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Ein Auto ist kein U-Boot

STARKREGEN: In tiefem Wasser droht Motorschaden.

Ein Auto ist kein U-Boot

Überflutete Straßenabschnitte sollten unbedingt mit dem Auto vermieden werden. Denn wenn größere Mengen Wasser in den Motor geraten, ist dieser in der Regel defekt. FOTO: ISTOCK/B. SADOWSKI

Jahr für Jahr die gleichen Szenen: Autos fahren in tiefes Wasser und bleiben darin stehen. Sieht lustig aus, ist aber tatsächlich ein Drama. Denn der Motor ist danach fast immer beschädigt. Der Sommer bringt oft Gewitter mit sich, in den Schauern entladen sich in kurzer Zeit große Regenmengen. Oft kann die Kanalisation das Wasser nicht schlucken, in Senken und Unterführungen bilden sich dann richtige Seen.

Was man dann keineswegs machen sollte: Mit dem Auto einfach ins Wasser hineinfahren. Denn gerät Wasser in den Motor, ist dieser schlagartig defekt. Verbrennungsmotoren benötigen eine Menge Luft, die meist vorn unter der Motorhaube angesaugt wird und dann über den Luftfilter in die Brennräume gelangt. Dort wird sie vom Kolben komprimiert, dann kommt Sprit dazu und die Verbrennung erfolgt.

Wasser lässt sich aber nicht komprimieren. Gelangt es auf dem Ansaugweg in den Motor, wird der Kolben abrupt gestoppt, was zum Verbiegen des Pleuels bis hin zum Bruch der Kurbelwelle führen kann - das nennt sich Wasserschlag. Und sitzt an dem Motor wie heutzutage nahezu obligatorisch noch ein Turbolader, wird auch dieser in Mitleidenschaft gezogen.

Ab welcher Wassertiefe ein Fahrzeug gefährdet ist, lässt sich nicht genau bestimmen. Es gibt Kleinwagen, da sitzt die Ansaugöffnung so niedrig, dass schon eine tiefe Pfütze ausreicht. Bei manchen SUV und bei echten Geländewagen wird dagegen eine so genannte Wat-Tiefe angegeben, die bei einigen Modellen bis zu einem Meter betragen kann.

Wer mit seinem Fahrzeug bei Starkregen unterwegs ist und sich überfluteten Straßenabschnitten nähert, sollte unbedingt anhalten, keinesfalls weiterfahren, am besten wenden. Ist das nicht möglich, abwarten, bis das Wasser von allein sinkt oder die Feuerwehr mit dem Abpumpen fertig ist.

Und was ist mit Elektroautos? Für die gilt im Prinzip das Gleiche. Ein E-Motor benötigt keine Luft. Batterie und Motor im Fahrzeug sind gemäß vorgeschriebener Schutzklassen geschützt. Sollte es bei eindringendem Wasser zu lokalen Kurzschlüssen in den Hochvolt-Komponenten kommen, würden diese automatisch abgeschaltet. Weiterfahren ist dann nicht mehr möglich.

Doch was ist zu tun, wenn die Pfütze tatsächlich zu tief war, das Auto mittendrin stehengeblieben ist? Dann hilft nur noch der Abschleppdienst. Aber auf keinen Fall probieren, den Motor wieder zu starten. PROMOTOR

Augen auf beim Kauf!

TIPPS: Vor dem Erwerb eines gebrauchten Eigenheims

Es gibt viele Gründe, sich den Traum vom Eigenheim mit einer gebrauchten Immobilie zu erfüllen. „Zum Schutz vor Risiken empfiehlt es sich, die Immobilie vor dem Abschluss eines Kaufvertrags gründlich unter die Lupe zu nehmen“, rät Erik Stange, Pressesprecher der Verbraucherschutzorganisation Bauherren-Schutzbund e. V.

Auch wenn eine ältere Immobilie auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck macht, können sich unter der Oberfläche versteckte Schäden verbergen. Dazu gehören etwa unsichtbare Feuchteprobleme, eine veraltete, schadenanfällige Haustechnik oder Bauschadstoffe aus früheren Jahrzehnten. Mithilfe eines unabhängigen, erfahrenen Bausachverständigen lässt sich der Sanierungs- und Modernisierungsbedarf realistisch einschätzen.

Viele ältere Häuser entsprechen nicht mehr den aktuellen Energiestandards. Zum einen ist es daher wichtig, den künftigen Energiebedarf und die Heizkosten richtig einzuschätzen. Zum anderen sind bei einem Besitzerwechsel unter Umständen Sanierungsarbeiten wie eine Erneuerung der Heizungsanlage gesetzlich vorgeschrieben, die das Hausprojekt finanziell zusätzlich belasten.

Eine Einsicht in den Grundbuchauszug ist wichtig, um sicherzustellen, dass Haus und Grundstück nicht mit Grundschulden belastet sind und ob Wege-, Nießbrauch- oder Wohnrechte eingetragen sind. Weitere Dokumentationen wie Baupläne oder Belege früherer Modernisierungen geben Auskunft über den Zustand des Hauses.

Neben Kaufpreis, Makler- und weiteren Gebühren sollte beim Kauf einer Gebrauchtimmobilie immer ein finanzielles Polster eingeplant werden. So lassen sich auch unvorhergesehene Renovierungen ohne zusätzliches Risiko abdecken. DJD