Naumburger Geschäftsleute und Unternehmer: Für Europa den Blick geschärft
Reisen führen zu den Standorten des EU-Parlaments nach Brüssel und Straßburg mit interessanten Programmen
Das EU-Parlament in Brüssel stand mehrfach auf dem Besuchsprogramm des Naumburger Unternehmervereins. FOTO: DPA
Nicht nur der Kommunalpolitik widmen sich die Naumburger Geschäftsleute und Unternehmer, auch auf europäischer Bühne sind sie unterwegs. So besuchte der Verein im Frühjahr 2014 das Europäische Parlament in Brüssel (Belgien).
Auf Einladung des damaligen EU-Abgeordneten Horst Schnellhardt (CDU) ging es vor allem um die bevorstehende Wahl des EU-Parlamentes. In einer Gesprächsrunde gab Schnellhardt zunächst Auskunft über seine Tätigkeit. ,,Die europäische Einheit ist eine großartige Vision, aber wir müssen weiter an ihr arbeiten", unterstrich der Politiker. Nationalistische Tendenzen seien der falsche Weg. Weitere Themen der Runde waren die Finanzpolitik und der Konflikt in der Ukraine, die Rolle Deutschlands in der EU und die wirtschaftliche Entwicklung.
Auf dem Programm des Brüssel-Besuchs stand damals außerdem eine Fahrt zum Atomium. Das imposante Bauwerk war 1958 zur Weltausstellung Expo errichtet worden. Begleitet von einer Stadtführerin ging es dann per Bus weiter an Sehenswürdigkeiten wie dem Japanischen Haus und den königlichen Gärten vorbei in die Innenstadt. Zum Besichtigungsprogramm gehörten außerdem die historische Altstadt mit Markt und Rathaus.
2018 folgte dann eine Reise zum zweiten Standort des Europäischen Parlaments, nach Straßburg (Frankreich). Dort wurden die Vereinsmitglieder vom neuen EU-Abgeordneten für Sachsen-Anhalt, Sven Schulze (CDU), empfangen.
Bereits im Juli 2012 hatten die Unternehmer und Geschäftsleute die französische Stadt auf Einladung von Horst Schnellhardt besucht. Damals waren die Erweiterung der Europäischen Gemeinschaft und deren Auswirkungen auf Deutschland eines der Hauptthemen.
Tausende Euro an Spenden für Naumburg
HILFE: Kultur und Sport, Soziales und Flut: Verein engagiert sich und unterstützt zahlreiche Projekte.
Wenn die Mitglieder auf die 30 Jahre seit Gründung des Vereins Naumburger Geschäftsleute und Unternehmer zurückblicken, können sie zu recht auf zahlreiche Spenden verweisen, mit denen sie Kultur und Sport sowie soziale und Bildungsprojekte in Naumburg und der Region unterstützt haben. Zudem engagiert sich der Verein bei Hilfsaktionen, so 1994 mit einer Spende in Höhe von 3.500 D-Mark für die Opfer des schweren April-Hochwassers. 1997 erhielt das Jugendblasorchester Schönburg einen Spendenscheck über 4.000 D-Mark für neue Musikinstrumente. 1999 unterstützte der Verein die Multiple-Sklerose-Selbsthilfegruppe mit einer Spende von insgesamt 7.000 D-Mark. Weitere 10.000 D-Mark wurden für einen Lift für MS-Patienten zur Verfügung gestellt.
Im Jahr 2001 half der Verein Naumburger Geschäftsleute und Unternehmer mit einer Spende dem erkrankten Gelson, einem kleinen Jungen aus Angola, der in der Kinderklinik des Naumburger Krankenhauses behandelt wurde. Er war als Baby an Kinderlähmung erkrankt und hatte noch nie auf eigenen Beinen gestanden. Mit der Spende der Unternehmer von 5.000 Euro war es jedoch möglich, extra für ihn angepasste Beinschienen anfertigen zu lassen. Mit ihnen konnte Gelson kurz vor dem Weihnachtsfest 2001 im Flur der Kinderstation des Naumburger Klinikums seine ersten Schritte gehen: ein besonderer Moment in der Spendenchronik des Vereins.
Bereits im August 2002 unterstützte dieser die Opfer der Jahrhundertflut mit einem Betrag von 5.000 Euro als Soforthilfe. Im Oktober 2002 leistete der Verein eine Spende zur Sanierung der Dorfkirche in Rehehausen. 2004 beteiligte er sich an der Ausgestaltung des Internationalen Geher-Cups, der in diesem Jahr in Naumburg stattfand und ermöglichte der Kreisstadt mit seiner Spende ein besonderes sportliches Ereignis.
2008 beschloss der Verein, den Neubau des Naumburger Nietzsche-Dokumentationszentrums mit einer Spende von 3.000 Euro zu unterstützen.
Auch andere kulturelle Einrichtungen Naumburgs kamen in den Genuss der Förderung durch den Unternehmerverein. So spendete er im Jahr seines zehnjährigen Bestehens 10.000 Euro an den Förderverein Naumburger Hildebrandt-Orgel. Dass das von Zacharias Hildebrandt geschaffene und von Johann Sebastian Bach abgenommene Instrument durch Sanierung und Remechanisierung wieder seinen ursprünglichen Klang erhielt und damit zu einer weltweit beachteten ,,Bach-Orgel" wurde, ist auch dem Verein zu verdanken.
Gefördert wurden außerdem die von der Stadt Naumburg veranstalteten Straßentheatertage, die regelmäßig auf großes Publikumsinteresse stoßen. Auch die ,,Kleine Bühne" und das Theater Naumburg konnten auf Unterstützung des Vereins zählen, wenn besondere Projekte geplant sind.
Im sozialen Bereich halfen die Mitglieder den Schüler-Freitischen mit einer Spende. Diese Freitische ermöglichten Kindern, deren Eltern nicht für die Kosten aufkommen, die Teilnahme an der Schulspeisung.
Auch im dritten Jahrzehnt seines Bestehens leistete der Verein Spenden. Allerdings sorgte die Corona-Pandemie für eine zeitweilige Pause der Vereinsarbeit. Insgesamt, so kann Vorsitzende Ingetraut Becker bilanzieren, wurden mehrere Tausend Euro gespendet: ,,Allein in den ersten 20 Jahren waren es 60.000 Euro."