Eisleben ANZEIGE

Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust

Beschäftigung: Quote im Landkreis Mansfeld-Südharz sinkt unter 10 Prozent

Der Arbeitsmarkt zeigt sich weiterhin robust

Martina Scherer ist Vorsitzende der Geschäftsführung der Sangerhäuser Arbeitsagentur. FOTO: SCHUMANN

Zur Einschätzung des Arbeitsmarktes vom April 2021 sagt die Vorsitzende der Sangerhäuser Arbeitsagentur, Martina Scherer: „Vor genau einem Jahr wurden die ersten Auswirkungen der Corona-Krise in der Arbeitsmarktstatistik sichtbar. Ein Jahr später wird deutlich: Es wird besser, aber wir sind noch nicht über den Berg. Die pandemiebedingte Situation ist weiterhin sehr belastend vor allem für die Gastronomie und den für unsere Region so wichtigen Tourismus.“„Die Zahl der Arbeitslosen lag im April unter dem Wert des Vorjahres, das war viele Monate nicht so. Entwarnung heißt das aber dennoch nicht. Gerade für Menschen, die ein Jahr und länger ohne Arbeit und älter sind oder einen Migrationshintergrundhaben, sind für eine Integration in den Arbeitsmarkt viele Schritte notwendig“, rundet die Agenturleiterin ihre monatliche Arbeitsmarkteinschätzung ab.

Kurzarbeit

Im April sind im Landkreis Mansfeld-Südharz 21 Anzeigen über Kurzarbeit für 115 Personen eingegangen. Das waren 17 Anzeigen und 716 Personen weniger als im März 2021. Noch gravierender ist der Unterschied zum vorigen Jahr. Im April 2020 gingen 973 Anzeigen für 7.723 Personen ein. Verlässliche Daten über die tatsächliche Kurzarbeit liegen für den Dezember 2020 vor: In dem Monat haben 527 Betriebe für 2.666 Arbeitnehmer Kurzarbeit abgerechnet. Das waren 122 Betriebe mehr als im November, aber insgesamt 169 weniger Kurzarbeiter. Damit ergab sich eine Kurzarbeiterquote für den Monat Dezember 2020 von 6,4 Prozent.

Zugang, Abgang und Bestand an arbeitslosen Personen

Im April 2021 mussten sich 905 Personen neu oder erneut arbeitslos melden. Das waren 214 mehr als im März. Gegenüber dem Vorjahresmonat April ging die Zahl um 388 Arbeitslosmeldungen zurück. Aus einer regulären Beschäftigung kamen 314 Personen, 37 mehr als noch vor einem Monat.

Die Arbeitslosigkeit beenden konnten im April 1.118 Menschen, 203 mehr als vor einem Monat und 370 mehr als vor einem Jahr. Insgesamt 515 Personen nahmen eine Erwerbstätigkeit am regulären Arbeitsmarkt auf. Das ist ein Anstieg zum Vorjahresmonat April um 212 Personen. Damit ist die Anzahl der Arbeitslosen in unserer Region um 215 auf 6.534 Personen gesunken. In der Arbeitslosenversicherung (Agentur für Arbeit) waren 245 Menschen weniger arbeitslos als im März (gesamt: 2.123). Auf der anderen Seite liegt der Bestand an Arbeitslosen mit 207 Personen unter dem Wert des Vorjahres. In der Grundsicherung (Jobcenter) erhöhte sich die Zahl der Arbeitslosen um 30 Personen (gesamt: 4.411). Die Arbeitslosenquote erreichte im April den Wert von 9,9 Prozent (Geschäftsstellen Sangerhausen 9,8 Prozent, Lutherstadt Eisleben 10,2 Prozent und Hettstedt 9,9 Prozent).

Nachfrage nach Arbeitskräften

Arbeitgeber meldeten der Agentur für Arbeit Sangerhausen im April 188 neue Stellenangebote. Das waren vier Stellen mehr als vor einem Monat. Neue Stellenangebote gab es u.a. in den Berufen: Gebäudereiniger, Hausmeister, Verkäufer Nahrungsmittelhandwerk, Hochbaufacharbeiter. Damit sind jetzt insgesamt 982 freie Arbeitsstellen im Bestand der Agentur für Arbeit Sangerhausen, 45 mehr als vor einem Monat und 149 mehr als voriges Jahr im April. Stellen für Fachkräfte waren 634 frei. Es gab 175 Helferstellen und 173 Experten- bzw. Spezialistenstellen waren im Bestand. Nach Wirtschaftsabschnitten betrachtet, gab es die meisten Arbeitsstellen im Gesundheits- und Sozialwesen (91), dem verarbeitenden Gewerbe (123), öffentliche Verwaltung (79) im Baugewerbe (98), Handel/Instandhaltung/Reparatur von Kfz (118) und Gastgewerbe (63) und Erziehung/Unterricht (44). In der Zeitarbeit - Überlassung von Arbeitskräften - waren 193 Arbeitsstellen gemeldet. Das waren 17 mehr als im April 2020. Zum Stellenmarkt sagt die Leiterin der Arbeitsagentur: „Im vorigen Jahr hatten wir wegen der Corona-Pandemie einen regelrechten Einbruch beim Stellenmarkt. Das sieht jetzt im April besser aus. Der Bestand an offenen Arbeitsstellen hat fast wieder das Vorkrisenniveau erreicht. Viele Unternehmen haben sich längerfristig auf die Pandemiesituation und deren unterschiedliche Auswirkungen einstellen müssen. Und der Fachkräftebedarf ist nach wie vor hoch. Nur die Besetzung wird immer schwieriger.“

Unterbeschäftigung bei 13 Prozent

Neben der Zahl der Arbeitslosen wird in der Unterbeschäftigung auch erfasst, wenn ein Arbeitsloser krank ist oder an einer Maßnahme teilnimmt. Insgesamt stieg die Zahl der Teilnehmer an ausgewählten Maßnahmen der Arbeitsmarktpolitik gegenüber dem März 2021 um 215 Personen. Im April gab es 363 Teilnehmer in Aktivierungsmaßnahmen. Das waren 126 mehr als im März und 57 mehr als voriges Jahr. Es bildeten sich 296 Personen beruflich weiter. Diese Zahl liegt um 82 Personen unter dem Vorjahreswert. In einer geförderten Beschäftigung befanden sich 593 Personen, 157 mehr als im April 2020. Insgesamt lag die Zahl der Personen in der Unterbeschäftigung im April bei 8.803. Damit wurde eine Unterbeschäftigungsquote von 13,1 Prozent erreicht. AA