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Wohin nur mit all den Weihnachtsverpackungen?

Recycling: Noch immer wird viel zu viel Geschenkpapier falsch entsorgt

Wohin nur mit all den Weihnachtsverpackungen?

Gebrauchtes unbeschichtetes Geschenkpapier, leere Kartonverpackungen oder Schachteln aus Papier und Pappe kommen ins Altpapier. FOTO: INITIATIVE "MÜLLTRENNUNG WIRKT"

Schön verpackte Geschenke, festlich geschmückter Baum: Das gehört Weihnachten einfach dazu. Allerdings: Bei der Entsorgung von Weihnachtsabfällen wie Geschenkpapier sind offenbar noch Fragen offen. Nach einer aktuellen YouGovUmfrage findet zu viel Geschenkpapier nicht den Weg ins Altpapier. Es kann damit nicht recycelt werden. Wie Verbraucher Papier und andere Abfälle richtig trennen und damit helfen, Ressourcen und das Klima zu schonen, erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“.

Immerhin drei Viertel entsorgen schon richtig

Wohin entsorgen Verbraucher nach dem Auspacken nicht mehr brauchbares Geschenkpapier? Im Auftrag der Initiative „Mülltrennung wirkt“ hat das Marktforschungsinstitut YouGov bei Verbrauchern in ganz Deutschland nachgefragt. Denn Geschenkpapier kommt, wenn es nicht beschichtet ist, in die Altpapiertonne. Nur dann kann es recycelt werden.

Laut Umfrage entsorgen fast drei Viertel der Befragten nach dem Auspacken ihrer Weihnachtsgeschenke (73 Prozent) unbeschichtetes Geschenkpapier auch korrekt im Altpapier. Ein Viertel des Papiers allerdings entgeht demnach entsorgt der Altpapiertonne - und damit dem Recycling.

Vor allem jüngere Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren sind sich offenbar unsicher: Lediglich 53 Prozent von ihnen werfen unbeschichtetes Geschenkpapier in die dafür vorgesehene Papiertonne.

„Gerade an Weihnachten, wenn besonders viele Abfälle anfallen, sollten wir es mit der Mülltrennung sehr genau nehmen“, erklärt Axel Subklew, Sprecher der Initiative „Mülltrennung wirkt“. „Nur wenn wir leere Verpackungen richtig in die Gelbe Tonne, den Gelben Sack oder in die Glas- und Papiercontainer entsorgen, können wir die Wertstoffe im Kreislauf halten.

Papierfasern zum Beispiel können zehn bis 25-mal recycelt werden. Wir schonen so Klima und Ressourcen. Ein Geschenk für die Umwelt übrigens, das wir jeden Tag machen können.“ Mit einfachen Tipps erklärt die Initiative „Mülltrennung wirkt“ deshalb, wie Verbraucher Weihnachtsabfälle richtig entsorgen können.

Tipps rund ums (Geschenk-)Papier

Altpapier wird korrekt wie folgt entsorgt: Gebrauchtes unbeschichtetes Geschenkpapier, leere Kartonverpackungen oder Schachteln aus Papier und Pappe kommen ins Altpapier. Glitzersterne, Schleifen & Co. müssen vorher entfernt werden. Beschichtetes Geschenkpapier gehört dagegen in den Restmüll. Wer Recyclinggeschenkpapier verwendet, schont die Umwelt: Die Herstellung von Recyclingpapier spart durchschnittlich 78 Prozent Wasser, 68 Prozent Energie und 15 Prozent CO₂-Emissionen.

Auch Geschenkkartons und -papier wiederverwenden und grundsätzlich an Verpackung sparen, vermeidet ebenfalls unnötigen Abfall. Gut erhaltenes Papier und schöne Kartons kann man aufbewahren und später wieder andere Geschenke damit verpacken.

Zudem muss eine liebevolle Verpackung nicht immer aus klassischem Geschenkpapier sein. Auch mit gut erhaltenen Stoffresten oder bunt bedruckten Zeitschriften können Geschenke kreativ eingepackt werden.

Bücher, Parfum und Zerbrechliches wie Gläser sind zumeist in Folien, Boxen oder Luftpolsterfolien verpackt. Blister und Trays schützen zarte Pralinen. Diese Kunststoffverpackungen gehören in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Auch Glas ist nicht gleich Glas. Während leere Glasverpackungen, wie zum Beispiel Weinflaschen, nach Farben sortiert, in die Altglascontainer kommen, gehören zerbrochene Weihnachtsbaumkugeln nicht ins Altglas. Auch wenn sie aus Glas sind, müssen sie im Restmüll entsorgt werden

Nicht nur an Weihnachten kann man so - wenn man diese Grundregeln beachtet - Klima und Ressourcen schonen. Verpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und Verbundmaterialen wie Getränkekartons kommen in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Papier gehört in die Altpapiertonne und Glasverpackungen in die verschiedenen Altglascontainer.

Wer Verpackungsabfälle richtig trennt, hilft Umwelt und Klima zu schonen. So werden durch die Verwertung von Verpackungen aus der Gelben Tonne und dem Gelben Sack, aus Glas sowie aus Papier, Pappe und Karton in Deutschland jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO₂-Äquivalente eingespart. Das zeigt eine aktuelle Studie des Öko-Instituts.

Durch Verpackungsrecycling werden im Jahr außerdem rund vier Millionen Tonnen Sekundärrohstoffe erzeugt. Sie sind eine wichtige Rohstoffquelle für die Herstellung neuer Produkte. SUPREMO