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Neue Sicherheitsnorm

Kleidung: Für optimalen Schutz ist der Helm das wichtigste Stück.

Neue Sicherheitsnorm

Ohne Helm geht die Fahrt nicht los.

Passform und Sitz sind die entscheidenden Kaufkriterien bei Motorradhelmen. Für eine optimale Schutzausrüstung der Biker ist der Helm das wichtigste Stück. Jetzt steht eine weitere Optimierung an: die Sicherheitsnorm ECE-R 22.6.Nicht nur die Einführung der Helmpflicht vor fast 50 Jahren, sondern auch die permanente Weiterentwicklung der Helme selbst sorgt für mehr und mehr Sicherheit im Straßenverkehr. Die Sicherheitsnorm ECE-R 22.6 löst schrittweise die fast 20 Jahre alte und derzeit noch geltende ECE-R 22.5 ab. Schrittweise heißt: Ab Juni 2022 dürfen in der Europäischen Union nur noch neu entwickelte Helmmodelle auf den Markt gebracht werden, die die Anforderungen der sechsten Version erfüllen. Ein Jahr später ist dann auch die Produktion „alter“ Helme der Norm ECE-R 22.5 untersagt.

Wichtig für Motorradfahrer: „Niemand muss jetzt einen neuen Helm kaufen. Schutzhelme, die der Norm ECE-R 22.5 entsprechen, dürfen auch künftig getragen werden“, sagt TÜV Rheinland-Experte Peter Schaudt. Sie seien auch unverändert sicher, allerdings brächten die neuen Vorschriften einige wesentliche Neuerungen, die in der Praxis im Ernstfall zu einem Plus an Sicherheit führen können.

„Das Prüfprogramm für die Motorradhelme wird nach der neuen Sicherheitsnorm ECE-R 22.6 um fast ein Drittel erweitert. Wir führen auf unseren Testständen neue und zudem mehr Prüfungen durch als bislang“, erläutert Prüfingenieur Schaudt, der selbst an der Entwicklung der neuen Norm mitgewirkt hat.

So werden unter anderem Aufpralltests in verschiedenen Varianten und mit drei verschiedenen Geschwindigkeiten zwischen rund 20 und 30 km/h (6 bis 8,2 m/s) vorgenommen. Das Visier muss unter anderem beim Beschuss mit einer Stahlkugel bei 60 Meter pro Sekunde entsprechenden Widerstand nachweisen – umgerechnet sind das 216 km/h. Auch weitere Tests zu Kinnriemen und Verschluss sowie verschiedene Abstreiftests sind nach der ECER 22.6 vorgesehen. Eine wichtige Neuerung für Hersteller: Tests werden in der Umweltsimulation bei Temperaturen von -10 bis +50 Grad Celsius durchgeführt - solche Extremtests sind wichtig, weil die verschiedenen Materialien entsprechend unterschiedlich reagieren. In der bisherigen Norm ECE-R 22.5 waren sogar Tests bei -20 Grad Celsius vorgesehen. Diese sind nun nicht mehr erforderlich, was Herstellern andere Möglichkeiten bei der Materialwahl eröffnen wird. MID

So checken Biker ihre Reifen

Bevor das Motorrad bei der ersten Tour des Jahres startet, steht besser ein Technikcheck an. Dabei dürfen die Reifen nicht vergessen werden. Vom Gesetz her ist ein Mindestprofil von 1,6 Millimetern vorgeschrieben. Doch an diese Grenze sollte man sich besser nicht „ranfahren“, so das Institut für Zweiradsicherheit (ifz). In der Regel sollten spätestens bei zwei Millimetern neue Reifen ans Motorrad. Das sorgt für mehr Grip, vor allem im Regen.

Auch eine Zustandskontrolle ist angesagt: Zeigen sich Risse oder haben sich Fremdkörper eingefahren? Dazu eine Lichtquelle nutzen, um Details gut erkennen zu können. Auch zu alte Reifen gehören ausgetauscht. Eine Faustregel ist aufgrund vieler Faktoren schwierig, aber spätestens bei einem Alter um die zehn Jahre sollten neue her, so das ifz mit Bezug auf Hersteller.

Wie alt die Pneus sind, zeigt die DOT-Nummer auf der Flanke, eine vierstellige Ziffernfolge wie etwa „1021“ steht für eine Produktion in der zehnten Kalenderwoche 2021. Der korrekte Reifendruck mag zwar in der Betriebsanleitung stehen. Doch wer zwischendurch auf andere Modelle wechselte, kann auch beim Hersteller im Internet oder beim Reifenhändler Infos dazu bekommen. Wichtig ist auch, zu prüfen, ob alle Ventilkappen vorhanden und intakt sind sowie fest sitzen. DPA