Dessau-Roßlau ANZEIGE

Weg mit allen Hindernissen

Die Wohnung barrierefrei umzubauen, ist eine Lösung.  

Weg mit allen Hindernissen

In Deutschland regelt die DIN 18040-2, wann ein Haus oder eine Wohnung barrierefrei ist. Verbindlich gilt sie nur für Neubauten. Private Bauherren und Mieter müssen sie nicht einhalten, können sich aber daran orientieren. Nach einer Studie im Auftrag des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung aus dem Jahr 2011 gibt es rund 1,4 Millionen weitgehend barrierefreie Wohneinheiten. Der geschätzte Bedarf liegt aber laut KDA bei rund 2,5 Millionen. Die Lösung können Umbaumaßnahmen sein. „Haupthürde ist häufig das Badezimmer, aber auch der Zugang in die Wohnung oder Schwellen im Haus“, sagt Sabine Strüder, Leiterin der Bereiche Pflege und Gesundheit bei der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Daher müsste ein Umbau Rampen, ebenerdige Duschen oder Schwellenanpassungen vorsehen. Ohne Kompromisse ist ein Umbau nur selten zu bewerkstelligen. In manchen Fällen kann beispielsweise eine neue Raumaufteilung sinnvoll sein. „Es macht schließlich keinen Sinn im ersten Stock ein Bad umzubauen, wenn es keine Lösung für die Treppenüberwindung gibt“, sagt die Verbraucherschützerin. Dann kann eine Verlegung von Schlafzimmer und Bad ins Erdgeschoss eine Lösung sein.Wer zur Miete lebt, muss einige rechtliche Aspekte beachten, bevor der Umbau beginnen kann. „Den altersgerechten Umbau der Wohnung muss der Mieter selbst bezahlen“, sagt Ulrich Ropertz vom Deutschen Mieterbund (DMB). Die KfW-Bank bietet dafür Zuschüsse und günstige Kredite an. Grundsätzlich könne der Mieter die Wohnung aber nur umbauen, wenn er vorher die Zustimmung des Vermieters eingeholt hat. „Pflegebedürftige Mieter haben ein Recht auf einen barrierefreien Umbau – aber der Vermieter kann auf seinem Recht auf Rückbau beim Auszug bestehen“, erklärt Heike Nordmann, Geschäftsführerin des Kuratoriums Deutsche Altershilfe.

Barrierefreies und seniorengerechtes Wohnen 

16.02.2016 15:50 Uhr.

Weg mit allen Hindernissen-2
Die meisten Wohnungen in Deutschland sind für ältere Menschen und Rollstuhlfahrer nicht geeignet. Hindernisse sind zum Beispiel hohe Türschwellen. FOTO: OBS/GUTJAHR INNOVATIVE BAUSYSTEME

Gut zugänglich 

Duschen ohne feste Abtrennung  


Wird das Bad barrierefrei umgebaut, entscheiden sich viele Senioren für eine ebenerdige Dusche statt einer Wanne. Eine feste Duschabtrennung aus Glas oder Kunststoff ist dabei oft hinderlich. Denn so kann eine Hilfsperson nur mit Mühe an die duschende Person herankommen. In diesem Fall ist ein Duschvorhang besser geeignet, sagt Astrid Helle von der Landesberatungsstelle Barrierefrei Bauen und Wohnen in Rheinland- Pfalz. Für Rollstuhlfahrer ist ein Waschtisch wichtig, den sie unterfahren können. Das macht aber nur Sinn, wenn der Spiegel ebenfalls bis auf den Waschbeckenrand heruntergezogen werden kann.

Förderung möglich

Von Investitionsbank Sachsen-Anhalt

Die Investitionsbank Sachsen-Anhalt fördert aus Landesmitteln des „Fonds Wohnraumförderung Sachsen-Anhalt“ Modernisierungsmaßnahmen an selbstgenutzten oder vermieteten Wohngebäuden. Mitfinanziert werden dabei auch Maßnahmen zum barrierereduzierenden und barrierefreien Umbau.

Mehr Infos: