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Hilfe bei der Grabpflege

Abschied nehmen

Hilfe bei der Grabpflege

Die Grabpflege dient dem Erhalt der Grabstätte und der Wertschätzung des dort Ruhenden. Gleichzeitig hilft sie dabei, dass sich Hinterbliebene, Freunde und Bekannte am Ort der Trauer wohlfühlen. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage: Selber machen oder Profi beauftragen?Selber das Grab pflegenWer das Grab seines oder seiner Angehörigen selber in Ordnung halten möchte, sollte sich zuvor einige Fragen stellen: So muss geklärt sein, ob eine regelmäßige Pflege aufgrund des Wohnortes und der vorhandenen Mobilität überhaupt möglich ist. In der Friedhofsordnung findet sich in der Regel ein Hinweis auf die Pflichten der das Grab selbst pflegenden Hinterbliebenen. Ganz wichtig ist es, dass diese Pflege regelmäßig vorgenommen wird, sonst kann es Ärger mit der Friedhofsverwaltung geben, darauf weist der Bundesverband Bestattungsbedarf hin. Außerdem sollte der Hinterbliebene zumindest grundlegende gärtnerische Fähigkeiten besitzen, sonst kann die Grabpflege schnell sehr anstrengend und ungeliebt werden.Grabpflege durch einen ProfiWer hingegen keine Zeit für die Grabpflege hat – vielleicht weil er zu weit weg wohnt oder weil er einfach kein Interesse an gärtnerischen Arbeiten hat – ist mit der Beauftragung eines Profis besser bedient. Wer dies tut, bezahlt normalerweise einmal im Jahr einen mit dem Gärtner ausgehandelten Betrag, der ein individuell abgestimmtes Leistungspaket umfasst. So kann die Reinigung des Grabes inklusive Entsorgung von Laub und Ästen vereinbart werden, das regelmäßige Bepflanzen des Grabes mit auf den Geschmack des Verstorbenen und auf die Jahreszeit abgestimmten Blumen und Stauden, das passende Gießen der Bepflanzung und zum Beispiel auch die besondere Ausstaffierung des Grabes an Feiertagen oder am Todestag des geliebten Familienmitglieds. Ein wesentlicher Vorteil dieser Vorgehensweise liegt darin, dass das Grab immer in Schuss ist und man bei einem Besuch zum Beispiel einfach nur ein paar schöne Blumen an der letzten Ruhestelle ablegen und den Rest der Zeit ein Zwiegespräch mit den Verstorbenen halten oder einfach in stiller Trauer verweilen kann.

Friedhofsgärtner sind Experten dafür und helfen gern

01.09.2017 16.00 Uhr

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Das Grab als individueller Miniaturgarten

Es gibt – gerade in Großstädten – einen Trend: den neuen Blick auf den Friedhof als innerstädtische grüne Oase, als Lebensraum für Pflanzen und Tiere, als einen therapeutischen Ort der Begegnung mit sich selbst und dem Verstorbenen – und, wenn gewünscht, auch mit anderen Trauernden. Zudem ist es eine besondere Qualität von Friedhöfen, dass sie Privatheit bieten und man doch nicht allein ist. Hier wird Trauer respektiert und man weiß andere Menschen in der Nähe. Der Friedhof ist mit seinen Besuchern, den Pflanzen und Bäumen, den Eichhörnchen, Schmetterlingen und so mancher Katze auch ein Ort des Lebens, auf dem sogar neue Beziehungen entstehen. Trauer kann verbinden.

Betrachtet man den Friedhof als eine Art öffentlichen Garten, ist man von der gerade so ansteckenden Begeisterung für die Idee des Urban Gardening, der Stadtgärten, nicht weit entfernt. Noch gibt es eine Scheu vor Nutzpflanzen auf dem Friedhof, aber im Zuge dieser Bewegung wird sich das ändern, mindestens Beeren und andere Früchte können ein Beet schmücken und ihm einen ganz eigenen, individuellen Charakter geben.

Friedhöfe sind in einer modernen Interpretation Erinnerungsgärten, in denen Trauer und das Glück der Erinnerung ganz nahe beieinanderliegen. Das Bedürfnis des Einzelnen, sich in seiner Einmaligkeit darzustellen, und die Individualisierung unserer Gesellschaft spiegeln sich darin, wie Angehörige heute Grabbeete gestalten. Der Autor Christoph Killgus zum Beispiel schlägt in seinem Ratgeberbuch „Gräber persönlich gestalten“ Bienenweidepflanzen für das Grab eines Imkers vor – oder für Fußballfans kugelrunden Buchsbaum. Warum auch nicht das Grabbeet einer Malerin mit Pflanzen in Form einer Farbpalette schmücken?

Die Gestaltung des kleinen Grabgartens soll dem Verstorbenen in seiner Einmaligkeit gerecht werden. Zudem bereichern individuell gestaltete Beete einen Friedhof und machen ihn heiterer. Natürlich kann das, was der eine für schön oder originell hält, beim anderen die Grenzen des guten Geschmacks überschreiten. Toleranz und Rücksichtnahme bleiben im Mittelpunkt, Friedhofsordnungen sollten allerdings zugänglicher gemacht werden für eigene Vorstellungen der Grabgestaltung.

Die Idee, das Grab als einen Garten zu betreuen, macht die Pflege erfreulicher. Die geringe Größe zwingt allerdings zur Konzentration auf wenige florale Sorten. Doch zuerst gilt es zu klären, ob das Beet geometrisch oder naturnah angelegt werden soll, dann kann die Pflanzenauswahl entsprechend getroffen werden. Nicht zuletzt kommt es auf den Standort an. Ist er schattig oder sonnig, feucht oder trocken, hat er lehmige oder sandige Erde?

Wer das Grab einrahmen möchte, greift auf Stauden, Gehölze und Gräser zurück, die in Proportion zu Grab- und Grabstein stehen sollten.

Der Rat des Fachmanns kann gerade bei der Neuanlage hilfreich sein.