Eisleben ANZEIGE

Boxclub Sangerhausen: Die Zeit des Lockdowns für Erweiterungsbau genutzt

Boxclub 1991 Sangerhausen e. V.: Die Faustkämpfer aus der Berg- und Rosenstadt stehen in diesem Jahr vor besonders großen Aufgaben.

Boxclub Sangerhausen: Die Zeit des Lockdowns für Erweiterungsbau genutzt

Unverwechselbar hebt sich die Fassade der Trainingsstätte des Boxclubs 1991 Sangerhausen im Sportpark Friesenstadion hervor. FOTOS: HEINZ NOACK

Reinhard Müller ist seit über 50 Jahren mit dem Boxsport in der Kreisstadt Sangerhausen verbunden. Solche Eingriffe in den Trainingsbetrieb wie durch die Lockdowns der Corona-Pandemie seit März 2020, kannte er bisher nicht. Das gesamte Vereinsleben ging zeitweise auf Null zurück. Dazu kommt das ehrgeizige Vorhaben des Vereins, eine neue Trainingsstätte an die bereits genutzte Turnhalle im Sportpark Friesenstadion Sangerhausen anzubauen.„Der Baubeginn war schon früher geplant“, informierte Müller. „Fehlende Mittel verzögerten aber den Start. Erst mit dem Zuschuss von 90.000 Euro aus dem Zukunftsfonds des Landkreises Mansfeld-Südharz im September 2020 war alles im grünen Bereich.“ Doch als der Bau endlich beginnen konnte, kamen harte Winterwochen, wo alles ruhte und der nächste Lockdown.

Bauvorhaben als echte Herausforderung

Die Vereinsarbeit durchlitt schon durch die ständig neuen Verordnungen im öffentlichen Leben alle Höhen und Tiefen und da galt es auch noch ehrenamtlich ein Bauvorhaben zu stemmen. Nicht alle Vereinsmitglieder konnten sich mit einbringen, nur eine kleine Gruppe aktiv wirksam werden. Jedoch sieht man jetzt schon deutlich den Fortschritt: Die Außenwände des Anbaues stehen bereits, demnächst geht es an die Decken bzw. das Dach.

Durch den Trainingsausfall in der Corona-Pandemie gingen auch die Mitgliederzahlen von 75 auf über 40 zurück. Da hofft der Vorstand natürlich, dass sich mit der Fertigstellung der neuen Sportstätte und den Nebenanlagen auch die Möglichkeiten in der Mitgliederwerbung verbessern werden.

Endlich ist wieder Training möglich

Seit einigen Wochen ist wieder eingeschränkter Trainingsbetrieb möglich. Das freut auch die beiden jungen Hoffnungsträger Chrysochoidis Anastasios (13) und Maik Müller(12). Beide sind Leichtgewichtler. Sie können nun wieder in vollem Umfang ihrem geliebten Boxsport nachgehen und trainieren. Wie sich das künftige Wettkampfgeschehen entwickelt, ist allerdings zum jetzigen Zeitpunkt noch lange nicht absehbar. Früher standen Freundschaftswettkämpfe und die Teilnahme an Meisterschaften im Terminkalender.

Rund zehn aktive Boxer sind noch geblieben. „Das wird sich aber bald verbessern, ist Müller sehr zuversichtlich. „Wir sind am Montag und Dienstag ab 18 Uhr, am Donnerstag ab 17 Uhr und jeden Freitag ab 16 Uhr in der Sportstätte. Da kann jeder, der Interesse am Boxen hat, gern bei uns reinschauen und sich auch mal an verschiedenen Geräten testen. Boxen kann man lernen.“

Seit zehn Jahren ist der Verein Integrationsstützpunkt. Die Sportler leisten hier einen Beitrag zur Gewaltprävention, Selbstverteidigung und Integration. Die Vermittlung von Werten wie Selbstdisziplin, Fairness und Teamgeist steht im Mittelpunkt. Deshalb sieht Müller auch einen Sinn in seinem Einsatz, dessen Motto ist: „Wer kämpft, kann verlieren. Wer nicht kämpft, hat schon verloren.“

HEINZ NOACK

Das Vereins-Foto der Woche - präsentiert von der Sparkasse Mansfeld-Südharz

Boxclub Sangerhausen: Die Zeit des Lockdowns für Erweiterungsbau genutzt-2
Die Vereinsarbeit der Mansfelder Bergwerksbahn e.V. in Benndorf/Klostermansfeld ist nach den harten Monaten des Lockdowns im vollen Gange. Hier arbeitet die Wagengruppe einen offenen Güterwagen (O-Wagen) auf. FOTO: MANSFELDER BERGWERKSBAHN E.V.

Philosophie des Boxclubs Sangerhausen

Das Training im Boxclub soll laut Vereinswebsite nicht nur Sport schlechthin sein und auch nichts für Supermänner die damit lediglich Eindruck schinden wollen. Neben der Steigerung von Fitness und Kondition sollen besonders Kinder und Jugendliche beim Boxtraining lernen, sich ihrer körperlichen Kräfte bewusst zu werden und diese zu beherrschen.

Das heißt im Verständnis des Boxclubs auch, Gewalt in jeder nur denkbaren Form selbstbewusst zu entgegnen, humanistische Werte zu pflegen sowie über rassistischen und politischen Vorurteilen zu stehen.

Der Verein hat sich in seiner Arbeit das Ziel gesetzt, jungen Menschen, egal welcher Herkunft, mit einer ausgewogenen Kombination aus Training und sozialer Arbeit, Anbindung an die Gesellschaft zu ermöglichen und ihnen Halt und Selbstbewusstsein zu geben.

Kameradschaft, Disziplin, Leistungsbereitschaft, Fainess und gegenseitige Hilfe sind wesentliche Elemente des Vereinslebens.

Außerdem möchte er Perspektive für seine Migranten eröffnen, die Ihnen die Integration in der hiesigen Gesellschaft erleichtern.

QUELLE: WWW.BOXCLUB-SGH.DE