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Das Gute liegt so nah

Exotisches Superfood wird immer beliebter. Dabei bieten regionale Produkte oftmals eine echte Alternative.

Das Gute liegt so nah

Açaí, Acerola, Chia, Goji, Maqui, Moringa oder Quinoa - sie kommen aus Südamerika, Asien oder Afrika. Diese Pflanzen werden als Vitalstoffbomben, Schlankmacher, Anti-Aging-Mittel kurz: als Superfood angepriesen. „Keine Frage, diese exotischen Blätter, Beeren, Wurzeln und Samen sind tatsächlich reich an wertvollen Inhaltsstoffen“, sagt Anita Zilliken, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK. „Doch sie sind keine Wundermittel und nicht gesünder als heimisches Obst und Gemüse.“ Das exotische Superfood hat gegenüber regionalen Produkten vor allem einen Nachteil: Es ist superteuer. Da kann man für 100 Gramm schon mal 15 Euro hinlegen.Nachteile durch TransportUnd was so gesund daherkommt, ist nicht unbedingt gesund für die Umwelt - schließlich müssen die Superpflanzen von weit her per Schiff oder Flugzeug transportiert werden. „Weil sich frische Produkte aus Übersee nicht unbedingt so lange halten, sind sie hier oft nur stark verarbeitet erhältlich“, erklärt Zilliken. Das heißt, die Pflanzenteile werden getrocknet, mit Zusatzstoffen konserviert oder es werden Extrakte hergestellt und als Pulver, Kapseln oder Pillen vermarktet. Doch wie viele von den wertvollen Inhaltsstoffen bleiben dabei erhalten? Eine Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart etwa ergab, dass das beworbene Vitamin C von Moringa-Blättern in den Produkten nicht mehr nachweisbar war. Die Untersuchungen des Stuttgarter Amtes haben zudem ergeben, dass die Moringa-Produkte häufig mit Schadstoffen belastet sind, etwa mit Salmonellen oder Pestiziden. Ein weiteres Risiko: Unbekannte exotische Lebensmittel können allergische Reaktionen oder Überempfindlichkeiten hervorrufen.

Wohlfühlen drinnen - draußen

Exotisches Superfood wird immer beliebter. Dabei bieten regionale Produkte oftmals eine echte Alternative.

28.08.2019 14.00 Uhr

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Foto: Adobe Stock/nd3000

Trockenobst ist reich an Vitaminen und Ballaststoffen. So enthalten Feigen und Datteln zum Beispiel viel Kalium, das für unsere Nerven und Muskeln eine wichtige Rolle spielt.

Heimisches Gemüse und Obst ist genauso wertvoll wie die gehypten Stars aus Übersee. So können Erdbeeren von hiesigen Erdbeerfeldern durchaus mit der Acerola-Kirsche aus Mittel- und Südamerika mithalten. 100 Gramm Erdbeeren haben genauso viel Vitamin C wie 100 Gramm getrocknete Goji-Beeren. In heimischen dunklen Beeren, wie Heidel-, Holunder- oder schwarzen Johannisbeeren, finden sich genauso viele antioxidativ wirkende Pflanzenstoffe wie in den Super-Beeren Açaí oder Maqui. Reichlich Omega-3-Fettsäuren und Ballaststoffe liefern nicht nur die teuren Chia-Samen, sondern auch Nüsse, Leinsaat sowie Raps- und Walnussöl. Und wer heimische Kräuter wie Petersilie oder Kresse statt die Blätter des Moringa-Baumes isst, erhält auch viel Eisen, Kalzium und Kalium. Für Menschen, die sich glutenfrei ernähren müssen, ist Hirse eine gute Alternative zu zur Quinoa-Pflanze.

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Über 40 Tonnen Plastikmüll haben Umweltschützer in einer 25-tägigen Aufräumaktion aus dem Pazifik gefischt – laut der Aktivistengruppe „Ocean Voyages Institut“ die größte und erfolgreichste Ozeanreinigung in diesem Gebiet. Mithilfe von Satelliten- und Drohnentechnik spürte die Crew unter anderem Kinderspielzeuge, Kunststoffmöbel und „Geisternetze“ auf. Die Netze aus Nylon oder Polypropylen, die mehrere Tonnen schwer sein können, stellen eine große Gefahr für die Ozeane und seine Bewohner dar.