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Die Wirtschaft brummt

Gute Jobs in der Heimat

Die Wirtschaft brummt

Die Wirtschaft im südlichen Sachsen-Anhalt brummt – und ein Ende ist bisher nicht abzusehen. Dies belegt die aktuelle Konjunkturumfrage der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK). Seit 1991 – damals begann die Befragung – war die Stimmung der Unternehmen hier nur ein einziges Mal besser als jetzt: Anfang dieses Jahres. „Saisonbereinigt klettert der Geschäftsklimaindex im dritten Quartal 2017 sogar auf einen neuen Höchststand“, erklärt IHK-Konjunkturexperte Danny Bieräugel. Der Index spiegelt wider, wie die heimischen Firmen ihre aktuelle Lage und die zukünftige Entwicklung einschätzen: Die hochzufriedenen Unternehmen sind klar in der Mehrheit.Insbesondere die guten Geschäfte in der regionalen Industrie sorgten zuletzt für Belebung. „Aktuell sorgt die anziehende Nachfrage in der Industrie für eine dynamische Belebung in allen produktionsorientierten Branchen“, so Bieräugel. Dies sorge nun für zusätzlichen Schwung, denn bis dato hätten vor allem konsumorientierte Bereiche wie etwa der Handel von dem bereits seit längerem guten Umfeld mit stabiler Beschäftigung und steigender Kaufkraft profitiert.

Industrie- und Handelskammer: Geschäftsklima auf Rekordniveau

27.12.2017  08.00 Uhr

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Das Baugewerbe gehört zu den Stützen der guten Konjunktur im Land Sachsen-Anhalt. FOTO: MZ-ARCHIV/DPA

„Heimat ist für mich, nach der Arbeit im hektischen Berlin wieder zurück ins ruhige und grüne Bitterfeld zu kommen und an der Goitzsche den Vögelchen zuzuhören.“

Anne-Katrin Krüger via facebook

IHK-Hauptgeschäftsführer Prof. Dr. Thomas Brockmeier sieht in der auch bundesweit guten Konjunktur gute Startbedingungen für die neue Bundesregierung: „Wir in Sachsen-Anhalt brauchen eine Politik, die mehr Wachstum fördert – denn unser Land hat hier immer noch Nachholbedarf!“ Neben mehr öffentlichen Investitionen in die Infrastruktur könnten Steuerentlastungen Spielraum für private Investitionen schaffen, sagt Brockmeier. Mehr Regulierung hingegen könnte der Wirtschaft langfristig schaden. „Eine kluge, weitsichtige Politik stellt in der Hochphase die Hebel für den nächsten Abschwung – denn der kommt garantiert irgendwann“, warnt Brockmeier. Die Ergebnisse des IHK-Konjunkturberichtes im Einzelnen:

Industrie

In der Industrie zieht die Konjunktur im dritten Quartal 2017 kräftig an. Das Geschäftsklima bei den Unternehmen dieser Branche ist deutlich besser als im Vorjahr. Die gute Geschäftslage sorgt für positive Impulse: Zum vierten Mal in Folge steigt die Bewertung per Saldo an, mit 54,1 Prozentpunkten erreicht dieser Wert das Spitzenniveau vorausgegangener Hochphasen. Positive Meldungen der Unternehmen bei Gewinn, Umsatz und Auftragseingängen spiegeln die Verbesserung. Aus den optimistischen Geschäftserwartungen lässt sich außerdem ablesen, dass sich die aktuelle Dynamik fortsetzt.

„Weil Sachsen-Anhalt ein schönes Land ist mit vielen Sehenswürdigkeiten, schönen Landschaften, wunderbaren Wanderwegen.“

Veronika Froni via facebook

Baugewerbe

Die Stimmung im Baugewerbe erreicht wieder Höchstwerte, eine Eintrübung ist hier nicht in Sicht. Die Baufirmen bewerten das Geschäftsklima stabil auf einem hohen Niveau. Mit 71,2 Prozentpunkten überwiegen die positiven Einschätzungen zur Geschäftslage weiter sehr klar.

Ermüdungserscheinungen sind in dieser Branche bisher nicht erkennbar. Auch die Zukunftsperspektiven werden mit einem fast neutralen Saldo solide bewertet.

„... die Gegend, wo die Leute genauso sprechen, wie man selbst.“

Jan Fischer via facebook

Dienstleistung

Auch im Dienstleistungsgewerbe bleibt das Geschäftsklima konstant gut. Wenn es um die Geschäftslage geht, überwiegen die positiven Einschätzungen um 50,1 Prozentpunkte. Dabei melden die Unternehmen stabile Umsätze, aber eine eingetrübte Gewinnlage.

Dennoch überwiegt bei den Geschäftserwartungen weiterhin der Optimismus. Die Branche rechnet mit weiteren Umsatzsteigerungen, und die Investitionsabsichten bleiben expansiv.

Handel

Das Geschäftsklima im Handel hat sich verbessert. In saisonbereinigter Betrachtung wird eine Aufhellung seit Jahresbeginn erkennbar. Insbesondere die Geschäftserwartungen fallen erneut leicht besser aus als noch im Vorjahr, auch wenn sie sich – saisonal üblich – aktuell etwas eintrüben.

Verkehrsgewerbe

Im Verkehrsgewerbe sind die Aussichten abermals verbessert. Das Geschäftsklima wird in dieser Branche deutlich besser beurteilt als im Vorjahr. Die Bewertung der Geschäftslage erreicht im dritten Quartal 2017 sogar die Höchstwerte vergangener Konjunkturhochphasen. Die regionalen Verkehrsunternehmen schätzen insbesondere die Situation bei Umsätzen und Auftragseingängen besser ein als zuvor. Und ihre Geschäftserwartungen bleiben weiter optimistisch.

Entgelttarif für Klinikpersonal

Das MediClin Herzzentrum Coswig und ver.di haben sich auf einen Entgelttarif für das gesamte Klinikpersonal geeinigt. Insgesamt investiert die Klinik damit 650.000 Euro im Rahmen der beschlossenen Entgelterhöhung. „Mit der Einführung des Tarifvertrags wollen wir zum einen unsere hochmotivierten Mitarbeiter für ihre Leistungen am Herzzentrum besser entlohnen und zum anderen die Wettbewerbsfähigkeit unseres Hauses, das für spezialisierte Medizin auf hohem Niveau steht, auch auf dem Personalsektor gewährleisten“, sagt PD Dr. Harald Hausmann, Chefarzt der Klinik für Herz- und Gefäßchirurgie. „Ein wesentliches Ziel dabei war es, Ordnung in die Entgeltstruktur zu bringen und damit gleichwertige Tätigkeiten einheitlich zu vergüten“, betont Rita Wanninger, Leitung des Bereichs Personal bei MediClin. Der Tarifbezug gilt zukünftig auch für alle Neueinstellungen am Herzzentrum.