Eigentlich sollte die Bekanntgabe des europäischen „Car of the Year 2020“ den Auftakt zum 90. Genfer Automobilsalon bilden. Da der Salon abgesagt wurde, musste die Veranstaltung ohne diesen Rahmen auskommen. Dafür war der Sieger um so überzeugender: „Car of the Year 2020“ wurde mit insgesamt 281 Punkten der neue Peugeot 208. Damit setzte sich die neue Generation des Kleinwagens gegen sechs weitere, durchaus namhafte Kandidaten–wie etwa den Porsche Taycan, den Renault Clio und den Ford Puma – durch. Überzeugen konnte der neue 208 die Jury durch seine breite Motorenpalette einschließlich eines batterieelektrischen Antriebs, seine innovative Gestaltung sowie sein attraktive Preis-Leistungs-Verhältnis.Somit geht der Preis an ein Auto, das die großartige französische Kleinwagentradition fortführt, die bis zum 1983 vorgestellten Peugeot 205 zurückreicht–einem der großen Würfe der Automobilhistorie. Der neueste Peugeot 208 präsentiert sich in einer Form, die Markenidentität, Modernität und Sportlichkeit recht eindrucksvoll vereint. So erinnert die Front mit den vertikalen, raubtierhaften Fängen an den großen 508 – das Heck wirkt sportlich und kraftvoll.Ungewöhnlich ist das Cockpit des 208, insbesondere dann, wenn das den gehobenen Ausstattungsvarianten vorbehaltene 3-D-Kombininstrument an Bord ist. Dann schweben die Skalen auf verschiedenen Ebenen, oberhalb des kompakten Zwei-Speichen-Lenkrads.Unter der Haube des 208 stecken moderne Drei-Zylinder-Ottomotoren mit 75 , 101 oder 131 PS (55, 74 oder 96 kW) oder ein Diesel mit 102 PS (75 kW). Außerdem gibt es einen Elektroantrieb, mit 136 PS (100 kW). Für die meisten Kunden dürfte da der 101- PS-Ottomotor den besten Kompromiss darstellen. Bei dieser Maschine stehen zwei Getriebe zur Auswahl: Eine Sechs-Gang-Handschaltung and eine Acht-Stufen-Automatik.Der turboaufgeladene 101- PS-Benziner ist agil und spritzig, sein Klang ist heller als beim Schwestermodell Opel Corsa. Und auch das Fahrwerk des Franzosen ist etwas komfortabler abgestimmt, ohne an dynamischen Qualitäten einzubüßen.Ein wenig mag man bedauern, dass es die helle Innenausstattung der Elektrovariante nicht auch bei den konventionell angetrieben Versionen gibt und ebenso schade ist es, dass es vom neuen Peugeot 208 keine handgeschaltete Hochleistungsvariante mehr gibt.Prinzipiell ist das aber Kritik auf hohem Niveau – und vielleicht geschieht ja auch noch etwas über die Laufzeit des 208 hinweg. Einstweilen gilt: Der Peugeot 208 ist nicht nur eines der besten Autos auf dem Markt, sondern auch eines der charaktervollsten. (ampnet/jm)