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Rauchstopp gut vorbereiten

Gesunde Mitte 

Rauchstopp gut vorbereiten

Knapp jeder dritte Bundesbürger raucht – und jeder Raucher weiß, dass das der Gesundheit schadet. Endlich Nichtraucher zu werden ist deshalb ein Wunsch vieler. „So gut wie jeder Raucher hat es schon mal versucht, aber der dauerhafte Rauchstopp fällt oft schwer“, sagt Thomas Benkert, Vizepräsident der Bundesapothekerkammer. Abhängigkeit überlisten Beim Rauchen aktiviert Nikotin das Belohnungszentrum im Gehirn innerhalb weniger Sekunden. Der Raucher fühlt sich kurzzeitig wach und entspannt. Aber nach einiger Zeit entsteht eine körperliche Abhängigkeit: Ohne die regelmäßige Dosis Nikotin entstehen Entzugssymptome wie Unruhe oder Reizbarkeit. Um diesen unangenehmen Empfindungen aus dem Weg zu gehen, stecken sich viele Aufhörwillige gleich wieder die nächste Zigarette an. Wer aufhören will, muss vor allem seine innere Einstellung ändern. Schon vor einem geplanten Rauchstopp sollte man sich klar machen, welche Gewohnheiten man mit dem Rauchen verbindet und wie diese ersetzt werden können. Ist das Rauchen an bestimmte Situationen gekoppelt, sollte man neue Rituale finden. Ist das Verlangen nach der Zigarette an Schlüsselreize wie Kaffee gebunden, hilft es, in der ersten Zeit auf ein anderes Getränk umzusteigen.Wird das akute Verlangen zu groß, helfen die drei „A-Tipps“: Erstens Aufschieben – etwa zehnmal tief durchatmen. Zweitens Ausweichen, zum Beispiel den Raucherbereich im Bahnhof meiden. Drittens Ablenken, zum Beispiel jemanden anrufen. Rezeptfreie Arzneimittel mit Nikotin können die körperlichen Entzugssymptome abmildern. Benkert: „Nikotinersatzmittel sind nur für eine Übergangszeit gedacht. Sie reichen alleine meist nicht aus, um sich dauerhaft von der Zigarette zu verabschieden.“Arznei kann unterstützen Wer einen Rauchstopp plant, sollte sich diese Medikamente rechtzeitig besorgen. Je nach Rauchverhalten sind verschiedene Arzneiformen wie Kaugummis oder Pflaster empfehlenswert. Kaugummis eignen sich vor allem für Raucher, die zu bestimmten Gelegenheiten geraucht haben. Nikotinpflaster empfehlen sich dagegen eher denen, die regelmäßig über den ganzen Tag geraucht haben. ABDA

Medikamente können helfen. Entscheidend ist der Wille.

16. 03.. 2017 16.00 Uhr

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Hilfe aus der Natur: Die Wiesenkräuter unserer Heimat stecken voller Heilkraft. FOTO: C. HEINKE

Mehr Herzinfarkte nach Zeitumstellung

DAK-Untersuchung zu Problemen mit dem Wechsel zur Sommerzeit

Immer mehr Menschen in Deutschland leiden unter der Zeitumstellung: 29 Prozent geben an, deswegen schon einmal Probleme gehabt zu haben – fünf Prozent mehr als im Vorjahr. Das zeigt eine repräsentative Befragung der DAK-Gesundheit.


Einzelne Betroffene haben offenbar sogar massive Gesundheitsbeschwerden durch die Zeitumstellung. Nach einer DAK-Statistik häuft sich in den drei Tagen nach der Umstellung auf die Sommerzeit die Zahl der Herzinfarkte. Diese war in den vergangenen zehn Jahren jeweils um 20 Prozent höher als an anderen Tagen. In diesem Jahr werden die Uhren am Sonntag, dem 26. März, um zwei Uhr früh um eine Stunde auf die Sommerzeit vorgestellt.

Eine statistische Auswertung von Krankenhausdaten der DAK-Gesundheit zeigt: Während normalerweise täglich im Schnitt 45 Personen einen akuten Herzinfarkt erleiden, sind es an den drei Tagen nach der Umstellung auf Sommerzeit 54 – ein Anstieg von 20 Prozent. Männer und Frauen sind dabei etwa gleichermaßen betroffen.

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Vier von fünf fühlen sich schlapp

Laut der repräsentativen DAK-Befragung führt die Zeitumstellung bei den meisten dazu, dass sie sich schlapp und müde fühlen. 81 Prozent haben dies schon erlebt. Zwei Drittel leiden unter Einschlafproblemen oder Schlafstörungen. Jeweils gut 40 Prozent können sich schlechter konzentrieren oder sind gereizter als sonst.

Ein Viertel der Befragten kam wegen der Zeitumstellung schon zu spät zur Arbeit. Immerhin jeder Zehnte nennt depressive Verstimmungen als Folge. Eine Erklärung für den Anstieg der Probleme gibt DAK-Ärztin ElisabethThomas: „Schwierigkeiten mit der Anpassung des Biorhythmus an die Sommerzeit sind in den vergangenen Jahren mehr in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt. Dadurch nehmen wir diese Probleme eher wahr und ordnen sie der Zeitumstellung zu.“

Ablehnung in der Bevölkerung wächst

Zeitgleich mit den Problemen steigt die Ablehnung in der Bevölkerung. 74 Prozent halten die Zeitumstellung für überflüssig. Im Vorjahr sagten das nur 69 Prozent. Am wenigsten Probleme haben die unter 30-Jährigen mit der Zeitumstellung. In dieser Altersgruppe wollen nur knapp 60 Prozent, dass sie abgeschafft wird. Bei den über 60-Jährigen sind es mit 79 Prozent deutlich mehr. Auch regional gibt es Unterschiede: Im Osten Deutschlands hat die Zeitumstellung am wenigsten Befürworter, hier halten sie 80 Prozent für überflüssig. DAK