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Staatliche Hilfe ist nötig

HANDWERK: Leistungen werden auch im neuen Jahr teurer - Handwerkspräsident appelliert an Politik

FOTO: IWO
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Die Deutschen müssen im neuen Jahr mit weiter steigenden Preisen für Handwerkerleistungen rechnen. "Denn für uns steigen ja nicht nur die Material- und Energiekosten. Wir haben steigende Krankenkassen-, Pflegeversicherungs-, Berufsgenossenschaftsbeiträge", sagte der neue Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks (ZDH), Jörg Dittrich, der "Bild am Sonntag".

"Und am Ende kommen vom Staat noch 19 Prozent Mehrwertsteuer obendrauf." Das Ergebnis sei: "Die Lücke zwischen dem, was der Handwerker tatsächlich verdient, und dem, was die Stunde den Kunden kostet, wird immer größer", beklagte Dittrich, der das Spitzenamt beim ZDH zum Jahreswechsel übernommen hat. Sorgen bereitet dem neuen Handwerkspräsidenten auch der Fachkräftemangel. Dem Handwerk fehlten aktuell 250.000 Fachkräfte - und die Zahl steigt täglich, denn auch die Babyboomer kommen jetzt ins Rentenalter. "Wir haben in Deutschland zu wenige Leute, die eine handwerkliche Ausbildung machen. Wir laufen sehenden Auges in eine extreme Mangelsituation." Dittrich kritisierte, die duale Berufsausbildung werde "systematisch schlechter gestellt und nicht gleichwertig unterstützt", obwohl sie mindestens so gut sei wie die universitäre. Dittrich forderte mehr Hilfe von staatlicher Seite. dpa