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Den Urlaub richtig genießen

Während es für die meisten Menschen um Fragen nach dem perfekten Reiseziel geht, kann die Wissenschaft helfen, diese Zeit so erholsam wie möglich zu gestalten.

Den Urlaub richtig genießen

Wenn der Blick aus dem Bürofenster strahlend blauen Himmel verrät, mag sich so mancher besonders urlaubsreif fühlen. Das Gefühl geht aber oft tiefer. „Wissenschaftlich gesehen würde man eher von einem stärkeren Erschöpfungserleben sprechen“, erklärt Johannes Wendsche von der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin. „Diese Erschöpfung zeigt sich beispielsweise, indem die Motivation sinkt, man nach der Arbeit mehr Zeit für sich braucht oder Probleme im sozialen Leben auftauchen.“ So ergab eine Langzeitstudie der Universität Helsinki von 2018, dass zu wenig Urlaub die Sterblichkeit erhöht. Auch Nikolai Egold, Professor für Sozial- und Arbeitspsychologie an der Hochschule Fresenius, betont, dass der Körper sich rein physiologisch nach Phasen der Belastung erholen müsse: „Heutzutage stehen die Menschen allerdings ständig unter Strom, was sich nicht zuletzt in einer Zunahme von psychischen Erkrankungen wie Depressionen oder Angststörungen zeigt.“ Umgekehrt hätten mehrere Studien bereits die positiven Auswirkungen eines Urlaubs beschrieben: „Die Menschen sind aktiver, kreativer, leistungsfähiger und haben in der Zeit nach dem Urlaub weniger Fehltage.“

Wohlfühlen drinnen - draußen

Während es für die meisten Menschen um Fragen nach dem perfekten Reiseziel geht, kann die Wissenschaft helfen, diese Zeit so erholsam wie möglich zu gestalten.

28.08.2019 14.00 Uhr

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Foto: Pixabay

Abstand von der Arbeit

Doch wie viel Urlaub überhaupt nötig ist, um die beschriebenen Belastungen auszugleichen, ist wissenschaftlich nicht geklärt. „Anscheinend macht die Dosis nicht so sehr den Effekt“, erklärt Wendsche. Da der Erholungseffekt nach einem Urlaub spätestens nach ein bis zwei Wochen verpufft sei, deute sich an, dass mehrere kürzere Urlaube vorteilhafter seien. Und: Auch die Zeit direkt vor den Ferien sei wichtig. „Je höher die Arbeitsbelastung vor dem ersten Urlaubstag, umso geringer die Erholung“, so Wendsche. Er empfiehlt daher, sich vor dem Urlaub abschließbaren Aufgaben zu widmen und genug zu schlafen. Im Urlaub selbst sollte Abstand zur Arbeit gewonnen werden, indem man etwa telefonisch nicht für den Arbeitgeber erreichbar sein, damit sich ein Erholungseffekt einstellen könne.

„Wer seine Urlaubserinnerungen reflektiert, profitiert länger vom Wohlbefinden“, so Wendsche. Entsprechend sollte man Fotos machen und vom Urlaub erzählen. Ein weiterer Tipp: „Fängt man an einem Mittwoch wieder an zu arbeiten, wird man in den meisten Fällen nur eine kurze Arbeitswoche vor sich haben.“ nenya/dpa

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Erstmals seit 17 Jahren werden auf Island nach Angaben des isländischen Rundfunksenders Rúv in diesem Sommer keine Wale gejagt. Bis zu 209 Finn- und 217 Zwergwalen bleibe so der qualvolle Tod durch Explosivharpunen erspart. So viele Wale hat das isländische Meeresforschungsinstitut als jährliches Maximum für die Jagd empfohlen.