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Osterwünsche mit der Post

Ostergrüße aus Jessen

Osterwünsche mit der Post

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Wenn das Frühjahr beginnt, hat Meister Lampe Stress

18.04.2017 14:00 Uhr

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Ein Feldhase (Lepus europaeus) springt übers Feld. 
FOTO: ARCHIV/DPA

„Oberlausitzer Osterhasenpostamt“ steht in großen Buchstaben auf dem schlichten weißen Briefkasten vor dem Kinder- und Jugenderholungszentrum (KiEZ) „Querxenland“ in Seifhennersdorf (Kreis Görlitz). Die Idee zu diesem ungewöhnlichen Postamt entstand 2005 im zehn Kilometer entfernten Eibau. Voraus ging ihr eine Arbeit zum Thema „Kindertourismus“ an der Hochschule Zittau/ Görlitz.

„Olli Osterhase sollte sozusagen die Region bekannter machen“, schildert KiEZ-Mitarbeiterin Claudia Lison. Und welcher Ort eignet sich da besser als Eibau, der sich aus Ei wie Osterei und Bau wie Hasenbau zusammensetzt?! Schon im ersten Jahr landeten 250 Karten und Briefe im sächsischen Osterbriefkasten und mittlerweile nehmen Olli Osterhase und seine Frau Lotti Langohr seit zwölf Jahren die Osterwünsche der Kinder in Empfang. Wer bis zum 5. April geschrieben hat, bekommt garantiert noch bis Ostern eine Antwort der beiden Hasen.

Ein Pendant zum Oberlausitzer Meister Lampe findet sich im niedersächsischen Ostereistedt (Kreis Rotenburg/ Wümme). „2017 ist unsere 35. Saison“, berichtet Maike Wintjen, Pressesprecherin der Deutschen Post in Hamburg. Die ersten Briefe hat dort Hanni Hase 1982 erhalten. Damals bekamen die fleißigen Briefeschreiber neben einem gedruckten Osterlied noch eine Schokoladenüberraschung. Doch schon wenige Jahre später versinkt das kleine Postamt kurz vor Ostern in Körben voller Wünsche. „Ab dem Jahr 2000 ging die Zahl mit 25.000 Briefen und Karten rasant nach oben“, sagt Wintjen. Im vergangenen Jahr trudelten im Hasenpostamt knapp 30.000 Briefe ein. Das entspricht etwa 1.000 Briefen pro Tag und ist ganz gegen den Trend. Denn längst haben elektronische Nachrichten der Mitteilung auf Papier den Rang abgelaufen.

Osterwünsche mit der Post-3

„Wer aber den Osterhasen kontaktieren möchte, muss zu Papier und Stift greifen“, sagt die Postpressesprecherin. Täglich drei Körbe voll Hasenpost erwarten die Postsprecherin und vor allem die zehn ehrenamtlichen Helfer in dem niedersächsischen Osterhasen-Stützpunkt. Die meisten Absender kommen aus Deutschland. Aber auch von der Osterinsel hat sich schon ein Hanni- Hase-Fan gemeldet. Olli Osterhase und seine Frau in der Oberlausitz dagegen können meist auf Fremdsprachen verzichten, um die jährlich etwa 2000 Ostergrüße zu beantworten.

„Zwar bekommen wir auch Post aus Tschechien,Dänemark, Schweiz, USA, Japan, Spanien und Norwegen, aber meistens sind das deutsche Kinder, die dort leben. Ganz selten müssen unsere Hasen auf Englisch antworten“, sagt Lison vom KiEZ. dpa