Eine Mehrwertsteuer wird auf alle Waren und Dienstleistungen erhoben. Die Einnahmen daraus fließen in die Staatskasse, wo sie für die unterschiedlichsten Ausgaben herangezogen werden. Sie werden nicht zweckgebunden eingesetzt. Mehr als 175 Millionen Euro konnten Bund, Länder und Gemeinden im letzten Jahr an Einnahmen verbuchen, die über die Mehrwertsteuer eingenommen wurden.Der normale Mehrwert-Steuersatz betrug bis Ende des ersten Halbjahres 19 Prozent, nun 16 Prozent. Auf viele Erzeugnisse und Leistungen, vor allem jene, die zur Grundversorgung gezählt werden, wird der verminderte Steuersatz von jetzt fünf Prozent angewendet. Er betrug bis 30. Juni noch sieben Prozent.Unter diese verminderte Besteuerung fallen Erzeugnisse wie Lebensmittel, aber auch Schnittblumen und andere Pflanzen. Ausnahmen bilden Milchersatzprodukte wie Sojamilch und Hafermilch. Ebenso werden Produkte für Laktose-Allergiker mit dem höheren Steuersatz belegt.Medizinische Erzeugnisse wie Prothesen, künstliche Gelenke, Hörgeräte und Herzschrittmacher werden ebenfalls mit dem verminderten Mehrwert-Steuersatz belegt. Auch Briefmarken, Münzen und archäologische Fundstücke fallen unter den ermäßigten Steuersatz. Bei Erzeugnissen, die der Bildung zugute kommen, verzichtet der Staat ebenfalls auf den höheren Satz und verlangt nur fünf Prozent Mehrwertsteuer: Zum Beispiel bei Zeitungen, Zeitschriften und Büchern. Auch die Kultur soll möglichst vielen Bürgern nahegebracht werden, und so werden auf Tickets für Theater, Konzerte, Museen und Zoobesuche nur fünf Prozent Mehrwertsteuer fällig. Günstiger besteuert wird auch der öffentliche Nah- und Fernverkehr.