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Sind Projekte weiter möglich?

Zukunftfonds: Vereine und Verbänden erhalten jährlich Zuschüsse. Das könnte jetzt ein Ende haben.

Sind Projekte weiter möglich?

IIn Helbra errichtet der SV Wacker zur Zeit einen neuen Kunstrasenplatz. Auch dieses Vorhaben wurde mit 160.000 Euro aus dem Zukunftsfonds gefördert. FOTO: HOHMANN

Momentan scheiden sich in der Öffentlichkeit und in den Ausschüssen des Kreistages die Geister bei der Bewertung des Umgangs mit den Erlösen des so genannten Zukunftsfonds im Landkreis Mansfeld Südharz.Um diese unterschiedlichen Standpunkte zu verstehen, ist es hilfreich, sich die Ursprünge dieses Projektes noch einmal zu verdeutlichen. Die Idee hinter diesem, auf die Zukunft ausgerichteten Fond, ist die Unterstützung von gesellschaftlich wichtigen Projekten auf Vereinsebene, sowie im allgemeinen sozialen, kulturellen und wirtschaftlichen Gebiet ausgerichtet. Ein besonderes Gewicht wurde dabei der Nachhaltigkeit für zukünftige Generationen verliehen, denn man war sich damals bewusst, dass gerade dieser Bereich große Bedeutung für die Attraktivität der Region Mansfeld-Südharz hat.

Der besondere Stellenwert der Nachhaltigkeit ist auch und gerade in der heutigen Zeit eine wichtige Investition in die Zukunft. Unter diesem Gesichtspunkt kommt man nicht umhin, die aus dem Verkauf der kreiseigenen Kliniken in Sangerhausen, Eisleben und Hettstedt generierten Anlagesummen des Zukunftsfonds getrost als Tafelsilber zu betrachten. Dessen Erhalt und damit auch dessen gesellschaftlicher Zweck sollte wohl nicht leichtfertig aufs Spiel gesetzt werden.

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Im Jahr 2015 flossen beispielsweise 136.000 Euro aus dem Zukunftsfonds des Landkreises in die Sanierung des Radweges zwischen Kelbra und Sittendorf. FOTO: MAIK SCHUMANN

Natürlich wissen die Bürger des Landkreises um die Sorgen und Nöte der Verwaltung, deren Handlungsspielraum auf Grund schrumpfender finanzieller Mittel und Zuweisungen vom Land und Bund immer kleiner wird. Sie könnten also durchaus Verständnis dafür aufbringen, dass die Erträge mehr oder weniger befristet nicht mehr an Vereine und soziale Einrichtungen in den Kommunen ausgeschüttet werden, sondern dem Kreishaushalt zugeführt und für freiwillige Leistungen verwendet werden sollen.

Das Wissen über all die Vorhaben und Projekte jedoch, die in der Region bereits durch Mittel des Zukunftsfonds entstanden sind oder gefördert wurden, wiegt mindestens genauso schwer. Einen Verein oder Verband dabei zu unterstützen, nachhaltig in das gesellschaftliche Leben hineinzuwirken – wie es gerade in der ländlichen Struktur des Landkreises üblich ist, kann auch weiterhin nur ein lohnendes Ziel sein!

Nicht wenige Vereine befürchten bei einer Änderung der Vergabepraxis der Zukunftsfondsmittel einen schweren Rückschlag für das Vereins, Verbands- und gesellschaftliche Leben in unserer Region. Sie wünschen sich, dass ihre Tätigkeit und die Bedeutung dieser Art von gesellschaftlichem Beitrag nicht unterschätzt wird. VEIT HOHMANN