Quedlinburg ANZEIGE

Winklige Gassen und Hightech

10 Jahre Landkreis Harz

Winklige Gassen und Hightech

Charakteristisch für Quedlinburg sind die winkligen Gassen mit uraltem Pflaster, schöne Plätze, umsäumt von rund 1200 erhalten gebliebenen Fachwerkhäusern, überragt vom massigen Sandsteinfelsen des Schlossberges mit der romanischen St. Servatius-Kirche. Hier stand vor über 1000 Jahren die Wiege deutscher Geschichte. Halberstadt grüßt mit seinen Kirchentürmen bereits aus der Ferne. In den Mauern der gebeutelten Stadt wuchs neues Leben. Hier ist einer der bedeutendsten zusammenhängenden Kirchschätze der Welt zu bestaunen, hier wird an die jüdische Vergangenheit ebenso erinnert wie an eine lange Industriegeschichte.

Engagement der Einwohner verhalf vielen Orten zu einer Verjüngungskur

03.07.2017 14:00 Uhr

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Auch die Lebensmittelindustrie, wie der Halberstädter Würstchen- und Konservenvertrieb, prägt den Landkreis.
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Die Stiftskirche Quedlinburg zählt mit ihrem berühmten Domschatz zu den herausragenden historischen Stätten mit überregionaler Ausstrahlung. FOTO: W. ZERFASS

Beliebtes Wernigerode

Wernigerode als Tourismus-, Bildungs- wie Wirtschaftsstandort hat sich als Junior im Nordharz-Trio mit seinem historischen Rathaus und dem hoch über der Stadt thronenden Schloss weit über die Landesgrenzen hinaus einen Namen gemacht. Die Harzer Schmalspurbahnen mit dem größten zusammenhängenden Schmalspurnetz Deutschlands zählen zu den Attraktionen im Harz und befahren 140,4 Kilometer Streckennetz. Brocken-, Harzquer- und Selketalbahn gelten als einzigartiges technisches Denkmal und sind ein attraktives Verkehrsmittel gerade für den Freizeitverkehr.

Berühmte Namen

Die Region schrieb und schreibt Geschichte. Namen wie die Brockenwanderer Heinrich Heine und JohannWolfgang von Goethe, von Dorothea Christiane Erxlebens, die erste deutsche Ärztin, Friedrich Gottlieb Klopstock der Aufklärer mit seinem Werk „Der Messias“ oder der Begründer des Schulsportes, Johann Christoph Friedrich Guts-Muth, und der modernen Geographie, Carl Ritter, stehen ebenso dafür wie Münchhausen-Autor Gottfried August Bürger aus Molmerswende. Und nicht zuletzt macht Martin Luther, dessen Wurzeln im Südharz lagen, Sachsen-Anhalt zum Mutterland der Reformation. Die historische Bausubstanz erfuhr durch das Engagement der modellhaften Städtebauförderung, von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz und von vielen Bürgern sowie durch die Kunst von Handwerkern und Architekten nach der Wende zwischen Osterwieck, Hettstedt und Quedlinburg eine neue Blüte.

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Die Hochschule Harz präsentiert ihre wissenschaftliche Arbeit des öfteren bei Tagen der offenen Tür. 
FOTOS: ARCHIV/ KRAUS/STEDTLER

Kultur allerorts

Halberstadt wurde 1990 zu einer von fünf Modellstädten in den neuen Bundesländern, Quedlinburg erlebte ebenso wie Eisleben mit seinen Luther-Stätten die Aufnahme in den illustren Kreis der UNESCO Weltkulturerbestädte. Theaterliebhaber, und nicht nur die, schätzen das Nordharzer Städtebundtheater mit seinen fünf eigenen Spielstätten wegen des anspruchsvollen Spielplanes, die grüne Bühne auf dem Hexentanzplatz Thale ob der herrlichen Naturkulisse und den Schlosshof Wernigerode wegen seiner reizvollen baulichen Kulisse beim Sommertheater.

Mehr als Zahlenkolonnen und Hochglanzfotos es je verdeutlichen könnten, sind es die Einwohner, die dem Landkreis ihren Stempel aufdrücken. Ihr Engagement und ihre Ideen halfen, vielen jahrhundertealten Gemeinden eine wahre Verjüngungskur angedeihen zu lassen. Das trägt dazu bei, die Region noch lebenswerter für seine Einwohner und noch erlebenswerter für seine Besucher zu präsentieren. (uk)

Das Wappen des Landkreises Harz

Elemente dreier Regionen vereint

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FOTOS: KRAUS, ZERFASS (2)

In das Wappen des Landkreises Harz wurden wesentliche Elemente aus den Wappen der drei ehemaligen Landkreise aufgenommen: der silber-rot gespaltene Schild aus dem Halberstädter, die Fische aus dem Wernigeröder und die Kredenzmesser aus dem Quedlinburger Kreiswappen.

Die Blasionierung des neuen Kreiswappens lautet: „Gespalten von Silber und Rot, vorn zwei zugewendete, steigende rote Forellen, hinten zwei schräg gekreuzte silberne Kredenzmesser mit goldenen Griffen.“

Das Wappen des ehemaligen Landkreises Halberstadt geht auf das Wappen des Bistums Halberstadt zurück. Die Farbgebung wird auf dem Wappen wie folgt beschrieben: „Weiß ist die Unschuld, Rot (unschuldig vergossenes) Blut (des Märtyrers St. Stephani)“; so will die Legende die Farben im gespaltenen Schilde des Bistums Halberstadt deuten. Ein Stempelabschlag aus dem ersten Viertel des 13. Jahrhunderts trägt die Stempelumschrift „Sigillum Burgensium in Halberstat“ und das Abbild des heiligen Stephanus, welcher vom Stift zum Schutzpatron des Bistums und des Doms auserkoren wurden, fand zu administrativen Zwecken auch durch die Stadt Halberstadt Verwendung.

Zwei Bistumsfarben

Da die Grafschaft Wernigerode und das freie Reichsstift Quedlinburg dem Bischof unterstellt waren, bildeten die beiden Bistumsfarben (Rot und Weiß oder auch Silber) später die Unterlage für das Quedlinburger (Rot) und Wernigeröder Kreiswappen (Weiß/Silber). Die Forellen haben ihren Ursprung im Wappen der Grafen von Wernigerode und werden zurückgeführt auf den kirchlichen Auftrag der Grafen von Wernigerode, die Gegend zu missionieren. Der Fisch als frühchristliches Symbol nimmt darauf Bezug, denn in der mythologischen Überlieferung trug ihn Petrus, der Fischer, im Wappen. Die Grafen von Wernigerode sind seit 1121 urkundlich nachweisbar. Das Wappen findet man erstmals als Siegelabdruck an einer Urkunde des Grafen Gebhard I. von Wernigerode aus dem Jahre 1239. Als 1429 das Geschlecht ausstarb, erwarben die Grafen von Stolberg den nördlich des Harzes liegenden Besitz.

Die Kredenzmesser aus dem Wappen des ehemaligen Landkreises Quedlinburg gehen auf das alte Reichsstift Quedlinburg zurück. Es wurde 936 anlässlich des Todes König Heinrichs I. von seiner Gemahlin Königin Mathilde gegründet, unter Mithilfe des Sohnes und späteren Kaisers Otto des Großen. Es diente als ottonisches Eigenkloster, Witwensitz und künftiges Herrschaftszentrum der Familie; es war Ort zahlreicher Reichsversammlungen und Osterpfalz. Für die Aufnahme in das Stift war die Zugehörigkeit zum höheren Adel Voraussetzung. 1698 erwarb Kurbrandenburg die Schutzherrschaft von Kursachsen, 1802 erhielt Preußen durch den Frieden von Lunéville die volle Souveränität über das Reichsstift.

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Wappen 2008 genehmigt

Die Anordnung der grafischen Elemente im viergeteilten Schild erfolgt nicht zufällig, sondern in Anlehnung an das Wappen des Bistums wie auch Landkreises Halberstadt, das von Silber und Rot gespalten war.

Rot und Weiß sind auch die Farben des Landkreises Harz. Der Kreistag des Landkreises Harz hat das Wappen mit seiner Hauptsatzung in der konstituierenden Sitzung am 11. Juli 2007 auf der Huysburg beschlossen. Die Wappengenehmigung erfolgte durch das Landesverwaltungsamt am 3. Januar 2008. Der Landkreises Harz führt eine zweistreifige Flagge, deren linker Streifen rot und deren rechter Streifen weiß ist. Bei der quer gestreiften Flagge sind der obere Streifen rot und der untere Streifen weiß. Mittig aufgesetzt ist das Wappen.