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Keine Hautkrankheit, sondern eine Infektion

UMFRAGE: Gesundheit im Alter – zu wenige Menschen wissen Bescheid über Gürtelrose

Keine Hautkrankheit, sondern eine Infektion

FOTO: PHOTOHASAN - STOCK.ADOBE.COM

Laut einer aktuellen repräsentative Umfrage mit dem Meinungsforschungsinstitut Appinio ist für 93 % der befragten Menschen über 60 Jahre Gesundheit im Alter wichtig. Laut Umfrage nehmen 74 % der Befragten auch deshalb regelmäßig die alle drei Jahre kostenlos zur Verfügung gestellten Gesundheits-Checkups bei ihrem Hausarzt / ihrer Hausärztin wahr. 9 von 10 lassen dabei auch ihren aktuellen Impfstatus überprüfen. Ob in diesem Zusammenhang auch über die vermeidbare Gürtelrose gesprochen wird, ist unklar. Jedoch betrachten sich weniger als die Hälfte der Befragten (43 %) als Gürtelrose gefährdet. Dabei steigt das Risiko für Gürtelrose im Alter – vor allem Personen ab 60 Jahren sind gefährdet. Grund dafür ist ein altersbedingt nachlassendes Immunsystem. Mentale Belastungen wie Stress und auch Depression gehören zwar zu den möglichen Auslösern einer Gürtelrose, doch Alter und Krankheit erhöhen das Risiko noch mehr. Die Gürtelrose zählt zu den häufigsten Erkrankungen im Alter. Die Ständige Impfkommission empfiehlt allen Menschen über 60 Jahren eine Impfung gegen die vermeidbare Infektionskrankheit. Personen mit Grunderkrankungen wird empfohlen, sich bereits ab einem Alter von 50 Jahren gegen Gürtelrose impfen zu lassen.Eine Vorsorge gegen Gürtelrose ist das ganze Jahr über möglich und sollte nicht bis zum nächsten Check aufgeschoben werden.Über GürtelroseGürtelrose tritt als Hautkrankheit in Erscheinung, ist aber eine Infektionskrankheit, die durch die Reaktivierung des Windpockenerregers ausgelöst wird. Eine von drei Personen erkrankt im Laufe des Lebens an Gürtelrose. Zum einen nehmen die Abwehrkräfte im Alter ab, wodurch eine Reaktivierung wahrscheinlicher wird. Zum anderen stecken sich Betroffene nicht an, sondern haben den Erreger nach der Windpockenerkrankung bereits im Körper und dieser kann bei einer Schwächung des Immunsystems (z. B. durch Stress, COVID-19-Erkrankung) wieder aktiviert werden. Bei der Reaktivierung des Virus wandern die zuvor inaktiven Erreger aus den Nervenknoten entlang der Nervenfasern bis zu deren Enden an der Hautoberfläche. Dort entstehen als Reaktion die charakteristischen Bläschen, die sich gürtel- oder bandförmig um den Körper legen. Häufig ist nur eine Körperhälfte betroffen. Da das Virus über die Nervenbahnen zur Haut „wandert“, treten häufig noch vor Auftreten der typischen Bläschen starke, „einschießende“ Schmerzen auf. Weitere Symptome sind beispielsweise Abgeschlagenheit, Erschöpfung und teilweise über Monate anhaltende, stark brennende bis stechende Nervenschmerzen. Bis zu 30 Prozent der Betroffenen haben mit Komplikationen und Langzeitfolgen zu kämpfen. Manchmal dauert dies mehrere Monate, in anderen Fällen können die Schmerzen ein Leben lang anhalten. Daneben kann Gürtelrose auch zu Sehstörungen, einem vollständigen Seh- und Hörverlust sowie in seltenen Fällen auch zu Schlaganfällen und Herzinfarkten führen. ots