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Sachsen-Anhalt wird digitaler

IMG: Landesgesellschaft hat die neue Open-Data-Plattform SAiNT vorgestellt

Sachsen-Anhalt wird digitaler

Blick auf Schloss Moritzburg Zeitz: Die neue Open-Data-Plattform SAiNT führt erstmalig touristische mit wirtschaftlichen Standortdaten zusammen. FOTO: HARTMUT KRIMMER

Immer öfter spricht man im Zuge der Digitalisierung von Open Data. Der offene und einfache Zugriff auf existierende Daten ist eines der aktuellen Themen, nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in Wirtschaft und Tourismus. Grundsätzlich geht es um die freie Nutzbarkeit, Weiterverbreitung und Weiterverwendung von Datenbeständen wie etwa von Geodaten oder Verkehrsinformationen.

Daten sammeln und zusammenführen

Die Investitions- und Marketinggesellschaft Sachsen-Anhalts (IMG) möchte diesen Ansatz nun nutzen. Sie hat die neue Open-Data-Plattform SAiNT – kurz für Sachsen-Anhalt intelligent Network Technology – entwickeln lassen. Ziel von SAiNT ist es, im Land Sachsen-Anhalt an unterschiedlichen Stellen gesammelte Datenbestände aufzubereiten, zu vereinigen und zu verbreiten – kanal- sowie bundeslandübergreifend. Bei den Daten handelt es sich um infrastrukturelle, touristische und für Investoren relevante Informationen. Die Nutzer sollen so schnell und einfach eine Übersicht bekommen, welche „Points of Interest“ („interessante Orte“) es in einer Region gibt. Grundsätzlich sollen die von SAiNT aufbereiteten Daten als Open Data der Allgemeinheit zur Verfügung stehen. Das Besondere: Erstmalig werden touristische mit wirtschaftlichen Standortdaten zusammengeführt.

Das Projekt lebt durch das gemeinschaftliche Engagement von Netzwerkpartnern. Dabei sind regionale Partner wie Tourismusverbände oder Wirtschaftsförderungen für den Erfolg entscheidend. Der Vorteil: Sie müssen ihre Daten nur an einer Stelle pflegen und erhalten durch das Dach von SAiNT mehr Reichweite. Das spart Zeit und Geld und soll den Regionen zu einer verbesserten Wahrnehmung helfen. „Wir pflegen unsere Daten weiter dort, wo wir es schon immer getan haben, gewinnen aber an Reichweite für die Ansprache unsere Gäste und Einwohner hinzu“, beschreibt Carla Reckling-Kurz, Geschäftsführerin des Altmärkischen Regionalmarketing- & Tourismusverbands, einen der Vorteile.

„Sachsen-Anhalt wird damit auf der digitalen Landkarte nach oben rücken, denn wir bündeln Synergien, vernetzen Partner und schaffen vor allem die Voraussetzungen für die Zukunft, in der digitale Assistenten und virtuelle Realität nicht mehr wegzudenken sind und die leichte Auffindbarkeit von übergreifenden Daten die Voraussetzung ist, um im Netz überhaupt wahrgenommen zu werden“, sagte IMG-Geschäftsführer Thomas Einsfelder.

Datenmenge soll in Zukunft erhöht werden

Der Startschuss des Digitalisierungsprojektes wurde kürzlich im Rahmen eines Pressegesprächs gegeben. Rund 4500 Datensätze und mehr als 13000 Bilder sind bereits in SAiNT integriert. Die Datenqualität und -menge soll in Zukunft erhöht werden, um den Nutzwert weiter zu verbessern. Einsfelder zeigte im Rahmen des Gesprächs bereits die Perspektive auf: „Mithilfe unserer Datenbank möchten wir das Land Sachsen-Anhalt in seiner Gesamtheit darstellen, von der Infrastruktur über Kultur und Natur bis hin zu einer Integration von Freizeit- und Bildungsangeboten.“

Die Datenbank SAiNT ist abrufbar unter: saint.tech.

WSF und ZZ sind immer noch beliebt

KFZ-ZULASSUNG: Kürzel alter Landkreise sind längst noch nicht vergessen

Die Kfz-Kennzeichen der ehemaligen Landkreise in der Region sind bei der Zulassung von Fahrzeugen nach wie vor begehrt. Das geht aus früheren Statistiken des Straßenverkehrsamtes des Burgenlandkreises und aus aktuellen Erhebungen hervor.

Seit Wiedereinführung 2012 haben sich rund 41 Prozent aller Fahrzeughalter bei der Zulassung für ein Kennzeichen der alten Landkreise Weißenfels, Zeitz, Naumburg, Hohenmölsen und Nebra entschieden. Rund 59 Prozent haben hingegen das Kennzeichen „BLK“ gewählt. Am stärksten vertreten ist bei den Altkennzeichen das „WSF“ für Weißenfels. Bis heute wurde es 23288 Mal vergeben. Das sind knapp 16 Prozent aller 147948 Kennzeichen. „NEB“ für Nebra hingegen wurde eher zur Rarität. In den vergangenen neuneinhalb Jahren seit Wiedereinführung haben sich Fahrzeughalter nur in 3216 Fällen für diese Buchstabenfolge entschieden. Das entspricht gerade einmal 2,2 Prozent aller Kennzeichen.

Auch die Zeitzer und Naumburger Autofahrer zeigen gern ihre Heimatverbundenheit und haben sich für eines der alten Kennzeichen ZZ beziehungsweise NMB entschieden. Dem entsprechend sieht man ZZ an 9,6 Prozent aller Fahrzeuge, NMB an 8,3 Prozent aller Fahrzeuge. Schwach vertreten sind hingegen die Hohenmölsener. Diese Fahrzeughalter sind mit 6980 HHM-Kennzeichen in der Minderheit, was 4,7 Prozent entspricht.

Nach der ersten Gebietsreform von 1994 waren Nummernschilder mit den Kürzeln der alten Landkreise zunächst bei der Zulassung von Fahrzeugen jahrelang nicht mehr erhältlich. Seit 27. November 2012 kann aber zwischen „BLK“ und einem jeweiligen Alt-Kennzeichen gewählt werden.