Jessen ANZEIGE

Gemeinsamens Tanzen vertreibt sogar Sorgen

Jessen feiert

Gemeinsamens Tanzen vertreibt sogar Sorgen

Eine Kur in Bad Schmiedeberg soll einem Jungbrunnen gleichen. Hauptverantwortlich mögen dafür die moor- und mineralhaltigen Heilmittel sowie die Kneippanlagen sein. Im Falle von Henriette Hain zeigt sogar noch das Rahmenprogramm ihres Kuraufenthaltes aus dem Herbst 2006 nachhaltige und recht beschwingte Auswirkungen.Die Jessener Pharmazierätin a.D. hatte damals den Seniorentanz für sich entdeckt und mit ihrer Begeisterung mittlerweile 19 Frauen aus Jessen und Umgebung angesteckt. Einmal pro Woche üben sie im hiesigen Family-Gym-Sport- und Fitnessstudio. Zunächst geschah das unter Regie von Claudia Schulz. Als diese in Schwangerenurlaub ging, übernahm Roswitha Wendt aus Mühlanger das Training. Seit etwa einem Vierteljahr wird es von GiselaKutzner aus Kemberg weitergeführt. Sie hat Anfang der 1990er Jahre eine vierjährige Ausbildung zur Tanzlehrerin absolviert und 2003 den Verein Gesundheitssport Wittenberg gegründet. Gisela Kutzner begleitet zudem die wöchentlich stattfindenden offenen Seniorentanzabende (immer donnerstags) in Bad Schmiedeberg.

Warum eine Kur 2006 noch immer 20 Frauen bewegt.

08.08.2016 14.00 Uhr

Gemeinsamens Tanzen vertreibt sogar Sorgen-2
Ein Prost auf das Tanzen und die Fröhlichkeit, hier mit: (v.l.) Henriette Hain, Gisela Kutzner, Margitta Zenker, Rosi Krause, Margret Bour, Edith Wolf, Gerlinde Weinlich, Beate Henze, Helga Müller, Karin Taesch, Uta Mara Schmidt, Christa Rehahn, Margot Gutewort und Regina Baumgart. Es fehlen: Isolde Schmidt, Annerose Unger, Hanne König, Rita Müller, Marianne Drißler, Christa Schöne, Helga Jahn und Bärbel Schiepel          FOTO: G. ZAHN

„Das Tanzen hilft, in Bewegung zu bleiben.“

Henriette Hahn, Initiatorin.



Auch in Jessen wollen Henriette Hein und ihre Tanzfreundinnen auf ihre rhythmische Freizeitbeschäftigung nicht mehr verzichten: „Wir sind zwischen 60 und 80 Jahren alt. Der Seniorentanz im Family-Gym hilft, in Bewegung zu bleiben und Geselligkeit zu pflegen. Beides tut Körper und Seele gleichermaßen gut“, bekräftigt sie. Wissenschaftlichen Erkenntnissen zufolge hat Tanzen gleich mehrere positive Effekte für die Gesundheit, beispielsweise bei Osteoporose, Herz-Kreislauf-Beschwerden, Diabetes, Parkinson und Multipler Sklerose. „Es hilft, Bewegungsmangel auszugleichen, das Gleichgewichtssystem zu schulen und nebenbei die mentale Stimmung zu heben. Das spüre ich bei jeder übungsstunde. Auch wer mit Kummer und Sorgen gekommen ist, verabschiedet sich am Ende mit einem Lächeln.“ So beschreibt Gisela Kutzner ihre Beobachtungen.

Für Beate Henze aus Ruhlsdorf ist Tanzen „der Sport, der am meisten Spaß macht.“ Dass die Gruppe nur aus Frauen besteht, mag mehrere Gründe haben. Als Manko sieht das jedenfalls niemand. So hätte Margret Bour ohne diese übungsstunden kaum Gelegenheit, regelmäßig die Hüften zu schwingen, denn Ehemann Wolfgang gesteht: „Ich bin absolut kein Tänzer und froh, dass meine Frau ihrem Hobby nachgehen kann.“ Etwa 15 Tänze verschiedener Couleur, zu Schlagern, volkstümlichen und auch rockigen Titeln choreographiert, zählen zum Repertoire der Jessnerinnen. öffentliche Auftritte gab es erst wenige. Doch kürzlich zum Heimatfest in Ruhlsdorf hat das (noch namenlose!) Ensemble so viel Beifall bekommen, dass eine Zugabe fällig wurde. Vielleicht, so überlegt man nun, gibt es übers Jahr auch Gelegenheit, sich ins Jessener Heimatfest einzubringen. Das Interesse für einen solchen Auftritt sei an dieser Stelle schon mal angemerkt. gzn