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Die Kraft der vier Räder

MAZDA: Wer den 3er kennt, vermutet unter dem stylischen Blech einen üblichen Fronttriebler. Doch die Japaner setzen auf ein revolutionäres Motorprinzip und verlässliche Traktion.

Die Kraft der vier Räder

Schlanke Linie, markante Anmutung: Der Mazda 3 macht als Fließheck eine sportliche Figur. Fotos: Mazda

AIs Mazda vor einiger Zeit mit einem völlig neuen Motorenkonzept bei Verbrennern aufwartete, war die Automobilwelt skeptisch. Ein Benziner, der die Arbeitsweise eines Dieselmotors kopiert - kann das was werden?

Es wurde. Mazda nennt es Kompressionszündung und setzt auch im aktuellen Skyactiv-X-Vierzylinder auf Magermix beim Benzin und reichlich Luftüberschuss. Dann wird das Treibstoff-Luftgemisch in den Brennräumen soweit verdichtet, dass es kurz vor der unkontrollierten Selbstzündung steht - ein Vorgang, den man sonst „klopfen" nennt. Das täte dem Motor nicht gut, was Mazda auch zu verhindern weiß.

Punktgenaue Zündung, homogene Verbrennung

Kurz vor dem kritischen Punkt wird das komprimierte Gemisch mit einem kontrollierten Funken zur Zündung gebracht, die sich dann homogen im gesamten Brennraum ausbreitet. Der Effekt: eine gleichmäßige Kraftentwicklung bei reduziertem Durst.

Der Skyactiv-X-Motor arbeitet als reiner Sauger - abgesehen vom Kompressor, der das Mehr an benötigter Luft kontinuierlich beisteuert. Der Fahrer spürt also nicht den turbo-typischen Bums beim Gasgeben, sondern eher die seidige Beschleunigung der 186 PS. Mag auch das Drehmoment von 240 Nm nicht auffällig hoch sein, so gehen die 8,4 Sekunden bis zum Tempo 100 und 214 km/h Spitzengeschwindigkeit in Ordnung.

Analog animierte Instrumente prägen das Cockpit.
Analog animierte Instrumente prägen das Cockpit.

Aktuell bekommt der Motor auch noch elektrische Hilfe von einer Hybrid-Komponente. Hierbei handelt es sich um einen riemengetriebenen Startergenerator. Der überbrückt die Tiefs beim Gangwechsel oder dem Anfahren und schiebt Kraft ins System. Rein elektrisches Fahren ist nicht möglich, erreicht wird aber ein wohltuend harmonisches Fahrverhalten. Zu spüren ist das am ehesten bei der manuellen Sechsgang-Schaltung, bei der die Übergänge in die jeweiligen Gänge sehr flüssig vonstatten gehen. Bei der Sechsgang-Automatik des Testwagens war die Hybrid-Wirkung nicht unmittelbar im Fahrverhalten, wohl aber beim Spritverbrauch zu spüren. Der Zweiliter-Benziner beschied sich auch dank Zylinderabschaltung im Schubbetrieb mit weniger als sieben Litern Super und kratzte gar an der Sechs-Liter-Marke.

All das lässt fast vergessen, dass es sich beim Testmodell Mazda 3 AWD um einen Allradler handelte. Zugegeben: Raues Gelände ist nicht seine Welt, da setzen schon die nur übliche Bodenfreiheit und die Karosserie mit den langen Überhängen an Front und Heck technische Grenzen.

AWD bedeutet bei Mazda auch nicht Dauer-Allrad. Hier lauert eine elektronisch gesteuerte Lamellen-Ölbadkupplung auf möglichen Schlupf an der angetriebenen um in Vorderachse, Sekundenbruchteilen Kraft an die Hinterachse zu leiten und Traktionsverluste zu vermeiden. Besonders bei nasser oder schneeglatter Fahrbahn ist das ein echter Sicherheitsgewinn. Für den Fahrer geschieht das unmerklich und fällt bestenfalls dadurch auf, dass die Traktionskontrollleuchte eigentlich nie aufleuchtet - warum auch?

Wertige Materialien sind perfekt verarbeitet

Der Allrad-3er unterscheidet sich ansonsten nicht vom frontgetriebenen Modell. Sieht man von drei Litern weniger Fassungsvermögen im Tank ab, die der Antriebswelle für die Hinterachse zum Opfer fielen, ist die Raumgestaltung identisch. In Reihe eins ist üppig Platz für Fahrer und Beifahrer. Etwas eingeengter geht es in Reihe zwei zu. Hier drückt die abfallende Dachlinie die Kopffreiheit ein wenig. Der Kofferraum fasst 358 respektive 1.026 Liter.

Mazda legt generell viel Wert auf ausgesuchte Materialien und eine wertgerechte Verarbeitung. Hier macht der 3er keine Ausnahme. Die dunkle Innenraumverkleidung wirkt edel und anmutig. Und auch technisch ist der Wagen auf der Höhe der Zeit. Mazda legt schon der Grundausstattung derart viel bei, dass die Aufwertung in die Stufe „Selection" nur wenige Komfort- und Styling-Elemente mitbringt.

Den Mazda 3 gibt es als 122-PS-Modell ab 25.890 Euro. Das Testmodell als AWD mit Sechsstufen-Automatik kostet ab 37.440 Euro. RALPH WOLTERS


Gute Pflege, längere Freude

SAISONSTART: Der TÜV-Verband gibt Tipps für den Fahrradcheck zum Frühlingsbeginn.

Ganz gleich, ob das Fahrrad den Winter lang stand oder bei Wind und Wetter durchgefahren wurde, zum Frühlingsanfang ist es Zeit, das Rad zu entstauben und fit für die neue Saison zu machen. ,,Ein gut gepflegtes und regelmäßig gewartetes Fahrrad fährt besser und macht länger Freude", sagt Frank Schneider, Mobilitätsexperte des TÜV-Verbands. „Gleichzeitig kann ein gründlicher Frühlings-Check Defekte und Unfälle verhindern." Der TÜV-Verband erklärt, worauf es beim Fahrrad-Check-Up ankommt.

„Eine Grundreinigung verbessert die Leistung, verlängert die Lebensdauer der Fahrradkomponenten und ermöglicht Mit etwas mildem es, alle Teile des Fahrrads gründlich zu inspizieren", so Schneider. Seifenwasser, ein paar Lappen und einer alten Zahnbürste sollte das Rad daher regelmäßig gereinigt werden.

Schrauben locker?

Nach der Reinigung sollten alle Schrauben überprüft werden. Sitzt eine Schraube locker oder fehlt gänzlich, kann das schwerwiegende Folgen haben. Insbesondere die Schraubverbindungen am Lenker, an den Radachsen oder an der Sattelstütze sollten auf festen Sitz und eventuellen Rost kontrolliert werden.

Die Kette, die Kettenblätter und die Schaltröllchen am Schaltwerk können mit fettlösenden Reinigungsmitteln gesäubert werden. Anschließend sollte auch die Kette auf Verschleiß und Rost kontrolliert werden. Ist die Kette zu locker oder rostig, sollte sie in einer Fahrradwerkstatt ausgetauscht werden. Auch die Pedale und das Tretlager sollten einmal im Jahr kontrolliert werden.

Um sich zu vergewissern, dass die Reifenschläuche dicht sind, müssen sie zuerst bis zum empfohlenen Luftdruck aufgepumpt werden. Halten die Reifen über Nacht den Druck, sind sie dicht. Für eine sichere Fahrt sollten sich die Räder frei und gerade drehen, ohne Achter, Schleifen oder Wackeln. Auf dem Sattel stehend oder an einer Aufhängung können die Räder gedreht werden, um zu kontrollieren, ob sie wackeln oder eiern. Sanfte Unregelmäßigkeiten können mit einem Speichenschlüssel behoben werden. Wenn Speichen fehlen oder der Reifen sichtbar beschädigt, gerissen oder abgenutzt ist, muss Ersatz her.

Beläge in Ordnung?

„Für eine sichere Fahrradfahrt sind einwandfrei funktionierende Bremsen das A und O", sagt Schneider. Die meisten Fahrräder sind mit Felgeno- der Scheibenbremsen ausgestattet. Bei beiden Varianten sollten die Beläge regelmäßig auf Verschleiß kontrolliert werden. Bei Felgenbremsen sollten noch Rillen auf den Gummibelägen erkennbar sein. Sind die Gummibeläge abgenutzt, ist es Zeit für neue Bremsbeläge. Scheibenbremsen sollten mindestens die Dicke von drei aufeinander gestapelten Visitenkarten haben. Im Zweifel sollte jedoch eine Fahrradwerkstatt aufgesucht werden, denn die Bremsanlage trägt wesentlich zur Sicherheit im Straßenverkehr bei.

Auch die Lichtanlage am Fahrrad sollte einem Frühjahrscheck unterzogen werden. Bei einer Lichtanlage mit Nabendynamo sollten vor allem die Kabel und die Beleuchtungseinheiten überprüft werden. Sind die Leuchten kaputt, müssen sie ersetzt werden. Das Gleiche gilt für Leuchten, die von einem Speichendynamo angetrieben werden. Ist der Dynamo defekt, muss er ausgetauscht werden. OTS