burgenlandkreis haben sich diese Beziehungen vor allem in den Bereichen Ernährungsgüterwirtschaft, Logistik, Metallverarbeitung, Tourismuswirtschaft und Gastgewerbe besonders intensiv ausgeprägt.

Erfolgreich liefen 2019 die Projekte Digitalisierung und Vernetzung in der betrieblichen Ausbildung (DigiVA) für Ausbildungsbetriebe, die die Aufgabe hatten, eine dauerhafte Unterstützerstruktur für kleine und mittelständische Unternehmen in der Branche Metall/Elektro aufzubauen, und Integration durch Qualifizierung (IQ), was speziell für Einwanderer und Migranten gedacht ist.

Im Zeitraum von 2019 bis 2021 werden bis zu 40 Existenzgründer im Rahmen des Programms zur Qualifizierung von Existenzgründern im Burgenlandkreis im Auftrag der Kreisverwaltung qualifiziert.

„Alle Weiterbildungsinteressenten können sich über das gesamte Leistungsportfolio unseres Bildungszentrums sowie den umfangreichen Fördermöglichkeiten im Internet unter www.ihkbiz.de oder persönlich an unserem Standort in 06667 Weißenfels, Markt 6, informieren. Wir möchten an der Zukunft des Burgenlandkreises aktiv mitarbeiten. Sie auch?“, so der Regionalbereichsleiter Dr. Bart. Wolf-Eike Mardas