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Mehr Stellen, weniger Bewerber

AUSBILDUNG: Mehr als 1.500 unbesetzte Stellen

Mehr Stellen, weniger Bewerber

Foto: AdobeStock/Robert Kneschke

Für die angebotenen Ausbildungsstellen stehen immer weniger Bewerber zur Verfügung. Das zeigt die Bilanz des Ausbildungsjahres 2020/21 der Bundesagentur für Arbeit in Sachsen-Anhalt.Azubis sind zukünftige Fachkräfte„Der Ausbildungsmarkt ist noch stark von den Auswirkungen der Pandemie geprägt. Dennoch können wir kleine Fortschritte verzeichnen. Arbeitgeber melden uns wieder mehr Ausbildungsstellen. Wichtig ist es daher, Ausbildungsinteressierte und freie Stellen zusammenzubringen. Denn ohne ausreichend Nachwuchs fehlen später die dringend benötigten Fachkräfte im Land“, erklärte Markus Behrens, Geschäftsführer der BA-Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen.

Wieder mehr Ausbildungsstellen

Auch im zweiten Corona-Ausbildungsjahr ist die Zahl der Ausbildungsinteressierten weiter zurückgegangen. So meldeten sich in Sachsen-Anhalt seit Beginn des Ausbildungsjahres 2020/211 insgesamt 9.290 Bewerber für eine Ausbildungsstelle bei den Arbeitsagenturen zu Vermittlung. Das waren 550 weniger als im Jahr zuvor. Zur selben Zeit meldeten Unternehmen rund 12.310 freie Ausbildungsstellen, rund 200 mehr als im Ausbildungsjahr 2019/20. Rein rechnerisch stehen Bewerbern mehr Ausbildungsstellen gegenüber. Auf einen Bewerber kommen damit aktuell 1,3 Stellen.

Mit 300 Bewerbern, die keinen Ausbildungsplatz fanden, waren es 140 weniger als ein Jahr zuvor. Dem gegenüber standen 1.510 unbesetzte Ausbildungsstellen, gut 150 mehr als im Vorjahr. Auf jeden noch unversorgten Bewerber kommen damit rein rechnerisch gut fünf unbesetzte Stellen.

610 junge Menschen mit ausländischem Pass haben sich für das Ausbildungsjahr 2020/21 bei den Arbeitsagenturen in Sachsen-Anhalt für einen Ausbildungsplatz gemeldet, 40 hatten im September noch keinen Ausbildungsplatz gefunden. Im vergangenen Jahr hatten sich 640 zur Vermittlung gemeldet.

Chancen im Verkauf und in Gastronomie

Schaut man auf die Relation zwischen freien Stellen und noch unversorgten Bewerber/innen, so gibt es die meisten unbesetzten Ausbildungsstellen in Sachsen-Anhalt noch in den Berufsfeldern Verkauf, Gastronomie und Hotellerie sowie als Koch/Köchin, Fachkraft für Lagerlogistik, Handelsfachwirt/in, Kaufmann/-frau Büromanagement und Berufskraftfahrer/in.

„Es ist wichtig, dass sich Arbeitgeber auch jenen Bewerbern zuwenden, die formal nicht den Anforderungen entsprechen. Denn Lücken können geschlossen werden. Dabei unterstützen wir Unternehmen mit unseren bewährten Hilfen“, erklärte Behrens. „Auch seitens der Bewerber gilt es, auch mal über den Tellerrand zu blicken. Wenn die Vorstellungen etwa über den Wunschberuf oder den Ort der Ausbildung nicht zusammenpassen, lohnt es sich auch nach Alternativen umzusehen. Weiterhin möglich sind neben Jobmessen auch die direkte Beratungen bei uns“, so Behrens weiter.

Alle Infos zum Thema Ausbildung und den direkten Weg zur Berufsberatung per Video oder Telefon bündelt die Bundesagentur für Arbeit auf der Seite „Ausbildung klar machen“.

Weiterführende Informationen

Die Initiative #MeinPraktikum-MeineAusbildung21 der Landesministerien, Wirtschaftskammern, Gewerkschaften, Arbeitsagenturen und Verbände im Land Sachsen-Anhalt verfolgt das Ziel, junge Menschen mit Hilfe von Praktika mit ihrem zukünftigen Ausbildungsunternehmen zusammenzubringen. Die Initiative ist Teil des Fachkräftesicherungspaktes des Landes Sachsen-Anhalt.