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Digitalisierung an den Schulen vorantreiben

IHK: 15-Punkte-Programm zur Fachkräftesicherung verabschiedet

Digitalisierung an den Schulen vorantreiben

Auszug aus der IHK-Schulumfrage: „Wie bewerten Sie die Internetverbindung (WLAN-Netz) Ihrer Schule in Schulnoten?“ GRAFIK: IHK

Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hat ein „15-Punkte-Programm zur Fachkräftesicherung“ verabschiedet. Darin formulieren die gewählten Interessenvertreter von 54.000 Unternehmen im Süden Sachsen-Anhalts konkrete Handlungsempfehlungen: Diese reichen von besserer frühkindlicher Bildung über praxisbezogene Lehrerfortbildung bis hin zu einem intensivierten internationalen Austausch zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. „Zwar sehen wir auf vielen Baustellen die neue sachsen-anhaltische Landesregierung in der Pflicht, aber unsere Handlungsempfehlungen gehen über einen reinen Forderungskatalog hinaus“, betont IHK-Präsident Prof. Dr. Steffen Keitel. „Es handelt sich vielmehr um ein umfassendes Arbeitsprogramm: Hier müssen neben dem Land auch die Gesellschaft und natürlich ebenso wir Unternehmen selbst die jeweiligen Hausaufgaben erledigen!“

Nicht zuletzt dringt die regionale Unternehmerschaft darauf, die Digitalisierung der Schulen konsequent voranzutreiben, sowohl was die Technik als auch das Know-how der Lehrer betrifft. Die IHK-Vollversammlung schreibt: „Die Gelder aus dem Digitalpakt müssen hierfür besser ausgeschöpft werden.“ Zudem seien verpflichtende Fortbildungen zu digitalem Lehren und Lernen erforderlich.

Note 4 minus für das Internet an Sachsen-Anhalts Schulen


Untersetzt wurde das Programm mit einer aktuellen Umfrage unter den staatlichen und privaten Schulen im südlichen Sachsen-Anhalt. Weil die Ausbildungsunternehmen in den vergangenen Jahren kontinuierlich über mangelnde Ausbildungsreife der Azubis klagen, hat die IHK die Schulen in den Blick genommen. Kurz vor den Sommerferien hat sie insgesamt 141 staatliche und private Schulen zu ihrem Status quo angeschrieben, rund ein Drittel hat geantwortet. Was die Internetverbindung betrifft, bewerten diese ihre Situation als gerade noch ausreichend – mit einer Durchschnittsnote von 4,2. Etwa die Hälfte der befragten Schulen verfügt nur über ein sehr schlecht funktionierendes oder gar kein WLAN-Netz. Denn knapp ein Drittel der Schulen vergibt die Note Fünf und ein gutes Fünftel sogar eine glatte Sechs. Nicht einmal jede zehnte Schule bewertet die eigene technische Ausstattung mit einer Eins oder einer Zwei. Außerdem fordern drei Viertel der befragten Schulen eine kontinuierliche Fortbildung für alle Lehrer zum digitalen Lehren und Lernen. IHK