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Erinnerungen „in Stein gemeißelt“

Abschied nehmen - Aschersleben, Bernburg, Quedlinburg

Erinnerungen „in Stein gemeißelt“

Das Grab auf dem Friedhof ist seit Jahrhunderten der Ort des Abschieds, des Gedenkens und der stillen Zwiegespräche mit dem Toten. Neben der Bepflanzung steht das Grabmal im Zentrum des Grabes. Aus unterschiedlichen Materialien gefertigt, bietet es zahlreiche Möglichkeiten, den Gefühlen der Hinterbliebenen Ausdruck zu verleihen und an das Leben des Verstorbenen zu erinnern. Dabei waren bisher der Name, die Lebensdaten und je nach Region auch ein Foto das Herzstück, um das sich viele gestalterische Elemente rankten.Doch wie bei der Ausgestaltung der Trauerfeier und der Grabgestaltung mit Pflanzen ist auch bei Grabmalen seit einigen Jahren ein Trend zu größerer Individualität zu erkennen. Die Reihen klassischer Grabsteine aus Marmor oder Granit werden ergänzt um Gräber, die ungewöhnliche Skulpturen schmücken, aus Materialien wie Holz und Stahl sowie mit sehr persönlichen Inschriften und Accessoires, die einen engen Bezug zum Verstorbenen haben. Einer anspruchsvollen Gestaltung sind hier keine Grenzen gesetzt: Steinmetzen und Bildhauern gelingt es mit handwerklichem Geschick und Kunstverstand die Persönlichkeit des Toten ebenso widerzuspiegeln, wie Hobbies und Beruf, besondere Vorlieben und Charakterzüge darzustellen. Eine Angel für den passionierten Fischer, ein Zitat vom Lieblingsautor in der persönlichen Handschrift oder Pinsel und Farben für den Malermeister: So verbinden sich heute oft auf den Grabmalen Bild und Wort zu einer Geschichte über das Leben des Verstorbenen. Der Besucher des Grabes kann darüber sofort eine Verbindung herstellen, fiktive Bilder laufen in seinem Kopf ab. Damit kann die Erinnerung für die Hinterbliebenen sehr persönlich, aber durchaus auch öffentlich sein.

Abschied nehmen - Aschersleben, Bernburg, Quedlinburg

05.09.201915.00 Uhr

Erinnerungen „in Stein gemeißelt“-2

Und das ist auch gut so, denn oft wird dies vergessen: Jeder Mensch hat ein soziales Netzwerk, im Leben verbindet ihn vieles mit anderen Menschen, nicht nur mit denen, die zur Familie oder zum engeren Freundeskreis gehören. Und auch diese Menschen sind Hinterbliebene und haben ein Recht auf einen Ort, an dem sie sich der Toten erinnern können.

Ein individuell gestaltetes Grabmal – ob aus Naturstein, Holz oder Metall – ist die Visitenkarte eines gelebten Lebens. Es wird vor allem dann zum lebendigen Erinnerungsort, wenn die Hinterbliebenen und der Steinmetz oder Bildhauer gemeinsam die Idee für ein solches Grabmal entwickeln „, erklärt Gustav Treulieb, Bundesinnungsmeister im Bundesverband Deutscher Steinmetze.

Gartenähnliche Anlagen mit Wasserläufen, Skulpturen, Bänken du vielem mehr: Es gibt viele Ideen, ein würdiges Grabmal zu gestalten. Die kostenlose Broschüre „Aus dem toten Winkel“ des Bundesverbandes Deutscher Steinmetze informiert über zeitgemäße, individuelle und naturnahe Grabstätten, die nicht von Angehörigen gepflegt werden müssen und an denen man gerne verweilt.

Wer mehr darüber wissen möchte, kann sich auf der Internetseite des Verbandes genauer informieren und die Informationsbroschüre herunterladen: www.bivsteinmetz.de.