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Bischof Pflug gilt als Vordenker der Ökumene

1050 Jahre Zeitz

Bischof Pflug gilt als Vordenker der Ökumene

Im Rahmen der Lutherdekade präsentieren die Vereinigten Domstifter gemeinsam mit der Stadt Zeitz unter dem Titel „Dialog der Konfessionen. Bischof Julius Pflug und die Reformation“ vom 5. Juni bis 1. November eine großangelegte kulturhistorische Ausstellung in Zeitz. Das von der Bundesrepublik, dem Land Sachsen-Anhalt, dem Bistum Magdeburg und der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands sowie weiteren Förderern unterstützte Vorhaben würdigt damit Julius Pflug als eine für die Reformationsgeschichte zentrale katholische Persönlichkeit. Als Ratgeber und Diplomat am Dresdner Hof, als von Kaiser Karl V. und der päpstlichen Kurie für die Verhandlung mit der evangelischen Seite bestimmter Kirchenmann war Pflug an den entscheidenden Entwicklungen seiner Zeit maßgeblich beteiligt. Durch sein weites, ganz Europa überspannendes Beziehungsnetz stand er im Austausch mit den wichtigsten Persönlichkeiten seiner Epoche, u.a. mit Philipp Melanchthon. Aufgrund seines vermittelnden und stets am Gedanken der christlichen Einheit orientierten Wirkens kann Pflug als einer der wichtigsten Vordenker der Ökumene gelten. Die Ausstellung im Schloss Moritzburg und der Stiftsbibliothek in Zeitz beleuchtet dank herausragender Leihgaben die Reformbestrebungen der katholischen Kirche während der Reformation. Neben Julius Pflug als letzten katholischen Bischof des Bistums Naumburg wird die Rolle des weltweit ersten evangelischen Bischofs, Nikolaus von Amsdorf, beleuchtet. Zugleich bietet die Schau Denkanstöße für die Gestaltung der Ökumene in Gegenwart und Zukunft. Als weiteres Highlight dieser Präsentation kann das wiedererstandene Gelehrtenzimmer des Bischofs betrachtet werden. Testamentarisch hinterließ Bischof Julius Pflug in Zeitz seine einzigartige Privatbibliothek, die zu den wertvollsten des Reformationszeitalters gehört. Zur Ausstellung haben die Besucher bei einem Rundgang durch die Stiftsbibliothek die Möglichkeit, erlesene Schätze seines Nachlasses aus der Nähe zu bestaunen. Ausgestattet mit wertvollen Leihgaben und einer lebensecht wirkenden Figur des Bischofs gewährt das wiedererstandene Gelehrtenzimmer als von allen Seiten einsehbare Raum-in-Raum-Konstruktion einen authentischen Einblick in die Gelehrtenwelt Julius Pflugs. Bereits am 20. April, dem Tag, als vor 1050 Jahren Zeitz auf der Synode in Ravenna erstmalig mit dem Namen Cici erwähnt wurde, kehrte Julius Pflug – in Gestalt einer von der Berliner Figurenmacherin Lisa Büscher (Lifelike - Atelier für Figurenbau) geschaffenen Bischofsfigur – in sein Arbeitszimmer zurück. Die Figurenbauerin, Lisa Büscher, arbeitete circa zwei Monate im Auftrag der Vereinigten Domstifter an einer lebensecht wirkenden Figur des Bischofs Julius Pflug. Als Vorlage für die Modellierung dienten der Künstlerin drei Gemälde und zwei Medaillen mit dem Konterfei Pflugs. Aber auch Informationen wie das Alter und die Körpergröße ließ die Figurenbauerin Büscher in die Gestaltung einfließen. Detaillierte Informationen gibt es im Internet unter der Adresse 

„Dialog der Konfessionen“ öffnet am 5. Juni

31.05.2017 16.00 Uhr

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Am 20. April kehrte die Bischofsfigurins Gelehrtenzimmer im Torhaus der Moritzburg zurück. FOTO: HARTMUT KRIMMER