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Fachkräftemangel: Handwerk fordert vom Staat Gleichstellung der beruflichen Bildung

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FOTO: JENS KALAENE/DPA

Das Handwerk fordert wegen des stetig zunehmenden Fachkräftemangels die Gleichstellung von beruflicher und akademischer Bildung in Deutschland. Das soll nach den Vorstellungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) nicht Symbolcharakter haben, sondern die finanzielle Gleichstellung der beruflichen Bildung mit den Hochschulen bedeuten.

„Wir haben eine Zwei-Klassen-Gesellschaft in Deutschland in der Bildung“, kritisierte ZDH-Präsident Hans Peter Wollseifer kürzlich in München bei der Eröffnung der Internationalen Handwerksmesse. Wollseifer plädierte für ein „Gleichwertigkeitsgesetz“. Konkret nannte Wollseifer höhere staatliche Investitionen in die Bildungszentren des Handwerks und eine bessere Ausstattung der Berufsschulen. „In manchen Teilen unseres Landes befinden sich die Berufsschulen in einem erbärmlichen Zustand“, sagte Wollseifer. „Wir haben einen unwahrscheinlichen Investitionsbedarf.“ Hochschulen würden nahezu zu hundert Prozent staatlich finanziert, die Ausbildung im Handwerk jedoch zum Großteil von der Wirtschaft getragen.

Nach ZDH-Schätzung fehlen im deutschen Handwerk mittlerweile 250 000 Fachkräfte, mit steigender Tendenz. dpa